Europa verstehen
Deutschland nimmt in der Europäischen Union eine tragende Position ein. Seit der Gründung der Union setzt sich Deutschland für Frieden, Wohlstand, Gemeinschaft, Demokratie und Vielfalt ein. Die EU ist eine Wertegemeinschaft – Deutschland trägt maßgeblich dazu bei.
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Die EU ist eine Gemeinschaft aus 27 verschiedenen Ländern und rund 450 Millionen Menschen. Deutschland nimmt eine ganz besondere Position in der Europäischen Union ein. Sowohl geografisch, historisch, wirtschaftlich als auch politisch. Zehn interessante Fakten zur Rolle Deutschlands in der EU:
- Von Anfang an dabei: Deutschland ist eines der sechs Gründungsmitglieder der EU – zusammen mit Belgien, Italien, Frankreich, Luxemburg und den Niederlanden.
- Mit rund 84 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist Deutschland das bevölkerungsreichste Land der EU.
- Deutschland entsendet mit 96 die meisten Abgeordneten ins Europäische Parlament.
- Deutschland ist die größte Volkswirtschaft der Europäischen Union und profitiert besonders vom europäischen Binnenmarkt.
- 53 Prozent der Exporte Deutschlands gehen in EU-Mitgliedstaaten – vor allem nach Frankreich und in die Niederlande. 64 Prozent der deutschen Importe kommen aus EU-Ländern, insbesondere aus den Niederlanden, Frankreich, Polen und Belgien.
- Laut Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission fühlen sich 78 Prozent der Deutschen als Bürgerin oder Bürger der EU. Europaweit liegt der Anteil bei 72 Prozent.
- 68 Prozent der Deutschen und sogar 70 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger glauben, dass die EU ein Ort der Stabilität in einer unruhigen Welt ist.
- Mit Ursula von der Leyen ist seit 2019 eine Deutsche die Präsidentin der Europäischen Kommission.
- Die Europäische Union steht für Frieden, Wohlstand, Gemeinschaft, Demokratie und Vielfalt – zentrale Werte, die sie mit der Bundesrepublik Deutschland teilt.
- Deutschland gehört zu den elf EU-Ländern, die den Euro als erstes als neue Währung eingeführt haben. Heute zahlen rund 350 Millionen Menschen mit dem Euro.
Meine Rolle in der EU
Was hat die EU mit meinem Alltag zu tun? Drei ganz konkrete Beispiele zeigen, wie wir im Alltag von den Regeln und Gesetzen der EU profitieren:
- Damit alle beim Einkauf das bekommen, was sie sich vorstellen, gibt es klare Regeln in der EU. Ob einem der spanische oder der deutsche Apfelsaft besser schmeckt, entscheidet jeder und jede für sich. Die EU entscheidet hingegen, dass sich alle Menschen darauf verlassen können, dass in der Packung auch genau das drin ist, was draufsteht. Saft besteht zu 100 Prozent aus Früchten. Es darf ihm weder Wasser noch Zucker zugesetzt werden. Andernfalls darf das Getränk nicht „Saft“ heißen.
- Im Internet verhindern bisher nationale Beschränkungen wie das Geoblocking beispielsweise, dass jemand in Italien einen Film aus der ARD- oder ZDF-Mediathek anschauen kann. Diese Beschränkung soll künftig entfallen. Für bezahlte Streaming-Dienste gilt das jetzt schon. Das war bis 2018 nicht der Fall. Dann trat die sogenannte Portabilitätsverordnung des Europäischen Parlaments in Kraft.
- Das Trinkwasser in der EU ist überall von guter Qualität – das schreibt die Trinkwasser-Richtlinie vor. Darüber hinaus hat die EU festgelegt, dass alle Menschen im öffentlichen Raum Zugang zu diesem hochwertigen Trinkwasser haben sollen. Ende 2022 gab es in Deutschland bereits über 1.300 öffentlich zugängliche Trinkwasserbrunnen – und es sollen noch viel mehr werden.
Wie arbeitet die EU?
Um die Interessen der Bürgerinnen und Bürger in der EU zu verfolgen, arbeiten die EU-Institutionen eng zusammen. Für die Ziele und Gesetze der EU sind vier Organe zuständig: der Europäische Rat, die EU-Kommission, der Rat der EU und das Europäische Parlament. Die Bürgerinnen und Bürger der EU können durch Wahlen direkt oder indirekt Einfluss auf die Arbeit dieser Organe nehmen.