Startseite

Steinmeier fordert Aufbruch in der Abrüstungspolitik

Fr, 06.02.2009
Das Krisenjahr 2009 müsse ein Jahr des gemeinsamen Aufbruchs sein, hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zum Auftakt der Münchner Sicherheitskonferenz gefordert. Dringender Handlungsbedarf bestehe beim Thema Abrüstung. Auf der Erde lagerten noch tausende von atomaren Sprengköpfen. Zudem bestehe die Gefahr der weiteren Aufrüstung.
Steinmeier sprach sich für eine "Vision einer Welt ohne Atomwaffen" aus. Dazu seien allerdings noch viele Zwischenschritte notwendig, sagte der Außenminister. Auch im Bereich der konventionellen Waffen sieht er Handlungsbedarf. Der KSE-Vertrag sei "notleidend".
 
Die Verhandlungen zum KSE-Vertrag (Konventionelle Streitkräfte in Europa) begannen schon 1989. 1992 trat er zwischen den Ex-Mitgliedsstaaten des Warschauer Pakts und den Nato-Staaten in Kraft. Bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, den Vertrag einseitig einzufrieren. Hintergrund war der Plan der USA, in Polen und Tschechien einen Raketenabwehrschirm zu installieren. Das war eines der ungelösten Problemen zwischen Russland und der Nato.
 

Erweiterter Sicherheitsbegriff

 
Die zentralen Probleme wie die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die Klima- und Sicherheitspolitik dürften nicht isoliert betrachtet werden, forderte Steinmeier. Er warnte zudem vor Protektionismus und rein nationalem Denken. Dadurch könne die Krise noch verschärft werden. Kooperation und gemeinsames Handeln müssten die Prinzipien des globalen Zeitalters sein - und nicht Abgrenzung und Abschottung.