Neue Pilotprojekte am Start

Ökosystem digitale Identitäten Neue Pilotprojekte am Start

Bereits kurz nach dem geglückten Go-Live des Pilotprojektes „Hotel Check-In“ wollen Bundesregierung und beteiligte Partnerfirmen weitere Anwendungsfälle auf den Weg bringen. Der Aufbau eines Ökosystems digitaler Identitäten schreitet voran.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft zum Thema "Ökosystem Digitale Identitäten",

Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit Wirtschaftsvertreterinnen und -vertretern zum Thema „Ökosystem Digitale Identitäten“

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Zu den Neuerungen gehören unter anderem der digitale Zugang zu Packstationen, das wiederkehrende Login für Shoppen im Netz, der digitale Abschluss eines Mobilfunkvertrags, das digitale Zugangsmanagement für Gebäude sowie auch die Führerscheinüberprüfung beim Flottenmanagement.

Starke Partner beteiligen sich

Die Deutsche Post wird die Registrierung bei Packstationen umsetzen. Ebenfalls fertig konzipiert ist das Zugangsmanagement für interne und externe Mitarbeitende, an dem sich gleich fünf der hier vertretenen Unternehmen beteiligen. Die vier großen vertretenen Banken verfolgen den Anwendungsfall einer „Onlinekonto und Onlinedepot Eröffnung". Dabei sind allerdings noch gesetzestechnische Fragen zu lösen. Im Bereich des E-Commerce wird Otto den Anwendungsfall „Kundenkonto Registrierung und wiederkehrender Login" umsetzen.

VW, BMW, Bosch und die Telekom beteiligen sich an einem Anwendungsfall zur Führerscheinüberprüfung im Flottenmanagement. Bei diesem Anwendungsfall wird aktuell noch die Möglichkeit einer Anbindung an das Zentralregister des Kraftfahrtbundesamtes geprüft. Die Telekommunikationsunternehmen werden den Kauf von Prepaid-Karten auf Basis der neuen Lösung ermöglichen. Zu erwähnen ist auch der angestrebte digitale Impfnachweis. Dabei befinden wir uns bereits in der Umsetzung. Die Speicherung wird zunächst in der Corona-Warn-App, dann aber auch in der für das Ökosystem erstellten Wallet-App erfolgen, um sie dort gemeinsam zum Beispiel mit einem Identitätsnachweis nutzen zu können.

In rund 50 Hotels können bereits Firmenreisende per ID-Wallet einchecken. So funktioniert es:
Mit dem Personalausweis wird eine Basis ID, ein sog. „Credential“ – also ein digitaler Nachweis - erstellt. Damit weist die oder der Reisende seine Identität nach und legt sie in einer Wallet App ab – nutzbar für alle weiteren Anwendungsfälle. Beim Hotelcheck-In stellt zusätzlich die Firma der oder des Dienstreisenden eine Arbeitgeberbescheinigung mit Rechnungsanschrift in die Wallet ein. Am Hoteltresen wird ein Barcode gescannt und beide Nachweise ans Hotelsystem melderechtskonform übermittelt: Damit ist der Check-In erledigt.

Netzwerkeffekt wird angestrebt

Die Summe der Anwendungsfälle wird, wenn sie schnell und flächendeckend ausgerollt werden, weitere Anziehungskraft entwickeln. Die Entwickler hoffen, bis Anfang 2022 eine niedrige bis mittlere sechsstellige Zahl an Nutzerinnen und Nutzern gewinnen zu können. Damit wiederum würden millionenfache Transaktionen auslöst. Für einen anzustrebenden „Netzwerkeffekt” braucht das Ökosystem rund 15 Prozent der potentiellen Nutzerinnen und Nutzer. Diesem Ziel kommen die oben vorgestellten Anwendungsfälle ein gutes Stück näher.