Gestern ist der scheidende US-Präsident noch einmal nach Deutschland gekommen. Die Bundesrepublik und die USA verbinden traditionell enge und freundschaftliche Beziehungen. Die gute Partnerschaft seit über siebzig Jahren basiert auf den gemeinsamen Grundwerten Freiheit und Demokratie. Beide Länder teilen viele Erfahrungen und Interessen, nicht zuletzt haben zahlreiche Amerikaner deutsche Wurzeln.
Ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten von Amerika wäre die Bundesrepublik Deutschland nicht das, was sie heute ist: Ein freiheitlicher Rechtsstaat, in dem die Menschen in Frieden und Wohlstand leben. Auch die Wiedervereinigung Deutschlands nach vier Jahrzehnten Teilung und Kaltem Krieg haben wir nicht zuletzt den USA zu verdanken.
Sicherheit gemeinsam gestalten
Gemeinsam stellen sich Deutschland und die USA den aktuellen internationalen Problemen. Die Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise gehört dazu, ebenso die Unterstützung der Demokratisierungsprozesse in Nordafrika und die erfolgreichen Verhandlungen über das Atomabkommen mit dem Iran.
Die sicherheitspolitische Zusammenarbeit in der Nato und im Rahmen der Vereinten Nationen ist intensiv, besonders beim Kampf gegen den internationalen Terrorismus durch den sogenannten "Islamischen Staat".
Positive Bilanz
Unter der Präsidentschaft von Barack Obama seit 2008 haben die USA die transatlantischen Beziehungen weiter vertieft - auch die bilateralen Beziehungen zu Deutschland. Zuletzt war Präsident Obama Ende April 2016 auf der Hannover-Messe zu Gast. Bei dieser Gelegenheit hob er auch die Bedeutung eines starken und vereinten Europas für Amerika und die Welt hervor.
Als Zeichen der deutsch-amerikanischen Verbundenheit und der gegenseitigen Wertschätzung ist Präsident Obama in dieser Woche zum sechsten Mal in Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihn im Rahmen einer letzten Europa-Reise zum Ende seiner Präsidentschaft nach Berlin eingeladen.
Bei seinem bilateralen Gespräch mit der Kanzlerin geht es vor allem um internationale Fragen: den Umgang mit Russland, den Ukraine-Konflikt, den verheerenden Bürgerkrieg in Syrien und seine Auswirkungen sowie um den Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Die intensiven Wirtschaftsbeziehungen beider Länder, einschließlich des geplanten Freihandelsabkommens TTIP, sind ebenfalls Gesprächsthema.
Starker Partner für Deutschland und Europa
Im Rahmen des Berlin-Besuchs werden die Bundeskanzlerin und Präsident Obama morgen (18. November) außerdem im sogenannten Sext-Format mit dem französischen Präsidenten François Hollande, Großbritanniens Premierministerin Theresa May sowie den italienischen und spanischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi und Manuel Rajoy zusammentreffen.
Auch in diesem Rahmen werden sich die sechs Staats- und Regierungschefs über die aktuellen weltpolitischen Krisenherde austauschen. Nicht zuletzt wird es um den Umgang mit der Flüchtlingskrise und die künftige Gestaltung der transatlantischen Beziehungen gehen.
Zivilgesellschaft als lebendige Basis der Beziehungen
Die engen partnerschaftlichen Beziehungen mit den USA bleiben ein Grundstein deutscher Außenpolitik. Es liegt im Interesse Deutschlands, sie auch unter der Regierung des neu gewählten Präsidenten Donald Trump fortzusetzen.
Dabei werden das globale wirtschaftliche und soziale Wohlergehen und eine vorausschauende Klimapolitik im Mittelpunkt stehen. Der Kampf gegen Terrorismus, gegen Armut, Hunger und Krankheiten sowie der Einsatz für Frieden und Freiheit in der Welt bleiben wichtige Aspekte der künftigen internationalen Zusammenarbeit. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind hierfür unerlässliche und starke Partner.