Hessens Tor zum Weltraum: Mit diesem Slogan wirbt das Bundesland, wenn es um das ESOC in Darmstadt geht. Doch das „European Space Operations Centre“ ist nicht nur Hessens, sondern auch Deutschlands und Europas Zugang zum All - und das seit einem halben Jahrhundert. Am 8. September 2017 feiert das Satellitenkontrollzentrum der ESA 50. Geburtstag.
Deutschland ist nach Frankreich die zweitgrößte europäische Raumfahrtnation. Insgesamt 1,5 Milliarden Euro investiert der Bund jährlich in die zivile Raumfahrt. Dazu gehören nationale Projekte, die deutschen Beiträge zur Europäischen Weltraumorganisation ESA sowie der Bereich „Raumfahrtforschung und -technologie“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).
Weltraumforschung nutzt allen
Die daraus resultierenden Innovationen haben nicht nur den Computerbau wesentlich beflügelt. Sie finden Anwendung in vielen anderen Industriezweigen: Mobilfunksysteme in Autos, Live-Übertragungen von sportlichen und politischen Großereignissen oder globale Umwelt- und Klimaforschung wären ohne die Pionierleistungen der Raumfahrt nicht möglich. Ob Gleitsichtbrille, Navigationsgeräte oder Handstaubsauger, ob Klettverschluss, „unkaputtbare“ Plastik-Pfandflaschen oder Herzschrittmacher - alles Errungenschaften aus der Raumfahrt, die aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind.
Rund 80 Satelliten hat das ESOC seit seiner Gründung in den Orbit gebracht - darunter Kommunikations-, Wetter-, Erdbeobachtungs- und Klimaschutz-Satelliten, Satelliten des europäischen Navigations-Flaggschiffes Galileo, aber auch so historisch einmalige ESA-Missionen wie Rosetta. Ein starker Motor ist das ESOC zudem für Wirtschaft und Wissenschaft in Land und Region.