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Kopenhagener Vereinbarung: Die Zustimmung wächst

Do, 18.03.2010
Über hundert Länder haben sich inzwischen dem Copenhagen Accord angeschlossen und den Vereinten Nationen ihre nationalen Klimaschutzziele gemeldet. Sie sind zusammen für mehr als 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Die Staaten hatten in Kopenhagen vereinbart, ihre Reduktionsziele an das UN-Klimasekretariat zu melden. Nachdem in Kopenhagen eine Verpflichtung auf konkrete Minderungsziele nicht gelungen war, stimmen nun aber im Nachhinein immer mehr Länder der Vereinbarung zu.

Bundeskanzlerin Merkel begrüßte, "dass sich auf Basis der Kopenhagener Vereinbarung alle großen Emittenten zu Klimazielen oder konkreten Maßnahmen für den Klimaschutz bekannt haben".

CO2-Minderungsziele

 
Die EU hat sich bereit erklärt, ihre Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 20 Prozent zu reduzieren, sollte ein ehrgeiziges internationales Abkommen zustande kommen, um 30 Prozent. Deutschland will seine Treibhausgas-Emissionen bis dahin um 40 Prozent reduzieren. Auch Norwegen würde im Rahmen eines internationalen Klimaregimes um 40 Prozent reduzieren. Japan wäre im Falle eines Abkommens zu 25 und Neuseeland zu 20 Prozent Reduktion bereit.

Die Zahlen, die die USA und Kanada zu ihren Minderungszielen nennen, sind damit schwer vergleichbar. Die USA bietet eine Minderung um 17 Prozent der Werte von 2005 an. Da die Emissionen dort stetig gestiegen sind, bedeutet das eine Minderung von wenigen Prozent gegenüber 1990. Zudem hängen die Zusagen von der Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes im Kongress ab.
 

2-Grad-Ziel noch nicht erreicht

 
"Noch reichen die eingetragenen Beiträge der Staaten nicht aus, um die 2-Grad-Obergrenze zu unterschreiten, aber sie sind ein Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel", erklärte Bundesumweltminister Röttgen.

Auf der UN-Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen hatte eine Gruppe von rund 25 Staaten die Kopenhagen-Vereinbarung (Copenhagen Accord) verhandelt. Die gemeldeten Ziele sind rechtlich bislang nicht bindend. Die Kopenhagener Vereinbarung ist in der entscheidenden Abstimmung von den einzelnen Staaten nur "zur Kenntnis genommen" worden.

Im Mai ist Deutschland Gastgeber einer Klimakonferenz auf Ministerebene in Bonn. Dort soll die nächste Vertragsstaatenkonferenz Ende des Jahres in Mexiko vorbereitet werden und auf ein verbindliches Übereinkommen hingearbeitet werden. Ziel der Verhandlungen ist ein umfassendes, rechtsverbindliches Klimaschutzabkommen.

China und Indien kündigen ein klimafreundlicheres Wachstum an. China will den Ausstoß pro Wirtschaftseinheit um 40 bis 45 Prozent senken. Außerdem sollen 40 Millionen Hektar Wald aufgeforstet werden.