1 00:00:00,001 --> 00:00:05,873 BKIN´Merkel: Herr Strohschneider bekommt jetzt der neben mir sitzt sofort das Wort und kann loslegen. 2 00:00:05,874 --> 00:00:10,269 Herr Prof. Strohschneider: Ja, herzlichen Dank. Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Frau Merkel. 3 00:00:10,270 --> 00:00:14,071 Sehr geehrte Bundesministerin Frau Klöckner und Frau Schulze. 4 00:00:14,072 --> 00:00:20,889 Liebe Mitglieder, liebe Gäste der Zukunftskommission, meine Damen und Herren, es ist nicht ganz ohne Stolz, 5 00:00:20,890 --> 00:00:24,257 jedenfalls aber in einem ziemlich erleichterten Zustand, 6 00:00:24,258 --> 00:00:28,417 dass wir und jetzt mal nicht die Mitglieder der Kommission zusammenkommen, 7 00:00:28,418 --> 00:00:35,008 heute der Bundesregierung den Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft zu übergeben. 8 00:00:35,009 --> 00:00:42,669 Ich darf - Frau Merkel - für alle Kommissionsmitglieder sprechen, wenn ich sage, wir bedanken uns für das Vertrauen, 9 00:00:42,670 --> 00:00:50,524 das sie in uns gesetzt haben, und hoffen, mit unserem Arbeitsergebnis dieses Vertrauen zu rechtfertigen. 10 00:00:50,525 --> 00:00:58,884 Ganz im allgemeinen bestand die Aufgabe, die sie uns mit dem Kabinettsbeschluss fast auf den Tag genau vor einem Jahr, 11 00:00:58,885 --> 00:01:06,245 am 7./ 8. Juli die Aufgabe, die sie uns gestellt haben. Sie bestand ganz im allgemeinen gesagt darin, 12 00:01:06,246 --> 00:01:11,736 zu einer Versachlichung im Bereich der Agrarumwelt Politik zu kommen. 13 00:01:11,737 --> 00:01:16,073 Ich glaube, und darauf sind wir eben ein ganz klein bisschen auch stolz. 14 00:01:16,074 --> 00:01:20,590 Ich glaube, wir dürfen sagen, das haben wir hingekriegt. 15 00:01:20,591 --> 00:01:26,932 Die Kommission hat im Laufe ihrer Arbeit eine Kultur der sachlichen Diskussion entwickelt, 16 00:01:26,933 --> 00:01:31,579 und sie hat dazu auch mehr als 100 Sitzungen lang Zeit gehabt. 17 00:01:31,580 --> 00:01:36,571 Die Kommission hat eine Kultur der sachlichen Diskussion entwickelt, 18 00:01:36,572 --> 00:01:43,200 eine Kultur des einanderer Vertrauen könnens und übrigens auch der Vertraulichkeit. 19 00:01:43,201 --> 00:01:47,439 Also etwas, von dem nicht wenige von uns meinen und hoffen, das könnte. 20 00:01:47,440 --> 00:01:52,197 Das könnte, das sollte über den Tag hinaus tragen. 21 00:01:52,198 --> 00:01:59,284 Nicht, dass alle Auffassungsunterschiede Interessengegensätze und Zielkonflikte jetzt beseitigt wären. 22 00:01:59,285 --> 00:02:02,926 Wie sollten sie? Es gibt ja tatsächlich objektive Differenzen. 23 00:02:02,927 --> 00:02:09,593 Und die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, um die es geht, ist von einschüchterndem Ausmaß, 24 00:02:09,594 --> 00:02:16,609 aber einen vernünftigen Ausgleich widerstreitender Interessen im sachlichen Gespräch im Kompromiss 25 00:02:16,610 --> 00:02:19,417 das haben wir geschafft. 26 00:02:19,418 --> 00:02:25,683 Und das nebenbei gesagt ist ja nun einmal die Logik von offener Gesellschaft und konstitutioneller Demokratie, 27 00:02:25,684 --> 00:02:32,665 die des sachlichen Gespräches und der Kompromiss. Mit den Worten des Präsidenten des Tierschutzbundes gesprochen, 28 00:02:32,666 --> 00:02:37,772 haben wir gelernt, in der Denke des anderen zu denken. 