Neue Länder und demographischer Wandel
Stärkung der Wirtschaft und
Fachkräftesicherung
Der Prozess der wirtschaftlichen Angleichung ist gut
vorangekommen. So ist das ostdeutsche Bruttoinlandsprodukt je
Einwohner zwischen 1991 und 2010 von 43 auf 73 Prozent des
westdeutschen Niveaus gestiegen. Die Arbeitslosigkeit ist in den
neuen Bundesländern seit April 2011 auf unter eine Million
gesunken, ist aber immer noch höher als in
Westdeutschland.
Den noch in der Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt
vorhandenen Herausforderungen stellt sich die Bundesregierung mit
der Förderstrategie für die Neuen Länder. Der bis 2019 laufende
Solidarpakt II ist dafür die finanzielle Grundlage. Um die
erreichten Fortschritte abzusichern, wird sich die Bundesregierung
zudem dafür einsetzen, dass die neuen Länder im Rahmen von
Übergangsregelungen auch nach 2013 eine angemessene Förderung durch
den Europäischen Strukturfonds erhalten.
Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter wird – vor allem
wegen geringer Geburtenzahlen – in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten in Ostdeutschland deutlich abnehmen. Zurzeit gibt es
noch keinen akuten Fachkräftemangel in Deutschland. Jedoch klagen
heute schon Unternehmen in einigen Regionen und Branchen, dass sie
keine geeigneten Bewerber für freie Arbeitsplätze finden. Vor
diesem Hintergrund hat die Bundesregierung im Sommer 2010 ein
Konzept zur Fachkräftesicherung verabschiedet. Das Konzept enthält
auch spezifisch auf die ostdeutsche Situation zugeschnittene
Maßnahmen, wie z. B. die "Zukunftsinitiative Fachkräftesicherung in
Ostdeutschland".