Bodenfruchtbarkeit und Produktivität erhalten, ein gerechtes Einkommen für Landwirte, nachhaltig erzeugte Lebensmittel zu angemessenen Preisen sichern – das sind einige der Punkte, auf die sich die EU-Agrarminister unter Vorsitz von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner verständigt haben. Auch gab es eine Einigung bei den Fischfangquoten für die Ostsee.
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Europa bekennt sich mit der Farm-to-Fork-Strategie zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Land- und Ernährungswirtschaft, die auf Innovation und digitale Technik setzt. Der EU-Agrarrat beschloss am Dienstag unter Vorsitz von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Ratsschlussfolgerungen dazu.
Die "Hof auf den Teller"-Strategie soll auch dazu beitragen, dass die EU bis 2050 klimaneutral wird. Sie dient der Europäischen Kommission als Richtschnur für ihre künftige Arbeit - national, europäisch, global und in zahlreichen Politikbereichen.
Die Europäische Kommission hatte die Farm-to-Fork-Strategie im Mai vorgestellt. Es geht dabei um den Beitrag eines nachhaltigen Ernährungssystems zum europäischen Green Deal. Zum ersten Mal wird in der EU das gesamte Ernährungssystem betrachtet – von der Erzeugung bis zum Verbraucher.
Die Strategie umfasst insgesamt 27 Maßnahmen. Darunter sind Initiativen, die Deutschland bereits auf den Weg gebracht hat - etwa eine EU-weit einheitliche erweiterte Nährwertkennzeichnung, das Tierwohlkennzeichen oder die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.
"Deutschland hat Wert darauf gelegt, dass die Maßnahmen für die europäischen Landwirte umsetzbar sind," betonte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. Die Kommission habe zugesagt, Folgeabschätzungen vorzulegen. Die neuen Anforderungen müssten mit Förderungen verbunden sein und dürften die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Land- und Ernährungswirtschaft nicht gefährden, so Klöckner weiter. Alle Wechselwirkungen und Zielkonflikte seien in den Blick zu nehmen – vom Landwirt bis zum Verbraucher.
Die Situation der Fischbestände in der Ostsee ist weiterhin schwierig. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Dazu gehören insbesondere Klimawandel, Eutrophierung, Meeresmüll und industrielle Verschmutzungen. Das spiegelt sich auch in den erzielten Quotenbeschlüssen wider.
Die Bundeslandwirtschaftsministerin betonte, es sei dabei ein gutes Gleichgewicht gefunden worden, das eine nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände ermögliche. Da, wo Fischerei aufgrund des schlechten Zustands der Bestände dauerhaft nicht mehr möglich sei, habe man für Hilfen für die Fischer gesorgt.