Mehr Tests – ein wichtiges Werkzeug gegen die Pandemie

Gesundheitsminister Spahn zur Corona-Lage Mehr Tests – ein wichtiges Werkzeug gegen die Pandemie

Mehr Antigentest stehen zur Verfügung. Die Impfkampagne wird an Fahrt aufnehmen. Und trotz einer Zunahme der Ansteckungen mit Virusmutationen sinkt insgesamt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Bundesgesundheitsminister Spahn sieht eine ermutigende Entwicklung, mahnte aber weiter zur Vorsicht.

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Antigen-Schnelltest

Deutlich mehr Antigen-Schnelltests sind mittlerweile verfügbar – „in ausreichender Zahl und in ausreichender Qualität“, so Bundesgesundheitsminister Spahn.

Foto: imago images/Sven Simon

Die Virusmutationen breiten sich weiter aus, vor allem die Variante, die zuerst in Großbritannien nachgewiesen wurde. Machte diese Mutante vor zwei Wochen noch einen Anteil von knapp 6 Prozent aus, sind mittlerweile gut 22 Prozent der Neuinfektionen auf diese Virusmutation zurückzuführen.

Darauf hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch in einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage hingewiesen. Für ihn ist es „ermutigend“, dass die Zahl der Neuinfektionen insgesamt sinkt, obwohl gleichzeitig der Anteil der Virusmutanten zunimmt. „Unsere Schutzmaßnahmen wirken“, so Spahn. „Das sollte und muss nur nun auch so bleiben. Das bedeutet deswegen auch, wir müssen mit Blick auf die Mutationen sehr vorsichtig sein, wenn wir jetzt langsam den Lockdown verlassen.“

Das Robert Koch-Institut hat einen Bericht zu Virusvarianten von SARS-CoV-2 in Deutschland veröffentlicht.

Ab März mehr kostenlose Tests für jedermann

Testen ist für den Gesundheitsminister ein wichtiges Hilfsmittel in der Pandemie. Deutlich mehr Antigen-Schnelltests seien mittlerweile verfügbar – „in ausreichender Zahl und in ausreichender Qualität.“ Daher könnte nun die bereits bestehende Teststrategie ausgebaut werden. Ab März möchte der Minister mehr kostenlose Tests für jedermann ermöglichen, beispielsweise in kommunalen Testzentren oder Apotheken. Bisher werden Schnell-Tests in Alten- und Pflegeheimen, in Kliniken und nach Infektionsfällen etwa auch in Schulen verwendet – derzeit nur von geschultem Personal.

Auch Laien-Selbst-Tests werden voraussichtlich schon bald - in den nächsten Wochen – verfügbar sein. Für den Bundesgesundheitsminister eine gute Botschaft, denn je mehr Menschen gewarnt werden können, ob sie infiziert seine oder nicht, desto besser. Aber: PCR-Tests blieben der Goldstandard. „Sie liefern die verlässlichsten Ergebnisse“, so Spahn.  

Impfkampagne kann an Dynamik gewinnen

Mittlerweile wurden mehr als 700.000 Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner geimpft, 460.000 von ihnen bereits zum zweiten Mal. Da nicht alle das Impfangebot annehmen, geht der Minister davon aus, dass „unser gemeinsames Ziel zwischen Bund und Ländern“ erreicht werden kann, nämlich, dass „in diesen Tagen alle, die wollen, tatsächlich auch ihr Impfangebot in den Pflegeheimen bekommen haben.“

Bis Ende nächster Woche werden zehn Millionen Dosen Impfstoff ausgeliefert sein. „Das heißt, die Impfkampagne kann nun deutlich an Dynamik gewinnen“, so Spahn. Sein Wunsch: Vorhandene Impfdosen zügig zu verimpfen - „ damit möglichst viele Menschen einen Schutz erhalten“.