„Müssen an die Großbaustellen ran: Alkohol, Tabak und Glücksspiel!“ 

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Agenda des Sucht- und Drogenbeauftragten „Müssen an die Großbaustellen ran: Alkohol, Tabak und Glücksspiel!“ 

Ein Umdenken in der Drogen- und Suchtpolitik sowie besseren Jugendschutz und keine Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel – das fordert der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, bei der Vorstellung seiner Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2023.

2 Min. Lesedauer

Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung.

Burkhard Blienert, Drogenbeauftragter der Bundesregierung, stellte die Agenda und die aktuellen Themen vor.

Foto: IMAGO/Political-Moments

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 150.000 Menschen an den Folgen von Alkohol- und Tabakkonsum, und jeder achte Erwachsene hat ein Problem mit dem Glücksspiel. Erwachsene konsumieren im Schnitt ungefähr elf Liter reinen Alkohols im Jahr, rauchen über 1.000 Zigaretten und setzen allein bei legalen Glücksspielen über 550 Euro ein. 

„Wir können vor den gesundheitspolitischen Problemen nicht länger wegschauen. Kaum ein europäisches Land hat einen so liberalen Umgang mit Alkohol, Tabak und Co.“, betont Blienert.

Burkhard Blienert ist seit dem 12. Januar 2022 Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung (offiziell: Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen). Als Drogenbeauftragter verfolgt er die Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik . Diese beinhaltet die vier Säulen Prävention, Beratung und Behandlung, Schadensreduzierung sowie Angebotsreduzierung und Strafverfolgung. 

Keine Werbung zum Schutze der Jugend

Werbung hat gerade auf Jugendliche und Menschen mit Suchtproblemen einen signifikanten Einfluss. Deshalb fordert Blienert als konsequenten Schritt, ein Werbeverbot für Alkohol, Tabak und Glücksspiel: „Raus aus den Sozialen Medien, dem Internet, raus aus dem Fernsehen und dem Radio, am Besten rund um die Uhr, aber zumindest zu den Hauptsendezeiten“, so Blienert.

Beratung und Behandlung sowie Hilfen zum Ausstieg bietet beispielsweise die Drogen & Sucht Hotline . Dort finden Hilfesuchende telefonische Beratung (01806 313 031), Hilfe und Informationen durch erfahrene Fachleute aus der Drogen- und Suchthilfe. Beispiele für Präventionsangebote finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung .

Kontrollierte Abgabe von Cannabis

Blienert setzt sich zudem für eine Stärkung von Suchtprävention und Beratung im Rahmen der kontrollierten Abgabe von Cannabis ein. Er begrüßt die bereits durch das Bundesministerium für Gesundheit ergriffenen Maßnahmen zum Schutz vor drogenbedingten Todesfällen, etwa die Flexibilisierung der Substitutionsbehandlung und den Test von Fentanyl-Teststreifen in Drogenkonsumräumen. 

Die Bundesregierung will die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken möglich machen und dabei den Jugend- und Gesundheitsschutz in den Fokus stellen. Dazu hat das Kabinett im Oktober 2022 den Entwurf eines Eckpunktepapiers, das die Grundlage für einen künftigen Gesetzentwurf sein soll, beschlossen.