Kanzler beim Festakt des Deutschen Fußball-Bundes
Der Deutsche Fußball-Bund wird 125 Jahre alt. Am Gründungsort in Leipzig fand aus diesem Anlass ein Festakt statt. Bundeskanzler Scholz würdigte in einer Laudatio das unermüdliche Engagement des weltweit größten nationalen Sportverbandes für den Fußball.

Eine mächtige Kraft für das gute Miteinander in unserem Land: Bundeskanzler Olaf Scholz hat den DFB zum 125-jährigen Bestehen gewürdigt.
Foto: Bundesregierung/Marvin Güngör
Fußball begeistert. Der Sport genießt in unserem Land eine hohe Popularität. Ob beim Public Viewing, gemeinsam mit Freunden oder einfach mit der Familie vor dem Fernseher: Fußball-Deutschland fiebert mit. Werte wie Fairness und sportlicher Einsatz zeichnen unser Land auch heute noch als große Fußballnation aus. Mit dem Gewinn der WM der Frauen 2003 wird auch der Frauenfußball in Deutschland immer beliebter.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) steht wie kaum ein anderer mit seinem starken Engagement im Dienst einer der beliebtesten Sportarten Deutschlands. Und er bringt Menschen verschiedenster Altersgruppen, Geschlechter und Herkunft zusammen. In Leipzig gratulierten mehr als 400 Gäste dem DFB zum 125-jährigen Bestehen, darunter FIFA-Präsident Gianni Infantino und UEFA-Präsident Aleksander Čeferin. Zahlreiche Welt- und Europameister aus Deutschland und der Welt, viele Trainerinnen und Trainer sowie die Ehrenspielführer Jürgen Klinsmann, Philipp Lahm, Lothar Matthäus und Ehrenspielführerin Bettina Wiegmann zollten ihre Anerkennung.
Bundeskanzler Olaf Scholz würdigte den DFB als „mächtige Kraft für das gute Miteinander in unserem Land”. Der Fußball stehe für Respekt und für Fairness, für Vielfalt, Integration und Weltoffenheit – und damit für „viel von dem, was hier bei uns in Deutschland wirklich von Wert ist”.
Lesen Sie hier die Mitschrift des Grußworts:
Sehr geehrter Herr Präsident Infantino,
sehr geehrter Herr Präsident Čeferin,
sehr geehrter Herr Präsident Neuendorf, lieber Bernd,
meine Damen und Herren,
liebe Fußballfreunde,
„grau ist alle Theorie – entscheidend ist aufm Platz.“ – Sie alle kennen bestimmt Adi Preißlers berühmte Erkenntnis. In ihr steckt ja so viel Wahrheit – und deshalb werde ich mich kurz halten. Aber ein paar Dinge will ich doch unbedingt sagen – an einem so besonderen Tag.
84 Millionen Menschen leben in Deutschland – und fast 8 Millionen von ihnen sind über ihre Vereine Mitglied im Deutschen Fußball-Bund. Was für eine unfassbar riesige Zahl! Mittelgroße Länder in Europa haben in etwa so viele Einwohner wie der DFB quasi Mitglieder hat! Damit ist der Deutsche Fußball-Bund der größte Sportverband weltweit.
Niemand hätte so etwas für möglich gehalten, als sich hier in Leipzig vor 125 Jahren 36 junge Männer trafen, um den Deutschen Fußball-Bund zu gründen. Heute ist der DFB eine mächtige Kraft für das gute Miteinander in unserem Land. Kein anderer Sport, kein anderer Zeitvertreib bringt uns so sehr zusammen wie der Fußball. Fußball steht für ganz viel von dem, was hier bei uns in Deutschland wirklich von Wert ist. Er steht für Respekt und für Fairness, für Vielfalt, Integration und Weltoffenheit, natürlich für das Streben nach Sieg und Erfolg – aber zugleich auch dafür, dass dabei immer gemeinsame Regeln eingehalten werden müssen.
Tag für Tag gelebt, gestärkt, weitergegeben werden diese Werte und Tugenden in den mehr als 24.000 Fußballvereinen in unserem Land. Unzählige Trainer und Trainerinnen, Betreuerinnen und Betreuer, Schiedsrichter, Obleute, Platzwarte, mithelfende Eltern tragen dazu bei – mit unendlich viel Engagement, mit Leidenschaft, fast immer ehrenamtlich. Jeder und jede Einzelne von ihnen macht unser Land jeden Tag ein bisschen lebenswerter. Ihnen allen sage ich heute: Herzlichen Dank!
Und immer wieder sorgt der Fußball für diese großen, magischen Momente, die unser ganzes Land zusammenführen: Das „Wunder von Bern“; drei weitere Weltmeistertitel unserer Männer; zwei WM-Titel unserer Frauen; etliche großartige Europameisterschaften; das unglaubliche „Sommermärchen“ von 2006 oder die fantastische Heim-EM im vorigen Jahr. Ereignisse wie diese haben immer wieder das ganze Land begeistert und zusammengeführt.
Ich habe keine Zweifel: So kann und so wird das auch zukünftig sein. Deshalb unterstütze ich aus vollem Herzen die aktuelle Bewerbung des DFB um die Frauen-Europameisterschaft 2029 hier bei uns in Deutschland. Dieses Turnier kann nicht nur dem Frauenfußball hierzulande einen entscheidenden nächsten Schub geben. Es kann auch wieder so ein magisches Erlebnis werden, das uns alle näher zusammenbringt.
Aber das ist Zukunftsmusik – an diesem großen Festtag Ihres Verbandes feiern wir jetzt erst einmal das Erreichte. Und das ist unendlich viel - im Flutlicht der großen Stadien genauso wie auf den Bolzplätzen landauf und landab. Dem Deutschen Fußball-Bund, seinen Mitgliedern, allen Fußballfans in unserem Land wünsche ich zu diesem Jubiläum alles erdenklich Gute – und jeden erdenklichen Erfolg in den nächsten 125 Jahren!
Schönen Dank.