D-Mark wird Zahlungsmittel in der DDR

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1. Juli 1990 - Auf dem Weg zur Deutschen Einheit D-Mark wird Zahlungsmittel in der DDR

1. Juli 1990: Ab heute ersetzt die D-Mark die "Mark der DDR". Außerdem entfallen die Grenzkontrollen zwischen beiden Staaten und innerhalb Berlins. Mit der Währungsunion beginnt auch die Wirtschafts- und Sozialunion.

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Münze einer Deutschen Mark aus dem Jahr 1990.

D-Mark wird Zahlungsmittel in der DDR

Foto: Bundesregierung/Reineke

Sehnsucht nach "harter" Währung

"Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr!", ist schon tage- und wochenlang auf Kundgebungen in der DDR zu hören. Gleich nach dem Mauerfall ist die D-Mark zum inoffiziellen Zahlungsmittel geworden. Der Umtauschkurs liegt bei 1:20.

Ab Januar können die DDR-Bürger bei ihrer Staatsbank sogenannte Valutakonten eröffnen. Der offizielle Umtauschkurs: 1:5. Auf dem Schwarzmarkt, auf dem niemand fragt, woher welches Geld stammt, bekommt man eine D-Mark für acht DDR-Mark. Für viele Menschen in der DDR erfüllt sich mit der Währungsunion der Wunsch nach einer stabilen Währung – nach Geld, das wirklich etwas wert ist.

Ende Juni sind Dutzende gut gesicherter Geldtransporter unterwegs: Mit großem logistischem Aufwand werden die Banken in der DDR mit D-Mark-Scheinen und -Münzen versorgt. Der 1. Juli ist ein Sonntag, aber die meisten Geschäfte haben geöffnet.

Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion

Die Voraussetzungen haben die beiden deutschen Regierungen mit dem "Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion" geschaffen. Bundeskanzler Helmut Kohl, DDR-Ministerpräsident Lothar de Maizière sowie die Finanzminister Theo Waigel und Walter Romberg haben ihn am 18. Mai 1990 unterzeichnet.

Die DDR übernimmt damit große Teile der westdeutschen Wirtschafts- und Rechtsordnung. Die D-Mark wird alleiniges Zahlungsmittel. Löhne, Gehälter, Renten, Mieten und andere "wiederkehrende Zahlungen" werden 1:1 umgestellt.

Bei Bargeld und Bankguthaben sind die Regelungen komplizierter. Kinder unter 14 Jahren können bis zu 2.000 DDR-Mark im Verhältnis 1:1 umtauschen, 15 bis 59jährige bis zu 4.000 DDR-Mark, wer älter ist, 6.000 DDR-Mark. Beträge darüber werden im Verhältnis 2:1 umgestellt.