Der Europäische Rat

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Wissen vertiefen zur EU Der Europäische Rat

Der Europäische Rat ist eine wichtige Institution der Europäischen Union. Was wird dort entschieden. wer sind die Mitglieder und was ist der Unterschied zum Rat der Europäischen Union? Ein Überblick.

3 Min. Lesedauer

Der Europäische Rat in Brüssel-

Foto: picture alliance / AP Photo

Der Europäische Rat dient als ein informelles Forum für Gespräche zwischen den Staats- und Regierungschefinnen und -chefs der Mitgliedstaaten der EU. Er wurde am 9. Dezember 1974 beim Gipfel von Paris gegründet.

Wer sind die Mitglieder des Europäischen Rates?

Die 27 Staats- und Regierungschefinnen und -chefs aus jedem Mitgliedstaat der EU sind Mitglieder des Europäischen Rates. Neben dem deutschen Bundeskanzler sind das beispielsweise der französische Staatspräsident Emmanuel Macron , der litauische Präsident Gitanas Nausėda oder die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen.

Hinzu kommt Ursula von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, und António Costa, der Präsident des Europäischen Rates. Auch die Hohe Vertreterin für die Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Kaja Kallas, nimmt an den Sitzungen teil.

Hier gibt es eine Übersicht über die Mitglieder des Europäischen Rates .

Wer leitet die Sitzungen des Europäischen Rats?

Geleitet und organisiert werden die Sitzungen vom Präsidenten des Europäischen Rats. Seit Dezember 2024 ist das der ehemalige portugiesische Premierminister António Costa, der den Posten von seinem Vorgänger Charles Michel übernommen hat.

Hier lesen Sie mehr Informationen zu EU-Ratspräsident António Costa .

Was ist die Aufgabe des Europäischen Rats?

Die Aufgabe des Europäischen Rates ist im Vertrag über die Europäische Union festgelegt:

„Der Europäische Rat gibt der Union die für ihre Entwicklung erforderlichen Impulse und legt die allgemeinen politischen Zielvorstellungen und Prioritäten hierfür fest. Er wird nicht gesetzgeberisch tätig.“
(Artikel 15 des Vertrags über die Europäische Union).

Der Europäische Rat kümmert sich in der Regel nicht ums Alltagsgeschäft der EU, die Entwicklung neuer Gesetze. Allerdings muss er mitunter über strittige Fragen der Gesetzgebung entscheiden, die auf Ministerebene nicht geklärt werden konnten. 

Die Hauptaufgabe des Europäischen Rates besteht stattdessen darin, sich mit den großen zukunftsbestimmenden Fragen auseinanderzusetzen. Wie kann die EU sozial gerechter und nachhaltiger werden? Wie kann die europäische Wettbewerbsfähigkeit und Verteidigung zukünftig gestaltet werden? Daraus abgeleitet legt der Europäische Rat die politischen Ziele der Europäischen Union fest. 

Wie oft und wo tritt der Europäische Rat zusammen?

Er tritt normalerweise vier Mal im Jahr zusammen – grundsätzlich in Brüssel. Weil die Themen immer komplexer werden, braucht der Europäische Rat zunehmend mehr Beratungszeit. Deshalb ruft der Präsident neben den regulären Treffen immer wieder informelle Sondertreffen ein. 

Was sind die Schlussfolgerungen der Europäischen Räte?

Die Ergebnisse der Europäischen Räte werden in Schlussfolgerungen zusammengefasst und veröffentlicht. Diese bilden die politischen Leitlinien für die Arbeit von EU-Kommission und dem Rat der Europäischen Union.

Europäischer Rat, Rat der EU, Europarat – was ist der Unterschied?

Die Begriffe sind ähnlich und können daher verwirrend sein. Neben dem Europäischen Rat gibt es den Rat der Europäischen Union , auch Ministerrat genannt. Ihm gehören nicht die Staats- und Regierungschefs an, sondern die jeweiligen Fachministerinnen und Fachminister der Mitgliedstaaten. Je nachdem, aus welchem Bereich Entscheidungen anstehen, ist auch die Zusammensetzung des Rats eine andere. Die Außenministerinnen und Außenminister etwa bilden den Rat für Auswärtige Angelegenheiten, die Wirtschafts- und Finanzministerinnen und -minister den Rat Wirtschaft und Finanzen (auch ECOFIN-Rat genannt).

Der Europarat  hingegen ist kein Organ der Europäischen Union. Er ist ein eigenständiger Zusammenschluss europäischer Staaten mit 46 Mitgliedsländern.