29 00:02:37,773 --> 00:02:43,034 Und deswegen konnten wir, wie es der Vizepräsident des Bauernverbands formulierte, 30 00:02:43,035 --> 00:02:47,488 auf einanderer zu statt aufeinander los gehen. 31 00:02:47,489 --> 00:02:54,705 Liebe Frau Merkel, bei unserer Auftaktsitzung im September haben sie die Aufgabe der ZKL, 32 00:02:54,706 --> 00:02:58,971 nämlich Empfehlungen für eine Landwirtschaft, die wirtschaftlich, ökologisch und 33 00:02:58,972 --> 00:03:01,701 sozial tragfähig und gesellschaftlich akzeptiert ist. 34 00:03:01,702 --> 00:03:07,951 Sie haben diese Aufgabe als eine Quadratur des Kreises beschrieben. 35 00:03:07,952 --> 00:03:14,158 Und damit ist ja etwas bezeichnet, das einerseits kategorisch ausgeschlossen ist, 36 00:03:14,159 --> 00:03:20,947 dem man aber andererseits in einer pragmatischen Einstellung doch ziemlich nahe kommen kann. 37 00:03:20,948 --> 00:03:24,051 Da liegt der Grund unserer Erleichterung. 38 00:03:24,052 --> 00:03:31,227 Denn einerseits empfehlen wir Maßnahmen zum Schutz von Klima und Biodiversität zur Verbesserung des Tierwohls, 39 00:03:31,228 --> 00:03:37,848 zu einer Diversifizierung der Betriebe, die das Landwirtschafts und Ernährungssystem insgesamt 40 00:03:37,849 --> 00:03:40,583 auch ökonomisch resilienter machen kann. 41 00:03:40,584 --> 00:03:47,495 Wir empfehlen verbindliche Instrumente zur Erhöhung von Markttransparenz, zur Förderung gesunder, 42 00:03:47,496 --> 00:03:52,545 stärker pflanzlich orientierte Ernährung, die den Konsum tierischer Produkte und 43 00:03:52,546 --> 00:03:59,741 damit einhergehend die Tierbestandszahlen weiter reduziert. Wir empfehlen Interessenausgleiche, 44 00:03:59,742 --> 00:04:05,095 in der Lebensmittelkette und Maßnahmen die Unterbietungswettlaufbewerbe, 45 00:04:05,096 --> 00:04:10,893 bei den ökologischen und sozialen Standards im internationalen Agrarhandel vermeiden. 46 00:04:10,894 --> 00:04:18,087 Andererseits sind wir allerdings einer Quadratur des Kreises vor allem deswegen nahe gekommen, 47 00:04:18,088 --> 00:04:25,970 weil wir für alles dies und für manches mehr, bei für alles dies einen systematischen Zusammenhang definieren konnten. 48 00:04:25,971 --> 00:04:33,202 Der Umbau der Landwirtschaft und auch auf der Landwirtschaft Seite wird unterdessen von Ökologisierung gesprochen. 49 00:04:33,203 --> 00:04:41,164 Der Umbau der Landwirtschaft ist Teil jenes globalen Wandels, welcher unsere Zivilisation zur Gänze erfasst hat. 50 00:04:41,165 --> 00:04:47,874 Die Zeit für diese Transformation ist sehr knapp und sie - die Transformation - wird allein gelingen, 51 00:04:47,875 --> 00:04:53,241 wenn sie als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden und angegangen wird. 52 00:04:53,242 --> 00:05:00,584 Nach Auffassung der Kommission ist dabei ein integrierendes Prinzip entscheidend: die Steigerung 53 00:05:00,585 --> 00:05:06,889 der positiven und die Verringerung der negativen externen Effekte der Lebensmittelproduktion, 54 00:05:06,890 --> 00:05:12,108 indem ökologisches Handeln zum Ökonomischen verfolgt wird. 55 00:05:12,109 --> 00:05:17,703 Zum ökonomischen Erfolg wird, weil es betriebswirtschaftlich attraktiv honoriert wird, 56 00:05:17,704 --> 00:05:26,088 und zwar an den Lebensmittelmärkten sowohl wie mit zweckgebundenen öffentlichen Mitteln. 