Bericht zur IT-Sicherheit in Deutschland
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) veröffentlicht – als Cybersicherheitsbehörde – jährlich seinen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland. Im aktuellen Betrachtungszeitraum hat sich die angespannte Lage weiter zugespitzt, auch im Kontext des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.
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Am Dienstag hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seinen Jahresbericht zur IT-Sicherheit in Deutschland vorgelegt. Auch durch den Krieg in der Ukraine hat sich die bisher schon abgespannte Lage weiter zugespitzt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hält in diesem Zusammenhang eine strategische Neuaufstellung und deutliche Investitionen in die Cyber-Sicherheit für erforderlich.
Vielfältige Gefahren
Die Gründe für die hohe Bedrohungslage (Berichtszeitraum Juni 2021 bis Mai 2022) sind anhaltende Aktivitäten im Bereich der Cyber-Kriminalität, Cyber-Angriffe im Kontext des russischen Angriffs auf die Ukraine und auch in vielen Fällen eine unzureichende Produktqualität von IT- und Software-Produkten. Jede Schwachstelle in Soft- oder Hardwareprodukten ist ein potenzielles Einfallstor für Angreifer und gefährdet die Informationssicherheit in Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft.
Im Jahr 2021 wurden über 20.000 Schwachstellen in Software-Produkten registriert. Das entspricht einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bundesinnenministerin Faeser verwies am Dienstag auf die Cybersicherheitsagenda ihres Ressorts, die wesentlichen Ziele und Maßnahmen zur IT-Sicheriheit abbildet. Gleichzeitig kündigte sie an, noch in dieser Legislaturperiode wesentliche Fortschritte erreichen und die Cyber-Sicherheit auf ein neues Level heben zu wollen.
IT-Sicherheit als Daseinsvorsorge
Ransomware-Angriffe, also Cyber-Angriffe auf Unternehmen, Universitäten und Behörden, mit dem Ziel, Lösegeld zu erpressen, gilt aktuell als größte Bedrohung im Cyber-Bereich. So ist es im Berichtszeitraum zu mehreren Ransomware-Vorfällen gekommen, bei denen Kommunen in Deutschland angegriffen wurden. Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte wurde in Folge eines Cyber-Angriffs von der betroffenen Kommune der Katastrophenfall ausgerufen.
„Die Modernisierung unserer Cyber-Sicherheitsarchitektur mit dem Ausbau des BSI zur Zentralstelle, der weitere Ausbau und die Erneuerung von Netzen und IT-Systemen der Verwaltung sind wichtige und notwendige Schritte für eine eng verzahnte föderale Cyber-Abwehr und eine effektive und effiziente Aufstellung im Cyber-Raum“, sagte Bundesinnenministerin Faeser. Cyber-Sicherheit ist ein wesentlicher Aspekt der Daseinsvorsorge und dient unmittelbar dem Schutz von Bürgerinnen und Bürger.
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie in dem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022.