Fragen und Antworten
Hitze ist häufig eine Gefahr. Deshalb ist es wichtig, sich bei hohen Temperaturen zu schützen. Auch die Bundesregierung hat den Hitzeschutz auf ihrer Agenda. Was bei Hitze zu beachten ist und welche Hilfestellungen es gibt, finden Sie in unseren Fragen und Antworten.
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Sonnenschein erfüllt den Menschen mit Freude. Hitzewellen, hohe Temperaturen und starke Luftfeuchtigkeit können aber schwere Folgen haben. Eine konstante Körpertemperatur ist für unser Gehirn und unsere Organe von essentieller Bedeutung. Der Körper arbeitet ständig daran, die Temperatur zu halten: auf Kälte reagiert er mit wärmenden und auf Hitze mit abkühlenden Prozessen.
Warum ist Hitzeschutz so wichtig?
Insbesondere hohe Temperaturen in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit, können es dem Körper schwer machen, sich abzukühlen. So funktioniert bei hoher Luftfeuchtigkeit die Wärmeabgabe über Schwitzen nicht mehr hinreichend. Während ein Sonnenbrand und geschwollene Beine noch vergleichsweise harmlos sind, kann ein Hitzschlag lebensbedrohlich sein.
Spannende Informationen, wie der Körper auf Hitze reagiert, bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Wen gefährden hohe Temperaturen besonders?
Ein hoher Temperaturanstieg kann für jeden von uns verheerende Folgen haben, doch es gibt einige Risikogruppen, für die das Thema „Hitzeschutz“ besonders von Bedeutung ist. Darunter fallen Säuglinge und Kleinkinder, die zum Beispiel schneller dehydriert sind. Für ältere Menschen stellen hohe Temperaturen eine erhöhte Gefahr dar. Es ist für ihre Organe schwieriger, sich an hohe Temperaturen anzupassen. Auch bei chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Asthma ist die Fähigkeit des Körpers gestört, seine Temperatur zu regulieren.
Mehr zu den Risiken von hohen Temperaturen insbesondere bei Kleinkindern, älteren Menschen und chronisch Erkrankten finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Worauf sollte man in diesem Sommer also achten?
Es ist wichtig, dem Körper bei seinem natürlichen Abkühlungsprozess zu helfen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt, ausreichend zu trinken – am besten etwa zwei bis drei Liter über den Tag verteilt. Es ist von Bedeutung, sich selbst und auch die eigene Wohnung bei hohen Temperaturen zu kühlen. Darüber hinaus ist es ratsam, in der Sonne eine Kopfbedeckung zu tragen und gleichzeitig einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor aufzutragen. Aktivitäten sollten in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. Wenn Erkrankungen vorliegen oder Medikamente eingenommen werden, kann ein Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin sinnvoll sein.
Wann spricht man von einer Hitzewelle?
Hitzewellen spielten in den Sommern der vergangenen Jahre eine immer größere Rolle. Wenn an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen hohe Temperaturen herrschen, spricht man von einer Hitzewelle. Es gibt allerdings international keine einheitliche Definition. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht von einer Hitzewelle, sobald die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegt.
Beim Deutschen Wetterdienst können Sie die Hitzewarnungen abrufen.
Was tut die Bundesregierung im Hinblick auf den Hitzeschutz?
Grundsätzlich ist es in Deutschland Aufgabe der Länder und Kommunen, regional angepasste Hitzemaßnahmen und Hitzeaktionspläne zu entwickeln. Dies ist sinnvoll, weil die Maßnahmen immer an der konkreten Situation vor Ort ausgerichtet werden müssen.
Um das Engagement auf allen Ebenen zu stärken, hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Juli 2023 den „Hitzeschutzplan für Gesundheit“ vorgestellt. Noch detaillierter sind die Maßnahmen und Ziele zum Hitzeschutz in der „Roadmap für den Sommer 2024“ beschrieben.
Umgesetzt sind zum Beispiel diese Initiativen:
- Der Qualitätsausschuss Pflege hat eine bundeseinheitliche Empfehlung für den Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten beschlossen. Beispielsweise sollen gefährdete Patienten intensiver betreut und die Lagerungsbedingungen für Arzneimittel überprüft werden.
- Das Bundesgesundheitsministerium hat gemeinsam mit den verantwortlichen Akteuren eine Bundesempfehlung „Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser“ erarbeitet, als unverbindliche Unterstützung für die Kliniken.
- Auf der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Website hitzeservice.de erhalten Kommunen Tipps zur Gestaltung ihrer Hitzeaktionspläne.
Auch das Bundesumweltministerium trägt mit verschiedenen Maßnahmen dazu bei, gegen Hitze, Dürre und Wassermangel vorzugehen und bietet insbesondere Ländern und Kommunen Hilfestellungen, etwa über das Zentrum KlimaAnpassung. So begegnen wir inzwischen immer häufiger Klimaanpassungsmaßnahmen wie Sonnensegel in Fußgängerzonen, Begrünung von Innenstädten und Trinkbrunnen.
Weitere Informationen zum neuen Bundes-Klimaanpassungsgesetz.