„Chancengerechtigkeit ist Arbeit an der Freiheit”

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Rede von Bundeskanzler Merz anlässlich der Jahreskonferenz der Initiative Chef:innensache „Chancengerechtigkeit ist Arbeit an der Freiheit”

Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Führungspositionen sei kein Randthema mehr, sagte Bundeskanzler Merz anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Initiative Chef:innensache, „Chancengerechtigkeit steigert unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit”.

Mittwoch, 2. Juli 2025 in Berlin
Kanzler Merz spricht bei der Konrezent Chefinnensache.

Kanzler Merz nahm zum 10. Jubiläum an der Konferenz der Initiative „Chef:innensache” teil.

Foto: Bundesregierung/Guido Bergmann

Bundeskanzler Friedrich Merz machte in seiner Rede für die Initiative „Chefinnensache” deutlich, dass Chancengerechtigkeit für alle gut sei. Es gehe auch „um unsere Interessen als Wirtschaftsnation, als Industriestandort”. Der Kanzler übernimmt in diesem Jahr die Schirmherrschaft für die Initiative „Chef:innensache”. 

Er würdigte in seiner Rede das Engagement der Initiative, die sich seit einem Jahrzehnt für mehr Frauen in Führungspositionen stark macht: „Ich habe die Schirmherrschaft gerne übernommen, weil ich finde, das ist ein in jeder Hinsicht unterstützenswertes Anliegen, das Sie vertreten.“

Der Kanzler sprach unter anderem über:

  • Chancengerechtigkeit als Grundpfeiler der freiheitlichen Gesellschaft: Der Kanzler betonte, dass Gleichberechtigung nicht nur ein moralisches, sondern ein gesellschaftlich und wirtschaftlich essenzielles Ziel ist. Sie erfordert aktive Maßnahmen, da gesetzliche Gleichstellung noch keine tatsächliche Chancengleichheit garantiere.
  • Führungskräfte brauchen Diversität: Frauen in Führungspositionen trügen dabei nicht nur zur Chancengerechtigkeit bei, sondern stärkten zugleich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. „Wenn wir unsere Freiheit, unseren Wohlstand, unsere Sicherheit und den Frieden bewahren wollen”, so Merz, „dann brauchen wir eine innovative, wachsende und krisenfeste Volkswirtschaft, und dafür brauchen wir Sie, die Frauen – überall, aber auch und gerade in den Führungspositionen.”
  • Fortschritte, aber noch viel zu tun: In den Vorständen vieler Unternehmen habe sich der Frauenanteil mehr als vervierfacht, aber er liege immer noch nur bei knapp einem Viertel. „Das ist eine beachtliche Entwicklung innerhalb relativ kurzer Zeit. Aber wenn weniger als ein Viertel der Chefposten mit Frauen besetzt ist, dann gibt es eben immer noch ziemlich viel zu tun”, sagte der Bundeskanzler.

Sehen Sie hier die Rede des Kanzlers im Video:

18:19

Video Rede des Kanzlers zur Jahreskonferenz der Initiative Chef:innensache

Lesen Sie hier die Mitschrift der Rede:

Bundeskanzler Friedrich Merz:

Sehr geehrte Frau Fabry,

liebe Frau Dietsche,

meine sehr verehrten Damen, sehr geehrte Herren,

herzlichen Dank für die freundliche Begrüßung! Herzlichen Dank, Frau Dietsche, für die Gastfreundschaft hier in ihrem gekühlten Haus, im Allianz Forum. Schön, dass Sie alle da sind!

Ich freue mich sehr, dass ich Sie heute anlässlich dieser Jahreskonferenz in Berlin begrüßen darf und dass Sie mich eingeladen haben. Ich habe anlässlich Ihres zehnjährigen Gründungsjubiläums die Schirmherrschaft gerne übernommen, weil ich finde, das ist ein in jeder Hinsicht unterstützenswertes Anliegen, das Sie vertreten. Insofern freue ich mich, dass ich heute Nachmittag bei Ihnen sein darf.

„Es gibt schon so viele unfähige Männer in Führungspositionen,“

(Beifall)

– Langsam, langsam, langsam! Das Zitat ist noch nicht zu Ende.

