Eine deutsch-amerikanische Partnerschaft für die Zukunft

Kanzlerin trifft US-Präsident Biden Eine deutsch-amerikanische Partnerschaft für die Zukunft

Deutschland und die USA einen gemeinsame Werte und der Wille, die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen – das hat Kanzlerin Merkel nach einem Gespräch mit US-Präsident Biden im Weißen Haus unterstrichen. Beide bekräftigten mit der Erklärung von Washington ihr Bekenntnis zu enger Zusammenarbeit für Frieden, Sicherheit und Wohlstand auf der Welt.

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Kanzlerin Merkel mit US-Präsident Biden im Oval Office

Kanzlerin Merkel mit US-Präsident Biden im Oval Office: „Ich schätze die Freundschaft sehr.“

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zu einem Gespräch mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Joe Biden, im Weißen Haus in Washington getroffen. „Wir sind nicht nur Verbündete und Partner, sondern eng befreundete Nationen“, erklärte die Kanzlerin anschließend bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. „Uns einen gemeinsame Werte und der Wille, die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.“ 

Kanzlerin Merkel sagte, sie sei dankbar, dass gemeinsame Werte und künftige Projekte in der Erklärung von Washington zugrunde gelegt wurden, die sie und Präsident Biden unterzeichnet haben. Zudem riefen Merkel und Biden eine Klima- und Energiepartnerschaft  zwischen den USA und Deutschland ins Leben.

Die Kanzlerin wies darauf hin, dass „diese Partnerschaft das Engagement für das Klima stärken und unsere Zusammenarbeit an den zur Beschleunigung des weltweiten Übergangs zu „Netto-Null“ erforderlichen Strategien und nachhaltigen Technologien vertiefen“ wird. Beide Länder würden sich in der Pflicht sehen, die Ziele des Übereinkommens von Paris zu erreichen und noch in diesem Jahrzehnt entschiedene Maßnahmen zu ergreifen. Wir würden in „einer ganz entscheidenden Zeit leben, in der am Beispiel immer wieder neuer Herausforderungen das Ganze in praktische Politik umgesetzt werden muss“. Ein deutsch-amerikanisches Zukunftsforum werde sich „genau mit diesen Fragen auseinandersetzen“.

Bewältigung der Corona-Pandemie

Auch um die Bewältigung der Corona-Pandemie ging bei den Gesprächen im Weißen Haus. „Wir sind der Überzeugung, dass diese Bewältigung nur gelingen kann, wenn nicht nur die Menschen in unseren Ländern geimpft sind – wir wollen ja auch, dass möglichst viele sich impfen lassen. Vielmehr müssen wir alle Länder auf der Welt mit Impfstoffen unterstützen., sagte Kanzlerin Merkel. Hierfür würden Deutschland und die USA mit Covax zusammenarbeiten. Beide hätten deshalb vereinbart, Entwicklungsländern Impfdosen als Spenden zukommen zu lassen.

Eine Partnerschaft, die bleibt

Themen beim Treffen waren zudem die Ostsee-Pipeline Nord Stream 2, die Lage in Afghanistan, der Umgang mit Russland, der Konflikt in der Ostukraine und das Atomprogramm des Iran. Beim Nuklearabkommen mit dem Iran sollte alles getan werden, um hier zu einem guten Abschluss zu kommen. Die Kanzlerin: „Das hat der Iran in seiner Hand.“ 

Merkel hob die Notwendigkeit hervor, gemeinsam daran zu arbeiten, demokratische Werte zu stärken. Sie sagte, mit neuen Formaten habe man eine Grundlage für eine weitere enge Partnerschaft gelegt.

US-Präsident Biden hatte die Kanzlerin im Oval Office als eine persönliche Freundin und Freundin der USA begrüßt. Merkel sagte: „Ich schätze die Freundschaft sehr, ich weiß was Amerika für die Geschichte eines freien und demokratischen Deutschlands getan hat.“

Die gemeinsame Pressekonferenz von Kanzlerin Merkel und US-Präsident Biden im Weißen Haus sehen Sie hier im Video .

Bundeskanzlerin Angela Merkel mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris an deren Residenz.

Bundeskanzlerin Merkel mit Kamala Harris: Gedankenaustausch mit der ersten Vizepräsidentin der USA.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Am Abend richteten Präsident Biden und First Lady Dr. Jill Biden ein Abendessen zu Ehren der Kanzlerin aus, an dem auch ihr Ehemann Prof. Dr. Joachim Sauer teilnahm. Bereits zum Auftakt des Besuchs in Washington, D.C. stand am Donnerstagmorgen ein Zusammentreffen mit Kamala Harris auf dem Programm: Die Kanzlerin und die erste Vizepräsidentin der USA trafen sich zu einem Gedankenaustausch in deren Residenz.

Ausdruck der Verbundenheit beider Länder

Kanzlerin Merkel nahm in den USA zudem die Ehrendoktorwürde der Johns-Hopkins-Universität entgegen. „Kaum ein Name ist mit der Informationsermittlung und der Informationsverarbeitung der Zahlen, Daten und Fakten der Coronavirus-Pandemie so sehr verbunden wie der der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore“, sagte sie in ihrer Dankesrede. Die Pandemieentwicklung nachvollziehen zu können, sei auch die Grundlage für die internationale Zusammenarbeit, ohne die eine solche globale Herausforderung wie diese Pandemie nicht bewältigt werden könne.

„Keine zwei Regionen auf der Welt sind durch eine solche Tiefe und Breite gemeinsamer Interessen und Werte verbunden wie Europa und Nordamerika“, erklärte die Kanzlerin. „Und weil das so ist, verstehe ich die große Ehre, die Sie mir heute haben zuteilwerden lassen, nicht zuletzt auch als besonderen Ausdruck der Verbundenheit unserer beiden Länder.“ Dafür sei sie von Herzen dankbar. 

Bundeskanzlerin Merkel nimmt die Ehrendoktorwürde der Johns-Hopkins-Universität entgegen.

Bundeskanzlerin Merkel nimmt die Ehrendoktorwürde der Johns-Hopkins-Universität entgegen.

Foto: Bundesegierung/Bergmann

Bundeskanzlerin Merkel ist seit ihrem Amtsantritt mehr als 20 mal zu verschiedenen Anlässen in die USA gereist. Elf Reisen davon führten zu bilateralen Gesprächen. Außerdem besuchte die Kanzlerin bei weiteren Reisen Harvard und nahm an der Beerdigung des früheren Präsidenten George Bush sen. teil.