Bundesaußenminister Guido Westerwelle
nennt im Gespräch mit der Rheinischen Post Europa das
"erfolgreichste Friedensprojekt in der Geschichte des Kontinents".
Weitere Themen sind Abrüstung und die Situation in
Afghanistan.
Rheinische Post: Die Nato hat Abrüstung erstmals
als Ziel benannt. Was haben wir
davon?
Guido Westerwelle: Ich bin deswegen
so engagiert in der Abrüstungspolitik, weil das ein Beitrag zu
unserer eigenen Sicherheit ist. Abrüstung und die Nichtverbreitung
von Atomwaffen hängen eng zusammen. Wir müssen verhindern, dass
sich immer mehr Staaten atomar bewaffnen und am Ende sogar
Terroristen Zugriff auf Atomwaffen bekommen. Die Abrüstung ist für
die Menschen so bedeutsam wie der Klimaschutz. Nach einem Jahrzehnt
der Aufrüstung muss ein Jahrzehnt der Abrüstung
beginnen.
Rheinische
Post: Ist eine
atomwaffenfreie Welt denn mehr als eine
Illusion?
Westerwelle: Es ist eine Vision, aber anders als ein
früherer Bundeskanzler glaube ich, dass man Visionen in der Politik
braucht, wenn man langfristig etwas bewegen will. Wir haben als
christlich-liberale Koalition den Regierungsauftrag bekommen und
müssen tun, was richtig ist für unser Land. Abrüstung ist
Sicherheitspolitik, und deshalb ist es gut, dass sich jetzt auch
die Nato darum kümmert. So viel Abrüstung war noch nie in der
Nato.
Rheinische
Post: