Agenda für Reform der Bahn
Die Bahn muss wieder pünktlich, sicher und sauber werden: Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat dafür nun den ersten Schritt eingeleitet und seine „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ vorgestellt. Das Wichtigste aus der Agenda im Überblick.
2 Min. Lesedauer
Ob für den Personenverkehr oder für die Wirtschaft: Die Schiene ist systemrelevant für Deutschland.
Foto: picture alliance/dpa
Rote Zahlen, marode Infrastruktur und sinkende Pünktlichkeitswerte: Die Bahn steckt in einer Krise. Eine Neuaufstellung ist daher dringend notwendig. „Die Bahn muss pünktlich, sicher und sauber sein“, sagte Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder bei der Vorstellung seiner „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ in Berlin. Laut Schnieder muss der Konzern dafür schneller, schlanker und wirtschaftlicher werden. Zudem gab er Personalentscheidungen für die Deutsche Bahn AG und die InfraGO AG bekannt.
Agenda für zufriedene Kunden
Die Bahn wieder auf die Erfolgsspur zu setzen, ist Teil der dringend notwendigen Modernisierung Deutschlands. Mit der „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ legt Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder ein umfassendes Reformpaket vor, das die Deutsche Bahn AG und die gesamte Branche grundlegend verändern soll. Ziel ist es, die Bahn wieder zu einem verlässlichen Verkehrsmittel zu machen – für Pendlerinnen und Pendler, Reisende und Unternehmen.
Konkret sollen unter anderem bis 2029 wieder 70 Prozent der Fernzüge pünktlich fahren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine transparente Kundenkommunikation, die die Reisenden jederzeit zuverlässig beispielsweise über Änderungen bei Zugverbindungen auf dem Laufenden hält. Zudem sollen Bahnhöfe attraktiver gestaltet werden, insbesondere mit Blick auf Sauberkeit, Sicherheit und Barrierefreiheit.
Die Agenda besteht aus drei Säulen:
- Reformen bei der Deutschen Bahn: von einer klaren Finanzierungsstruktur über wirksame Aufbauorganisation bis hin zu Sofortprogrammen für ein besseres Reiseerlebnis.
- Maßnahmen des Bundes: wie eine zielgerichtete Steuerung durch ein passendes Governance-Konzept, die Bereitstellung von Bundesmitteln, die Förderung der Digitalisierung sowie Gesetzgebung und Regulierung.
- Aktivierung des gesamten Sektors: durch eine Taskforce „Zuverlässige Bahn“, einen gestärkten Sektorbeirat, fairen Zugangsbedingungen zum Schienennetz und gemeinsamen Digitalisierungsinitiativen.
So soll neues Vertrauen zwischen Bund, Deutscher Bahn und dem gesamten Sektor entstehen. Das gesamte Konzept ist auf der Homepage des Bundesministeriums für Verkehr verfügbar.
Neue Führungsspitze
Außerdem hat Bundesverkehrsminister Schnieder zwei neue Personalentscheidungen bekannt gegeben. Die neue Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG (DB) wird Evelyn Palla, die seit 2022 erfolgreich die Regio-Sparte des DB Konzerns verantwortet und zuvor als Finanzvorständin des DB Fernverkehrs sowie in leitenden Positionen bei der Österreichischen Bundesbahn tätig war.
Als neuer Vorstandsvorsitzender der InfraGO AG wird Prof. Dr. Dirk Rompf vorgeschlagen. Beide Personalien stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien.