Volkskrankheit Diabetes

Weltgesundheitstag Volkskrankheit Diabetes

Weltweit erkranken immer mehr Menschen an Diabetes. Auch in Deutschland steigen die Fallzahlen. Die Vermeidung und Behandlung der Krankheit sind zentrale Themen des diesjährigen Weltgesundheitstags, der am Donnerstag begangen wurde.

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Messung des Blutzuckerspiegel am Arm

Menschen mit Diabetes müssen ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig messen.

Foto: picture-alliance/Chromeorange

Diabetes gilt als eine der großen Volkskrankheiten. Laut einer aktuellen Studie des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland 7,2 Prozent der Erwachsenen von der chronischen Stoffwechselkrankheit betroffen. Weltweit wird die Zahl der Erkrankten auf 347 Millionen Menschen geschätzt - Tendenz steigend.

Lebensgefährliche Folgeerkrankungen

Wird Diabetes spät erkannt oder nicht behandelt, können Blutgefäße und Nerven geschädigt werden. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenfunktionsstörungen, Erblindung und Fußamputationen steigt. Die Betroffenen verlieren an Lebensqualität und haben eine niedrigere Lebenserwartung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet damit, dass Diabetes bis zum Jahr 2030 unter den sieben führenden Todesursachen zu finden ist. Wirksame Maßnahmen zur Prävention sind daher besonders wichtig.

Entstehung oft vermeidbar

Die häufigste Form von Diabetes ist der sogenannte Typ 2, dessen Entstehung und Verlauf oft vom eigenen Lebensstil abhängen. Etwa 90 Prozent der Erkrankten leiden an ihm. Zentrale Risikofaktoren sind neben einer erblichen Veranlagung vor allem Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung und daraus resultierendes Übergewicht.

Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der ein zu hoher Blutzuckerspiegel vorliegt. Mögliche Folgeerkrankungen: Schlaganfall, Erblindung, Herzinfarkt, Nervenerkrankungen, Fußamputationen oder Nierenversagen. Die beiden wichtigsten Formen sind der Typ-1- und der Typ-2-Diabetes.

Typ-1-Diabetes beginnt oft im Kindes- oder Jugendalter. Aufgrund einer Fehlreaktion des Immunsystems kann das körpereigene Hormon Insulin nicht in ausreichendem Maße produziert werden. Deshalb steigt der Blutzuckerspiegel und die Patienten müssen lebenslang Insulin spritzen.

Typ-2-Diabetes entsteht im Laufe des Lebens. Die Körperzellen können das Insulin immer schlechter aufnehmen und verwerten. In der Folge befindet sich zu viel Glukose im Blut. Neben regelmäßiger Bewegung, Gewichtsabnahme und einer gesunden Ernährung können Medikamente helfen, den Blutzucker in den Griff zu bekommen.

Eine gesunde Lebensweise hilft

Zur Vorbeugung und Behandlung von Diabetes gibt es viele Empfehlungen. Die meisten zielen auf eine Änderung der Lebensweise ab. So wirken sich körperliche Aktivitäten und eine ausgewogene Ernährung senkend auf den Blutzuckerspiegel aus. Bei manchen Menschen mit Typ-2-Diabetes kann dies die Einnahme eines Medikaments sogar überflüssig machen.

In jedem Fall gilt: Um Diabetes zu beherrschen, braucht es eine gute Kenntnis der Erkrankung. Nur wer sie versteht, kann etwas für den Schutz der Gesundheit tun. Ratsam ist, die Unterstützung eines Arztes oder einer Ärztin heranzuziehen. Darüber hinaus gibt es in Deutschland ein breites Angebot von Diabetes-Fachleuten zur persönlichen Beratung im Krankheitsfall. Mit der Initiative "IN FORM" unterstützt die Bundesregierung ein besseres Ernährungs- und Bewegungsverhalten in Deutschland.

Der Weltgesundheitstag wird Jahr für Jahr auf der ganzen Welt am 7. April begangen - dem Gründungstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Jährlich legt sie ein neues, global wichtiges Gesundheitsthema für den Weltgesundheitstag fest. In vielen Ländern finden zu diesem Anlass Veranstaltungen statt, bei denen Experten aus Medizin und Forschung aktuelle Erkenntnisse zum Thema vorstellen und diskutieren.

Mit dem Weltgesundheitstag 2016 will die WHO die Gefahren von Diabetes stärker ins Bewusstsein der Weltöffentlichkeit rücken.