Übergabe in Verantwortung bedeutet auch nicht, dass
Deutschland und die Partner in der internationalen Gemeinschaft
sich aus Afghanistan vollständig zurückziehen. Das internationale
Engagement wird im Gegenteil in Richtung auf eine langfristig und
partnerschaftlich angelegte Entwicklungszusammenarbeit
weiterentwickelt. Dies wurde in einer Erklärung
bekräftigt.
Einsatz der Bundeswehr
Das derzeit gültige Bundestagsmandat legt eine Obergrenze
von insgesamt 5.350 Soldatinnen und Soldaten für die Internationale
Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (International
Security Assistance Force - ISAF) fest. Es gilt bis zum 28. Februar
2011. Derzeit sind knapp 5.000 Soldaten im Einsatz. Nur nach
Befassung des Verteidigungsausschusses und des Auswärtigen
Ausschusses des Deutschen Bundestages können in besonderen
Situationen und zeitlich begrenzt als Reserve weitere 350 Soldaten
zum Einsatz kommen.
Deutsche Kräfte werden grundsätzlich in den ISAF-Regionen
Kabul und ISAF-Nord eingesetzt. Das Haupteinsatzgebiet ist dabei
der Norden Afghanistans, für den das sogenannte Regionalkommando
Nord verantwortlich ist. Dieses Gebiet ist etwa halb so groß wie
die Bundesrepublik Deutschland. Dort sind deutsche Soldaten in den
Standorten Mazar-e-Sharif, Kundus, Faisabad und Taloqan
stationiert. Auch in Kabul sind deutsche Soldaten eingesetzt. Die
Angehörigen des Einsatzgeschwaders Termes (Usbekistan) sind
ebenfalls Teil des ISAF-Kontingents.
Die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte steht
zunehmend im Mittelpunkt des Einsatzes. So sollen bis Oktober 2011
die afghanische Polizei auf 134.000 und die afghanische Armee auf
171.600 Mann anwachsen.