Filmdigitalisierung - eine Jahrhundertaufgabe

Festival "Film: ReStored" Filmdigitalisierung - eine Jahrhundertaufgabe

Die Digitalisierung des Filmerbes steht im Mittelpunkt des Festivals "Film: ReStored" in der Deutschen Kinemathek in Berlin. Es zeige, wie wichtig eine konsequente und umfassende Strategie für die Digitalisierung des Filmerbes sei, erklärte Kulturstaatsministerin Grütters bei der Eröffnung des Festivals.

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Filme, die nur analog vorhanden sind, geraten nicht nur deshalb in Vergessenheit, weil sie wegen der fast vollständigen Umstellung auf digitale Projektoren nur noch in wenigen Kinos gezeigt werden können. Viele Trägermaterialien drohen unwiederbringlich zu zerfallen. "Gerade weil der Erhalt unseres Filmerbes so zeitkritisch ist, dürfen wir nicht riskieren, dass noch weitere Jahre vergehen", betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Eröffnung des Filmerbe-Festivals in der Deutschen Kinemathek.

Filmerbe muss erhalten werden

Die Kulturstaatsministerin fördert seit 2012 Digitalisierungsprojekte von Einrichtungen des Kinematheksverbunds. "Auch im kommenden Jahr werde ich für die Filmdigitalisierung wieder eine Million Euro bereitstellen", so die Ministerin am Donnerstagabend. Angesichts der Zahl der Filmtitel und der erforderlichen Mittel kann diese "Jahrhundertaufgabe" allerdings nur gemeinsam in Zusammenarbeit von Bund, Ländern und der Filmbranche bewältigt werden.

Ihr Haus erarbeite zurzeit gemeinsam mit den Ländern und der Filmwirtschaft eine langfristige Digitalisierungsstrategie, die eine zeit- und gattungsübergreifende Digitalisierung des deutschen Filmerbes in seiner ganzen Breite ermöglichen soll, erklärte Grütters weiter.

Das Festival Film: ReStored des Kinematheksverbunds findet vom 22. bis 25. September statt. Begleitet werden die Vorführungen digital restaurierter Filme von einer Konferenz mit Vorträgen, Podiumsrunden und Werkstattgesprächen, die den Erhalt des Filmerbes im digitalen Zeitalter in den Fokus stellen. In der Diskussion sind besonders der Status und der Schutz des analogen Originals. Gerade vor dem Hintergrund der Reproduzierbarkeit des Mediums Film wird geklärt werden müssen, was künftig als "Original" gelten kann.

Auszeichnungen im Rahmen des Festivals

Am 24. September wird im Rahmen des Festivals der Kinopreis des Kinematheksverbundes verliehen, der aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin finanziert wird. Mit ihm werden bundesweit kommunale Kinos für herausragende Programme ausgezeichnet, als Würdigung ihres kontinuierlichen Engagements für eine anspruchsvolle und vielfältige Kinokultur in Deutschland.

Der Lotte-Eisner-Preis ist eine neue Auszeichnung, die an die 1933 emigrierte Filmkritikerin und Filmhistorikerin erinnert. Prämiert wird ein Kino, das für ein ungewöhnliches Programm oder herausragende Einzelveranstaltungen und Initiativen ausgezeichnet wird. Ein undotierter Sonderpreis für Verdienste um die Filmkultur wird in diesem Jahr ebenfalls erstmals vergeben – als Würdigung des Engagements von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich für eine vielfältige Filmkultur und das Filmerbe einsetzen.