Mit Innovationen aus der Pandemie

Forschungszusammenarbeit stärken Mit Innovationen aus der Pandemie

Der Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft liegt in der Bekämpfung der Pandemie-Auswirkungen. Doch unter dem Motto "Gemeinsam. Europa wieder stark machen" gibt es eine Reihe weiterer Handlungsfelder für den Bereich Bildung, Forschung und Innovation.

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Bundesforschungsministerin Karliczek und EU-Forschungskommissarin Gabriel berichten über die Ergebnisse des informellen Treffens der EU-Forschungsminister.

Bundesforschungsministerin Karliczek und EU-Forschungskommissarin Gabriel berichten über die Ergebnisse des informellen Treffens der EU-Forschungsminister.

Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Die Bewältigung der Folgen von COVID-19 stellt Europa vor große Herausforderungen. Forschung und Innovationen können dazu beitragen, dass Europa gestärkt aus der Krise herausgehe, ist sich Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sicher. "Die Bildungs- und Forschungszusammenarbeit kann dazu einen großen Beitrag leisten. Am Ende wird sich zeigen, dass gerade in der grenzüberscheitenden Zusammenarbeit in Bildung und Forschung ein echtes Pfund für Europa liegt", so die Ministerin. Die Stärkung der pharmazeutischen Forschung und Medikamentenentwicklung ist daher ein erklärtes Ziel der Bundesregierung.

Ein Drittel der Krebserkrankungen vermeidbar

Dass Krankheiten keine Grenzen kennen, ist nicht erst seit Corona bekannt. So erkranken jährlich europaweit rund 2,7 Millionen Menschen an Krebs. Rund ein Drittel der Krebsfälle wären vermeidbar. Daher ist Medizinforschung ein wichtiges Werkzeug bei Früherkennung, Behandlung und Nachsorge dieser Krankheit. Deutschland hat mit der Nationalen Dekade gegen Krebs hier bereits deutliche Akzente gesetzt, die nun europaweit ausgebaut werden sollen.

Corona-bedingt wurde Im Rahmen der Trio-Ratspräsidentschaft – nach Deutschland folgen Portugal und Slowenien –  erstmalig ein gemeinsames Programm für 18 Monate gestaltet, um Europa mit großem Schwung aus der Pandemie zu führen.

Europäische Souveränität besser schützen

Es gehe aber nicht nur um den Kampf gegen Corona und andere Krankheiten, so die Ministerin weiter. Forschung und Innovation sind ein wesentlicher Schlüssel im Kampf gegen COVID – aber auch darüber hinaus, betonte Karliczek vor der ersten Videokonferenz mit ihren europäischen Amtskollegen.

"Wir wollen die Widerstandsfähigkeit Europa stärken." Ziel ist es, die europäische Souveränität in kritischen und sensiblen Bereichen besser geschützt wird, als wir das bisher konnten." Dazu sollen die nationalen und die grenzüberschreitendenden Aktivitäten harmonisiert werden.

Investitionen in klimafreundliche Technologien

"Wir wollen die Krise überwinden, indem wir in klimafreundliche Technologien investieren", sagte Karliczek. Denn der Klimawandel und die drohenden Verluste natürlicher Grundlagen mit ihren gravierenden Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft bestehen auch nach Corona weiter. Der Klimaschutz ist daher ein weiterer Schwerpunkt im Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft. Forschung und Innovation im europäischen Verbund können dazu beitragen, "unseren Kindern und Enkelkindern eine gute Zukunft zu sichern".

Grüner Wasserstoff: Schlüsselrolle beim Klimaschutz

Dem grünen Wasserstoff als universell einsatzbaren Energieträger und Energiespeicher kommt beim Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu. Eine enge europäische Zusammenarbeit ist dabei zwingend erforderlich: Aspekte wie die Erzeugung grünen Wasserstoffs in wind- oder sonnenreichen Gebieten und dessen Verteilung bedürfen zwangsläufig einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Die Bioökonomie – eine nachhaltige, zirkuläre Wirtschaft auf Basis nachwachsender Rohstoffe und der Nutzung des enormen Innovationspotenzials der modernen Lebenswissenschaften – ist ein weiterer Baustein auf dem Weg hin zu einem nachhaltigen, klimaneutralen Europa.

Den Europäischen Forschungsraum stärken

Forschung kann entscheidende Beiträge zum Zusammenhalt in Europa und zur Lösung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Probleme leisten. Der Arbeitsteilung zwischen den Mitgliedstaaten untereinander und der EU kommt deshalb eine ganz besondere Bedeutung bei der Dynamisierung des Europäischen Forschungsraumes (EFR) zu. Deshalb hat die Stärkung des EFR eine politische Priorität in der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.