Die globale Erwärmung soll zwei
Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Zeiten nicht überschreiten.
Dies war das zentrale Ergebnis der Weltklimakonferenz Ende 2010 in
Cancún/ Mexiko. Dieser Konsens ist ein wichtiger Fortschritt für
den internationalen Klimaschutz, wenn auch die weltweit bislang
beschlossenen nationalen Minderungsmaßnahmen von Industrie- und
Entwicklungsländern für die Einhaltung des Zwei-Grad-Ziels noch
nicht ausreichend sind. Die Industrieländer sagten zu, ab 2020
jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutzmaßnahmen in
Entwicklungsländern zu mobilisieren. Als sogenannte
"Fast-Start-Finanzierung" wollen sie hierfür 2010 bis 2012 bis zu
30 Milliarden US-Dollar bereitstellen.
Zur Vorbereitung der nächsten Weltklimakonferenz im Dezember
2011 in Durban/ Südafrika trafen sich Anfang Juli hochrangige
Vertreter aus 35 Staaten zum "Petersberger Klimadialog II" in
Berlin. Die Konferenzteilnehmer sprachen sich dafür aus, ein System
zu schaffen, mit dem Minderungsverpflichtungen erfasst, gemeldet
und überprüft werden können. Auch der neue Klimafonds "Green
Climate Fund" soll bis Durban arbeitsfähig sein. Das Treffen stand
in der Folge des ersten Petersberger Dialogs, zu dem die
Bundesregierung im Mai 2010 eingeladen hatte, um die
VN-Klimakonferenz von Cancún vorzubereiten. Darüber hinaus setzt
sich die Bundesregierung im Rahmen bi- und multilateraler
Kooperationen, so zum Beispiel in den G8 und G20, für weitere
Fortschritte im Klimaschutz ein.
Deutschland ist mit seinen ehrgeizigen nationalen
Klimaschutzzielen Vorreiter und übernimmt internationale
Verantwortung. Seit langem ist die Bundesregierung auch einer der
größten Geldgeber für den internationalen Klimaschutz. In den
vergangenen Jahren hat sie das deutsche Engagement für den
Klimaschutz in den Entwicklungsländern kontinuierlich ausgebaut.
Die Ausgaben dafür sind zwischen 2005 und 2010 von 470 Millionen
auf eine Milliarde Euro jährlich angewachsen.
Unabhängig von den Maßnahmen zum Klimaschutz werden Folgen
des Klimawandels auftreten, an die wir uns anpassen müssen. Extreme
Wetterlagen nehmen bereits heute zu. Auswirkungen auf zahlreiche
Lebens-, Umwelt- und Wirtschaftsbereiche sind zu erwarten. Das gilt
sowohl für die Landwirtschaft als auch für Logistik und Tourismus,
für die menschliche Gesundheit wie für die biologische Vielfalt.
Daher hat die Bundesregierung einen "Aktionsplan Anpassung"
entwickelt, der auf der Deutschen Anpassungsstrategie an den
Klimawandel von 2008 aufbaut.