UN-Ozeankonferenz 2025
Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben im Rahmen der UN-Ozeankonferenz den „Meeresaktionsplans von Nizza“ zu ambitioniertem Meeresschutz verabschiedet. Für Deutschland hat Bundesumweltminister Schneider an der Konferenz teilgenommen.
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Bundesumweltminister Carsten Schneider sprach auf der UN-Ozeankonferenz in Nizza über Deutschlands Beitrag zum Meeresschutz.
Foto: BMUKN/Sascha Hilgers
Die Vereinten Nationen haben vom 9. bis 13. Juni auf der UN-Ozeankonferenz in Nizza über mögliche Lösungen beraten, wie sie die Meere schützen können – und den „Meeresaktionsplans von Nizza“ zu ambitioniertem Meeresschutz verabschiedet.
Für Deutschland nahm Bundesumweltminister Carsten Schneider an der Konferenz teil. Er hatte vor allem eine Pause bei den Plänen zum Tiefseebergbau gefordert. „Diese Konferenz hat den Meeresschutz deutlich vorangebracht, trotz geopolitisch schwieriger Lage. Mehr Staaten als je zuvor haben sich klar gegen Tiefseebergbau positioniert, denn wir wissen einfach noch zu wenig über die potenziellen Schäden”, resümierte der Bundesumweltminister. Zudem hatte er angekündigt, dass Deutschland besonders der Nord- und Ostsee durch die Bergung von Altmunition mehr Schutz bieten wolle.
Fragen und Antworten zum Meeresschutz
Ein inzwischen großes Problem ist der Plastikmüll im Meer: zum einen durchaus sichtbare Plastikteile, aber auch winzig kleine, für das Auge nicht erkennbare Teilchen, das sogenannte Mikro- und Nanoplastik. Dieses Plastik können Kleinstlebewesen aufnehmen, wodurch es in die Nahrungskette gelangt – mit noch weitgehend unbekannten Auswirkungen auf die jeweiligen Lebewesen.
An größeren Plastikteilen können sich mitunter Meerestiere verschlucken – darunter auch Riesenschildkröten, die daran verenden. Deswegen und wegen der Auswirkungen auch auf den Menschen berät die Staatengemeinschaft weiterhin ein globales Abkommen gegen die Vermüllung der Meere durch Plastik. Deutschland setzt sich dabei intensiv für ein inhaltlich und zeitlich ambitioniertes Abkommen ein.
Die – unter anderem von Deutschland getragene – Initiative von inzwischen 37 Staaten fordert, eine „vorsorgliche Pause“ vor einem möglichen Tiefseebergbau einzulegen. Denn noch ist zu wenig bekannt über die Ökosysteme der Tiefsee und wie gut sie mit etwaigen Eingriffen, etwa durch den Bergbau, umgehen können. Bekannt hingegen ist, dass vor allem im Tiefseesediment große Mengen Kohlendioxid gebunden werden.
Andererseits wächst der Druck, die im Meeresboden angenommenen Rohstoffe zu nutzen. Eine „vorsorgliche Pause“ soll dazu dienen, mehr über die Wirkweisen der Tiefsee zu erfahren und entsprechend geeignete Umweltstandards zu erarbeiten und international zu vereinbaren.
Deutschland hat gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt einen neuen, innovativen Meeresnaturschutzfonds eingerichtet. Mit den Geldern sollen Folgen der intensiven Meeresnutzung langfristig abgefedert werden.
Ein Sofortprogramm, das Bundesumweltminister Carsten Schneider auf der UN-Ozeankonferenz 2025 in Nizza als ein weiteres der Schutzmaßnahmen Deutschlands vorgestellt hat, zielt auf die Bergung und Entsorgung von Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee. Das durch rostende Munition am Meeresgrund hervorgerufene Risiko für Meeresumwelt, Fischerei, Schifffahrt und Tourismus soll so verringert werden.
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz zielt unter anderen darauf, die Ökosysteme im Meer zu stärken. So fördert die Bundesregierung umfangreiche Maßnahmen, Salzmarsche, Seegraswiesen und Algenwälder zu erhalten bzw. wiederherzustellen.
In den deutschen Meeresschutzgebieten wurde die Fischerei weiter eingeschränkt. Davon ist etwa die Amrumbank vor der Insel Sylt betroffen. Zudem ist seit 2024 verboten, in der Ostsee mit mobilen den Grund berührenden Fanggeräten zu fischen. Ziel ist es, Lebens-, Rückzugs- und Ruheräume für bedrohte Arten zu erhalten.
Und in Ländern des Südens fördert Deutschland Projekte, die an den Entstehungsquellen von Plastik ansetzen. So soll vermieden werden, dass sie möglichst erst gar nicht in die Weltmeere gelangen.