Kein Platz für sexuelle Belästigung in unserer Gesellschaft

Bündnis gegen Sexismus Kein Platz für sexuelle Belästigung in unserer Gesellschaft

Sexismus und sexuelle Belästigung begegnen vielen Menschen im Alltag in ganz unterschiedlicher Weise. Das zu verhindern und zu beenden, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Bundesfamilienministerin Lambrecht hat deshalb gemeinsam mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Kultur ein Bündnis geschlossen.

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Foto zeigt Bundesministerin Lambrecht und weitere Personen.

Bundesministerin Lambrecht hat gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien die Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" unterzeichnet.

Foto: BMFSFJ/eventfotografen.berlin/Nils Hasenau

Ob Herabsetzung, Grenzverletzung oder Machtmissbrauch am Arbeitsplatz: Sexismus hat viele Facetten. Er kann zu ungleicher Chancenverteilung und zu sexueller Belästigung bis hin zu Gewalt führen. Menschen die davon betroffen sind, wissen sich dann oftmals nicht zu helfen, weil sie beispielsweise Sorge haben, den Arbeitsplatz zu verlieren. Andere stellen sich die Frage, ob sie womöglich ein entsprechendes falsches Signal gesetzt haben.

Gemeinsames Bündnis gegen Sexismus

Damit die Gesellschaft noch mehr für das Thema sensibilisiert wird und Betroffenen besser geholfen werden kann, hat Bundesfamilienministerin Lambrecht gemeinsam mit  Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien eine Erklärung „Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung“ unterzeichnet. Über 50 weitere Unternehmen und Organisation haben sich dieser Erklärung bereits angeschlossen. Sie beinhaltet folgende Grundsätze:

  • Prävention und Sensibilisierung sollen an erster Stelle stehen. Dafür sollen die Verbreitung von Informationen über Sexismus, sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt, individuelle Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote verbessert werden.
  • Das Einschreiten gegen sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung soll als Selbstverständlichkeit und Führungsaufgabe verstanden werden. Verantwortliche sollen sensibilisiert und in Initiativen einbezogen werden.
  • Klare Leitlinien zum Umgang mit Sexismus und sexueller Belästigung sollen angewendet werden. Dies können zum Beispiel Betriebsvereinbarungen und Dienstanweisungen sein.
  • Über das Verbot der Benachteiligung wegen des Geschlechts und sexueller Belästigung soll informiert und Beschwerdestellen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) eingerichtet werden.

Unternehmen, Organisationen oder Verbände können sich dieser Erklärung anschließen . Außerdem erhalten Sie hier eine Handreichung „Gemeinsam gegen Sexismus“ , die wirksame Maßnahmen gegen Sexismus am Arbeitsplatz, im öffentlichen Raum und in Kultur und Medien zusammenträgt.

Hilfsangebote für Betroffene

Diskriminierung, Sexismus oder Gewalt in unserer Gesellschaft geht uns alle an. Um sie wirksam zu bekämpfen, ist daher die Zusammenarbeit aller Verantwortlichen erforderlich. Mögliche Hilfsangebote – auch für Personen aus dem Umfeld der Betroffenen – sind beispielsweise:

  • Das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Frauen, die von Gewalt betroffen sind, wird hier rund um die Uhr, anonym und in 18 Sprachen kostenfrei Hilfe angeboten. Die Rufnummer lautet: 08000 116 016. Hilfe gibt es auch über die dazugehörige Internetseite . Auch für Männer, die Gewalt erfahren haben gibt es das Männerhilfetelefon .
  • Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes berät Betroffene sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu den Rechten von Beschäftigten und zu sonstigen Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung und sexueller Belästigung.
  • Die Initiative „Stärker als Gewalt“ bündelt auf der Website den Zugang zu einer Vielzahl an bundesweiten Hilfe- und Beratungsangeboten für Betroffene von Gewalt und deren Umfeld.

Es gibt auch viele Beratungseinrichtungen  vor Ort, die betroffene Frauen oder ihr Umfeld beraten. Beim Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland können Sie beispielsweise nach Angeboten in Ihrer Umgebung suchen.