„da können ein paar Frauen in Toppositionen nicht so schlimm sein.“

Das stammt nicht von mir. Es stammt von Isabel Schnabel, Direktorin der Europäischen Zentralbank, und sie hat, glaube ich, etwas Richtiges zum Ausdruck gebracht, Das Sie zum Ausdruck bringen wollen und Das sie mit einem überspitzten Humor zum Ausdruck bringt. Aber, meine Damen und Herren, das ist eine Alltagserfahrung, die Sie alle und die wir alle häufig in den Unternehmen und auch in der Politik machen. Es geht nicht immer nur um die Besetzung der Topstellen nach tatsächlicher Leistung und tatsächlicher Befähigung. Andere Faktoren spielen eine Rolle, und nicht selten begünstigen diese Faktoren die Männer und benachteiligen die Frauen.

Um gleich sehr ernst zu werden: Das ist keine Lappalie. Das ist vor allem kein „Frauenproblem“. Das ist eine Frage der Chancengerechtigkeit, und, meine Damen und Herren, Chancengerechtigkeit ist der wichtigste Teil unserer freiheitlichen Gesellschaft.

Nun wird der Begriff der Freiheit im Augenblick von vielen in Anspruch genommen und von manchen auch instrumentalisiert. Darum tut es ganz gut, dass wir uns immer wieder daran erinnern, was wir in der Bundesrepublik und im, wie ich einmal hinzufüge, normativen Westen ‑ das ist ja nicht etwa eine geografische Beschreibung, sondern es ist eine geistige Haltung; es sagt etwas über den inneren Zustand unserer Gesellschaft aus ‑ mit Freiheit meinen: Wir meinen damit die Freiheit der Person, sich frei entfalten zu können, nach Begabungen und nach Fähigkeiten und nicht nach Geschlecht.

Nun war es so – das wissen Sie alle –, dass sich geradezu über viele Jahrhunderte hinweg nur Personen männlichen Geschlechts dieses Recht auf Freiheit nehmen konnten. Wir verdanken es Generationen mutiger Frauen, dass nicht nur in der Bundesrepublik Deutschland, sondern in vielen Teilen der Welt mittlerweile Rechtsordnungen gelten, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau vorsehen. Aber wir haben als Gesellschaft auch die Erfahrung gemacht, dass Gleichberechtigung in Verfassungen oder in Gesetzen allein noch keine Chancengerechtigkeit schafft, vor allem eben im Verhältnis der Geschlechter zueinander. Es geht vor allem um die Besetzung von Führungspositionen, es geht um die Topstellen, die Positionen, aus denen heraus Entscheidungen getroffen werden. Ob in der Wirtschaft, in der Politik oder in fast allen Bereichen der Gesellschaft, es sieht ähnlich aus: Bis zum mittleren Management sind Frauen meist keine Seltenheit mehr. Aber eine Führungsebene darüber sind Sie als Frau dann plötzlich mit einer Gruppe von Männern weitgehend allein.

Nun haben freiheitliche Gesellschaften glücklicherweise die Fähigkeit zur Selbstkorrektur, nicht auf irgendeine wundersame Weise, sondern weil es darin Menschen gibt, die ihre Freiheit dafür nutzen, Verantwortung zu übernehmen, Probleme zu identifizieren, Lösungen zu suchen und mit diesen Lösungen voranzugehen. Ihre Initiative Chef:innensache steht eben genau dafür. Sie haben sich vor zehn Jahren zusammengetan, Sie, die Personalverantwortlichen großer Unternehmen und großer Organisationen aus den ganz unterschiedlichsten Bereichen, um es eben besser zu machen und um unser Land chancengerechter zu machen, um nachhaltig etwas in der Arbeitswelt zu verändern, vor allem aber, um sicherzustellen, dass es tatsächlich die Besten sind – und nicht der Nächstbeste –, die in Ihren Unternehmen und Organisationen in den Chefsesseln sitzen.

