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Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Petersberger Klimadialog

So, 02.05.2010
 
Ich möchte mich auch ganz herzlich bei dem mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón bedanken, der seinen Deutschland-Besuch umdatiert hat, der hierhergekommen ist, obwohl wir schon in wenigen Wochen wieder eine EU-Lateinamerika-Konferenz haben werden, um einfach deutlich zu machen: Mexiko möchte und wird alles daransetzen, dass Cancún wirklich ein Erfolg wird auf dem Weg hin zu einem uns dann wieder weiterführenden Klimaabkommen.
 
Wir wissen einerseits: Kopenhagen und seine Ergebnisse waren nicht zufriedenstellend. Auf der anderen Seite haben wir ein Ergebnis, das hoffen lässt: 120 Staaten haben sich inzwischen mit dem so genannten Kopenhagen-Accord assoziiert. Diese 120 Staaten repräsentieren 80 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Wir haben dadurch zum ersten Mal einen Überblick, was im Rahmen der verpflichtenden und der freiwilligen Maßnahmen bis zum Jahr 2050 möglich zu sein scheint.
 
Dabei müssen wir erkennen, dass wir von der Erfüllung des Zwei-Grad-Ziels, dem sich ja sehr, sehr viele verpflichtet fühlen, also des Ziels, nicht mehr als zwei Grad Klimaerwärmung bis 2050 zu haben, doch noch ein ganzes Stück entfernt sind. Je nachdem, wie man rechnet, würde es nach derzeitigem Stand eine Erwärmung zwischen drei und vier Grad geben. Wer den Stern-Bericht gelesen hat – die, die hier sind, haben das sicherlich getan –, der weiß, welche Anpassungsleistungen wir erbringen müssten, wenn es zu einer solchen Erwärmung käme. Deshalb wird die Aufgabe darin bestehen, bei dem jetzt Erreichten immer wieder zu überlegen, wie wir unsere Ziele noch schärfen können, noch effizienter und ambitionierter gestalten können.