Bundesregierung

 

Energie und Umwelt

 
 

Die Wirtschaft ökologisch modernisieren

 
Deutschland steht bei der Produktion von Umweltschutzgütern international an der Spitze. Dazu zählen beispielsweise Luftfilter, Klär- und Abfallbehandlungsanlagen oder Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien. Im gesamten Sektor Umweltschutz arbeiten heute in Deutschland bereits rund 1,8 Millionen Menschen – mit steigender Tendenz. Um die Exportchancen zu verbessern, hat die Bundesregierung ihre Exportinitiativen weiter verstärkt. Sie bieten deutschen Anbietern detaillierte Informationen über die branchenspezifischen Exportpotenziale internationaler Zielmärkte.
 
Grafik: Deutsche Marktanteile an Weltmärkten für Umwelttechnologien


 

Den Klimaschutz weiter voranbringen

 
Über 100 Staaten – einschließlich der EU-Mitgliedstaaten – unterstützen heute die Vereinbarung von Kopenhagen ("Copenhagen Accord"). Mehr als 80 Industrie- und Entwicklungsländer haben dazu konkrete Klimaschutzziele und -maßnahmen eingebracht. Die Bundesregierung drängt gemeinsam mit den EU-Partnern darauf, die Kopenhagen-Vereinbarung weiterzuentwickeln.
 
Um den internationalen Klimaprozess voranzubringen, hat Deutschland im Mai 2010 gemeinsam mit Mexiko – Gastgeber der VN-Klimakonferenz Ende 2010 – den Petersberger Klimadialog ausgerichtet. In den Gesprächen mit 43 Umweltministern wurden die nächsten Schritte in der internationalen Klimapolitik erörtert und konkrete Umsetzungsinitiativen vereinbart. Besondere Bedeutung hat die 2009 gegründete International Renewables Agency (IRENA) mit gegenwärtig 143 Mitgliedsstaaten. Eine ihrer Hauptaufgaben ist es, ihre Mitglieder umfassend beim Ausbau von erneuerbaren Energien zu beraten und zu unterstützen. Bonn ist Standort des IRENA-Technologiezentrums.
 
Deutschland hält beim Klimaschutz an seiner ambitionierten Zielsetzung fest, die nationalen Treibhausgas-Emissionen bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Mit dem Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP) hat die Bundesregierung 2007 ein Paket von 29 Maßnahmen verabschiedet. Die Maßnahmen des IEKP sind ganz überwiegend umgesetzt.
 
Weg in das regenerative Zeitalter

Erneuerbare Energie ist zu einem deutschen Exportschlager geworden - deutsche Unternehmen sind hier technologisch führend. 2009 wurden nach Schätzungen in Deutschland rund 20 Milliarden Euro in die Branche investiert. Die Erzeugung von Strom, Wärme oder Treibstoffen aus erneuerbaren Quellen hat bis Ende 2009 bereits 340.000 Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen. Das ist mehr als eine Verdopplung gegenüber dem Stand von 2004.

Mit dem Energiekonzept wird die Bundesregierung die Weichen für den weiteren kontinuierlichen und kosteneffizienten Ausbau der erneuerbaren Energien stellen. Neben der Erzeugung muss dabei auch die notwendige Infrastruktur, wie z.B. die Stromnetze, kosteneffizient weiterentwickelt werden - etwa für die Nutzung der großen Potentiale der Windenergie an Land und auf See.
 
Grafik: Bruttostromerzeugung in Deutschland 2009

Energie sparen – neue Energiedienstleistungsrichtlinie

 
Der weltweite Energieverbrauch wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erheblich zunehmen. Deutschland wird international um begrenzte Energieressourcen konkurrieren. Energie zu sparen bleibt deshalb ein wichtiges Ziel.
 
Das neue Gesetz zur Umsetzung der europäischen Energiedienstleistungsrichtlinie baut auf dem Integrierten Energie- und Klimaprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz auf. Bis 2017 sollen Verbraucher neun Prozent Endenergie im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2005 einsparen. Zudem werden die Voraussetzungen für die Entwicklung und Förderung eines Marktes für Energiedienstleistungen geschaffen.
 
 

Kennzeichnung des Energieverbrauchs

 
Ein wichtiges Instrument auf EU-Ebene zur Förderung der effizienten Nutzung von Energie ist die Energieverbrauchskennzeichnung. Sie informiert Endverbraucher zuverlässig über energiesparende Produkte. Mit der novellierten Richtlinie zur Energieverbrauchskennzeichnung wird die bisherige Kennzeichnung von "energiebetriebenen Haushaltsgeräten" auf "energierelevante Produkte" ausgedehnt. Damit sind künftig auch solche Produkte erfasst, die selbst keine Energie verbrauchen, jedoch Einfluss auf den Energieverbrauch haben – z.B. Wärmeschutzfenster.
 
 

CO2-Gebäudesanierungsprogramm

 
Rund 40 Prozent der Energie werden in Deutschland in Gebäuden verbraucht. Entsprechend hoch sind hier die Einsparpotenziale. Für die energetische Gebäudesanierung stellt die Bundesregierung jährlich 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Bis Juni 2010 sind damit über 2,3 Millionen Wohnungen energetisch saniert bzw. energieeffizient errichtet worden. Das spart jährlich etwa vier Millionen Tonnen CO2und Heizkosten in Höhe von 500 Millionen Euro. Rund 40 Prozent der neuen Wohngebäude werden durch Programme der KfW-Bankengruppe gefördert und damit noch energieeffizienter errichtet als gesetzlich vorgegeben. Jährlich können so bundesweit bis zu 300.000 Arbeitsplätze gesichert oder neu geschaffen werden.
 
Als Teil des Sparpakets der Bundesregierung werden die Ausgaben für das Programm ab 2011 auf 450 Millionen Euro gesenkt. Die derzeit niedrigen Zinsen bieten den Bauherren einen wichtigen Anreiz, energetische Sanierungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen. Die Rückführung der Ausgaben für eine ergänzende Darlehensförderung ist vor diesem Hintergrund angemessen und sinnvoll.
 
 

Plusenergiehaus

 
PlusenergiehausFoto: REGIERUNGonlineNeueste technische Lösungen zum Energiesparen zeigt das international preisgekrönte Plusenergiehaus der Technischen Universität Darmstadt. Das von der Bundesregierung geförderte Modellhaus, eröffnet im Frühjahr 2010, produziert etwa doppelt so viel Energie, wie es selbst verbraucht. Der überschüssige Strom kann ins Netz fließen oder zum Beispiel zum Aufladen von Elektroautos oder Elektrofahrrädern dienen. Als nächster Schritt ist vorgesehen, ein marktfähiges "Energieüberschusshaus" zu planen und zu errichten.