Sie wissen: Es schadet Ihren Unternehmen und Organisationen, wenn im Pool der potenziellen Führungskräfte eine Hälfte unserer Gesellschaft kaum Beachtung findet. Was für eine gigantische Verschwendung von Talenten! Wir wissen alle – ich weiß es aus meiner politischen wie aus meiner beruflichen Erfahrung –, dass gemischte Teams besser arbeiten. Sie sind innovativer, sie sind in Krisen resilienter, und sie treffen ausgewogenere Entscheidungen. Das ist inzwischen, meine Damen und Herren, mehr als nur gut erforscht und erwiesen. Schließlich achten auch Finanzinvestoren mittlerweile auf die Geschlechterbalance in den Chefetagen, weil sie ebenfalls wissen, was das für die Unternehmensergebnisse bedeutet – und damit auch für den eigenen Ertrag.

Anders gesagt: Chancengerechtigkeit steigert unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit! Es geht hier also nicht nur um Moral oder das gute Gefühl ‑ beides, für sich genommen, ist wichtig genug für das das Funktionieren einer offenen Gesellschaft –, es geht genauso um unsere Interessen als Wirtschaftsnation, als Industriestandort. Wir brauchen eben auch die Chefinnen, um als Wirtschaftsstandort innovativ, kreativ, resilient und krisenfest zu werden und zu bleiben.

Meine Damen und Herren, genau aus diesem Grund ist das heute und für diese Bundesregierung eine wichtige politische Priorität. Wenn wir als Bundesrepublik Deutschland Gestalter bleiben wollen in einer Welt voller Unsicherheiten, in einer Welt, die sich immer schneller wandelt, wenn wir unsere Freiheit, unseren Wohlstand, unsere Sicherheit und den Frieden bewahren wollen – auch für die kommenden Generationen –, dann brauchen wir eine innovative, wachsende und krisenfeste Volkswirtschaft, und dafür brauchen wir Sie, die Frauen – überall, aber auch und gerade in den Führungspositionen.

Nun wissen wir, dass Quoten allein uns in dieser Frage nicht wirklich weiterbringen. Wenn Spitzenfrauen an die sprichwörtliche gläserne Decke stoßen, dann liegt das oft an einer Mischung aus vielen Dingen: an mangelnden Vorbildern, an männerdominierten Netzwerken und Seilschaften, an unflexiblen Arbeitszeitmodellen, an Klischees, die immer noch in unseren Köpfen wirken. Führungsqualitäten wie Durchsetzungsstärke, Kompetenz, Entscheidungsfreude werden immer noch und häufig für männliche Tugenden gehalten, trotz aller Gegenbeweise.

Sie haben das in Ihren Reihen erkannt. Sie haben erkannt, dass wir einen umfassenden Kulturwandel in unserer Arbeitswelt brauchen. Sie haben die Ärmel aufgekrempelt, und Sie gehen voran: mit Mentoring- und Coachingprogrammen, mit Trainings, mit Aufklärungsarbeit. Ich möchte Ihnen, meine Damen und Herren und vor allen Dingen sehr geehrte Damen, dafür ausdrücklich und sehr herzlich danken, dass Sie das tun!

Diese Arbeit, die Sie leisten, begleitet sozusagen das politische Instrument der Regeln und der Quoten, ja, es macht sie überhaupt erst sinnvoll. Das erste Führungspositionengesetz ist übrigens just in dem Jahr in Kraft getreten, in dem diese Initiative gegründet wurde, nämlich im Jahr 2015. Wir haben in Deutschland erst lernen müssen, auch wir in der CDU: Freiwilligkeit allein führt nicht immer zum Ziel. Das gilt für die Wirtschaft genauso wie für die Politik und für die politischen Parteien. Eine Quote mag unternehmerische Freiheit zunächst einmal kurzzeitig begrenzen. Mittel- und langfristig ist sie aber im Sinne der persönlichen Freiheit; denn die Freiheit der Person, die Freiheit zur Selbstentfaltung, wird nach unserem Verständnis durch Chancengerechtigkeit größer, nicht kleiner.

Nun hat sich in den etwa 100 Unternehmen, die unter die feste Quote des gesetzlichen Regelung fallen, der Frauenanteil in den Aufsichtsräten seit 2015 auf heute rund 38 Prozent fast verdoppelt. In den Vorständen der gleichen Unternehmen hat sich der Frauenanteil sogar mehr als vervierfacht, aber er liegt immer noch nur bei knapp einem Viertel. Das ist eine beachtliche Entwicklung innerhalb relativ kurzer Zeit. Aber wenn weniger als ein Viertel der Chefposten mit Frauen besetzt ist, dann gibt es eben immer noch ziemlich viel zu tun!

