In Deutschland fehlen zehntausende Wohnungen. Deutliche Mietsteigerungen und Engpässe besonders in Großstädten und Ballungsgebieten sind die Folge. Vor allem einkommensschwache Haushalte, aber zunehmend auch solche mit mittlerem Einkommen, haben Schwierigkeiten, eine bezahlbare Wohnung zu finden.
Hauptgrund für den Druck auf die Wohnungsmärkte sei nicht der Zuzug von Flüchtlingen, sondern die Binnenwanderung innerhalb Deutschlands, so Bundesministerin Barbara Hendricks. In Ost und West verließen immer mehr Menschen das flache Land und kleine Städte, um sich in den Metropolen anzusiedeln.
Aus den Empfehlungen des Bündnisses für Wohnen und Bauen hat die Bundesregierung die Wohnungsbauoffensive entwickelt. Kern des Vorschlags ist ein Zehn-Punkte-Programm, das Schritt für Schritt umgesetzt werden soll.
Es sieht die verbilligte Abgabe bundeseigener Liegenschaften für den sozialen Wohnungsbau vor. Genossenschaftliches Wohnen soll gefördert und Baunormen und bisherige Grundstücks-nutzungen überprüft werden. Modulare Bauelemente sollen die Baukosten senken. Auch bezahlbarer Wohnraum wird energieeffizient sein.
Bauen für private Investoren wird attraktiver. Den Geschoßwohnungsbau in Ballungsgebieten will die Bundesregierung mit einer Sonderabschreibung fördern. Sie soll es Bauherren ermöglichen, binnen drei Jahren 35 Prozent der Baukosten bis zu einer Grenze von 2.000 Euro pro Quadratmeter steuerlich abzusetzen. Die Begrenzung soll sicherstellen, dass nur Neubauten im unteren und mittleren Preissegment gefördert werden.