Die Staaten hatten in Kopenhagen vereinbart, ihre
Reduktionsziele an das UN-Klimasekretariat zu melden. Nachdem in
Kopenhagen eine Verpflichtung auf konkrete Minderungsziele nicht
gelungen war, stimmen nun aber im Nachhinein immer mehr Länder der
Vereinbarung zu.
Bundeskanzlerin Merkel begrüßte, "dass sich auf Basis der
Kopenhagener Vereinbarung alle großen Emittenten zu Klimazielen
oder konkreten Maßnahmen für den Klimaschutz bekannt
haben".
CO2-Minderungsziele
Die EU hat sich bereit erklärt, ihre Treibhausgas-Emissionen
bis 2020 um 20 Prozent zu reduzieren, sollte ein ehrgeiziges
internationales Abkommen zustande kommen, um 30 Prozent.
Deutschland will seine Treibhausgas-Emissionen bis dahin um 40
Prozent reduzieren. Auch Norwegen würde im Rahmen eines
internationalen Klimaregimes um 40 Prozent reduzieren. Japan wäre
im Falle eines Abkommens zu 25 und Neuseeland zu 20 Prozent
Reduktion bereit.
Die Zahlen, die die USA und Kanada zu ihren Minderungszielen
nennen, sind damit schwer vergleichbar. Die USA bietet eine
Minderung um 17 Prozent der Werte von 2005 an. Da die Emissionen
dort stetig gestiegen sind, bedeutet das eine Minderung von wenigen
Prozent gegenüber 1990. Zudem hängen die Zusagen von der
Verabschiedung eines entsprechenden Gesetzes im Kongress
ab.
2-Grad-Ziel noch nicht
erreicht
"Noch reichen die eingetragenen Beiträge der Staaten nicht
aus, um die 2-Grad-Obergrenze zu unterschreiten, aber sie sind ein
Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel", erklärte Bundesumweltminister
Röttgen.
Auf der UN-Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen
hatte eine Gruppe von rund 25 Staaten die Kopenhagen-Vereinbarung
(Copenhagen Accord) verhandelt. Die gemeldeten Ziele sind rechtlich
bislang nicht bindend. Die Kopenhagener Vereinbarung ist in der
entscheidenden Abstimmung von den einzelnen Staaten nur "zur
Kenntnis genommen" worden.
Im Mai ist Deutschland Gastgeber einer Klimakonferenz auf
Ministerebene in Bonn. Dort soll die nächste
Vertragsstaatenkonferenz Ende des Jahres in Mexiko vorbereitet
werden und auf ein verbindliches Übereinkommen hingearbeitet
werden. Ziel der Verhandlungen ist ein umfassendes,
rechtsverbindliches Klimaschutzabkommen.
China und Indien kündigen ein klimafreundlicheres Wachstum
an. China will den Ausstoß pro Wirtschaftseinheit um 40 bis 45
Prozent senken. Außerdem sollen 40 Millionen Hektar Wald
aufgeforstet werden.