Noch drastischer fällt der Handlungsbedarf ins Auge, wenn wir uns die Unternehmen anschauen, für die keine gesetzliche Regelung gilt, die sich aber selbst eine Zielgröße für Aufsichtsrat und Vorstand setzen müssen. Zuletzt waren es immer noch viele Hundert Unternehmen, die explizit eine Zielgröße von „null Frauen“ angegeben haben. Ich sage es noch einmal: Das ist nicht akzeptabel! Es gibt noch viel zu tun.

Ich richte diesen Appell ausdrücklich auch an uns in der Politik und in der Bundesregierung. Ich muss hier gar nicht um den heißen Brei herumreden: Es gibt auch in meiner Partei Bereiche, in denen die Zahl der Männer deutlich über der Zahl der Frauen liegt. Das liegt vor allem an der Struktur unserer Mitgliederschaft. Nur rund ein Viertel unserer Mitglieder sind Frauen. Das hat Auswirkungen, auch auf Führungspositionen, auf politische Mandate und auch auf die Besetzung von Aufgaben in der Bundesregierung. Ich darf die Gelegenheit nutzen, meine Damen und Herren, und ich spreche hier bewusst im Plural: Auch Ihr Engagement in den politischen Parteien kann etwas zum Besseren wenden! Es liegt vor allem an der Zusammensetzung der politischen Parteien, der meisten jedenfalls, dass wir hier noch nicht da sind, wo wir eigentlich sein wollten.

Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch einen Blick auf die Gesamtsituation haben und durchaus positive Entwicklungen erkennen. Das gilt zum Beispiel für die von mir geführte Bundesregierung. Mit einem Frauenanteil von 47 Prozent liegt der Anteil unter den Bundesministerinnen und Bundesministern deutlich über dem der früheren Bundesregierungen, und er liegt vor allem deutlich über dem Frauenanteil im Deutschen Bundestag. Das ist auch für mich ein erster wichtiger Schritt gewesen.

Wir sind auf einem ganz guten Weg, wenn wir das große Ganze sehen, nämlich den gesamten Bundesdienst mit seinen mehr als 600 000 Beschäftigten. Für diese steht im Bundesgleichstellungsgesetz folgende Vorgabe:

„Ziel ist es, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen […] bis zum 31. Dezember 2025 zu erreichen.“

Wir haben heute den 2. Juli, also gerade noch einmal knapp ein halbes Jahr Zeit. Ich kann aber trotzdem sagen: Diese Zahlen geben Grund zur Zuversicht. Die letzte Erhebung stammt von Mitte des letzten Jahres, 2024, und da lag der Frauenanteil an Führungspositionen im Bundesdienst bei 47 Prozent. In den Jahren zuvor stieg der Anteil im Schnitt um jeweils zwei Prozentpunkte pro Jahr. Bei den fast 400 wesentlichen Gremien und Aufsichtsgremien, die der Bund zu besetzen hat, lagen wir bei der letzten Erhebung sogar schon bei 49 Prozent. Wir haben also ganz gute Karten, um es etwas salopp zu sagen, wenn wir zum Ende des Jahres 2025 eine Punktlandung hinlegen wollen. Ich verspreche Ihnen nicht nur, dass ich sehr genau beobachten werde, ob wir das wirklich schaffen, ich verspreche Ihnen auch: Wir bleiben am Ball! Ich tue das übrigens in dem genannten überragenden gemeinsamen Interesse. Das ist hier nicht eine paternalistische Grundhaltung, sondern es ist etwas, das in unserem gesellschaftlichen Interesse liegt, dass uns dies so gelingt, wie wir es uns vorgenommen haben.

Sie wissen übrigens vielleicht, dass die Erfinderin der Bezeichnung der gläsernen Decke, die Britin Marilyn Loden, vor drei Jahren mit 76 Jahren gestorben ist. Sie sagte 2018 in einem Interview, sie sei lange davon ausgegangen, das Problem der „gläsernen Decke“ würde sich in ihrer Lebenszeit erledigen, sodass der Begriff der gläsernen Decke seine Bedeutung verlieren würde. Wir wissen, dass es in ihrer Lebenszeit leider nicht so gekommen ist. Nun mag bei Ihnen – jedenfalls bei dem einen oder anderen – der Begriff der gläsernen Decke eigene unschöne Erfahrungen wachrufen, und diese Erfahrungen wurden eben nicht nur vor dreißig, zwanzig, zehn Jahren gemacht, sie werden immer noch von Frauen jeden Alters und aller Karrierestufen in fast allen Branchen und Bereichen der Gesellschaft gemacht.

Ich will, dass Deutschland zu einem Land wird, in dem diese gläserne Decke tatsächlich der Vergangenheit angehört. Arbeit daran, und diese Arbeit machen Sie auch hier, ist Arbeit an der Zukunft unseres Landes. Darum freue ich mich und habe es gerne getan, die Schirmherrschaft für Ihre Initiative nun übernehmen zu dürfen! Lassen Sie uns also gemeinsam daran arbeiten, dass es mit diesem Land insgesamt wieder vorangeht: Politik und Wirtschaft, Frauen und Männer, Männer und Frauen, Jung und Alt. Die Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ist ein zentraler Schlüssel dafür, und ich sage es noch einmal: Die Arbeit für Chancengerechtigkeit ist Arbeit für unsere Gesellschaft der Freiheit!

Sie alle wissen, wir alle spüren, dass diese Freiheit heute wieder in besonderer Weise bedroht ist – von außen wie von innen. Wenn wir diese freiheitliche Gesellschaft verteidigen wollen, dann geht das nur nach vorne gerichtet. Wir müssen raus aus der Defensive. Wir müssen die Erfolge, die Zukunftskraft dieser Gesellschaftsform selbst wieder beweisen, statt sie nur zu behaupten. Ihre Arbeit, meine Damen und Herren und vor allem meine sehr geehrten Damen, als Initiative Chef:innensache ist genau diese Arbeit daran, und darum danke ich Ihnen allen, dass Sie an Bord sind und dass Sie das machen, dass Sie sich einbringen! Ich danke Ihnen und auch den vielen anderen Engagierten in dieser Sache für Ihren großartigen und unermüdlichen Einsatz! Sie machen die Arbeitswelt insgesamt besser – nicht nur für Frauen, sondern für Frauen und Männer insgesamt.

Nun bin ich in einer gewissen Verlegenheit; denn zu einem Jubiläum, wie Sie es heute feiern, wünscht man gewöhnlich ebenfalls nach vorne, in die Zukunft gerichtet: Auf viele weitere erfolgreiche Jahre! – Im Fall der Initiative Chef:innensache verhält es sich ja aber so: Im besten Fall beseitigen wir gemeinsam die Gründe, die Ihre Initiative so notwendig machen. Ich befürchte also, dass wir zwanzig Jahre Chef:innensache vielleicht noch feiern werden. Ich würde mir aber wünschen, dass Sie sich zum, sagen wir einmal, dreißigjährigen und vielleicht schon zum fünfundzwanzigjährigen Jubiläum – dann vermutlich unter einer anderen Schirmherrschaft als unter meiner – schon haben umbenennen können, weil die gläserne Decke bis dahin eben tatsächlich verschwunden ist. Ich wünsche es Ihnen, ich wünsche es uns allen! Sorgen wir also gemeinsam dafür, dass es in der Zukunft genau so kommt!

Herzlichen Dank! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Alles Gute für Ihre Arbeit!

Unter Schirmherrschaft von Angela Merkel wurde die Initiative Chef:innensache (noch als „Initiative Chefsache“) am 13. Juli 2015 gegründet. Damit der weibliche Anteil in Führungspositionen erhöht werden kann, sollen sich beide Geschlechter gleichermaßen engagieren. Die Initiative „Chef:innensache“ ist ein Netzwerk zur Förderung eines ausgewogenen Verhältnisses von Frauen und Männern in Führungspositionen. Treibende Kräfte der Initiative sind Geschäftsführungsmitglieder und Vorstände von Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe sowie Leiterinnen und Leiter wissenschaftlicher, sozialwirtschaftlicher und öffentlicher Institutionen.