57 00:05:26,089 --> 00:05:33,186 Dies wird mit einer Verringerung der Produktivität und einer Steigerung der Produktionskosten einhergehen. 58 00:05:33,187 --> 00:05:38,171 Daher wird der Anteil von Landwirtschaft und Ernährung an 59 00:05:38,172 --> 00:05:41,703 der volkswirtschaftlichen Gesamtleistung wieder wachsen müssen. 60 00:05:41,704 --> 00:05:44,649 Er ist historisch auf einem Tiefststand. 61 00:05:44,650 --> 00:05:49,431 Wobei Ernährungsarmut durch sozialpolitische Flankierung bekämpft werden sollte. 62 00:05:49,432 --> 00:05:55,537 Daher empfehlen wir die staatliche Förderung der Landwirtschaft auf Ergebnisorientierung, 63 00:05:55,538 --> 00:06:03,270 auf Outcome-Orientierung umzustellen und konsequent an den gesamtgesellschaftlichen Zielen auszurichten. 64 00:06:03,271 --> 00:06:10,319 Für die GAP ergibt sich daraus übrigens ein schrittweiser und vollständiger Umbau der Direktzahlungen 65 00:06:10,320 --> 00:06:17,208 im Laufe der nächsten zwei Förderperioden ab 2023 ein vollständiger Umbau in Zahlungen, 66 00:06:17,209 --> 00:06:24,955 die konkrete Leistungen im Sinne gesellschaftlicher Ziele betriebswirtschaftlich attraktiv werden lassen. 67 00:06:24,956 --> 00:06:30,149 Und dieser Prozess muss möglichst stetig und in klar definierten Schritten verlaufen. 68 00:06:30,150 --> 00:06:36,224 Nur dann kann er sowohl Planungssicherheit für die produzierenden gewährleisten als auch 69 00:06:36,225 --> 00:06:42,924 jener objektivrechtlichen Schutzverpflichtung auch in Bezug auf künftige Generationen genügend, 70 00:06:42,925 --> 00:06:46,799 von welcher das Bundesverfassungsgericht kürzlich gesprochen hat. 71 00:06:46,800 --> 00:06:54,812 Es ist also ein echter Systemwechsel einzuleiten und die aktuelle Förderperiode als ein Übergang zu sehen. 72 00:06:54,813 --> 00:07:01,945 Ein Gedenk ihrer Mahnung, liebe Frau Merkel, es nicht zu teuer zu machen, 73 00:07:01,946 --> 00:07:07,491 haben wir auch eine erste volkswirtschaftliche Abschätzung unsere Empfehlungen vorgenommen. 74 00:07:07,492 --> 00:07:14,019 Im Ergebnis besagt diese Abschätzung die notwendige Transformation wird mehr Geld kosten 75 00:07:14,020 --> 00:07:20,418 als in den öffentlichen Haushalten auf Bund, Länder und Europaebene und in den unterschiedlichen Ressorts mehr Geld, 76 00:07:20,419 --> 00:07:24,396 als dort für Landwirtschaft derzeit zur Verfügung steht. 77 00:07:24,397 --> 00:07:30,636 Sie wird allerdings sehr viel weniger kosten als jenen hohen zweistelligen Milliardenbetrag, 78 00:07:30,637 --> 00:07:36,332 auf den sich die gesamtgesellschaftlichen Gesundheits und Umweltkosten einer unveränderten Weiterführung 79 00:07:36,333 --> 00:07:39,702 des gegenwärtigen Systems belaufen würden. 80 00:07:39,703 --> 00:07:44,484 Eine Schlüsselrolle kommt bei dieser Entwicklung, 81 00:07:44,485 --> 00:07:49,851 der Entwicklung eines funktionierenden Marktes für nachhaltige Lebensmittel zu, 82 00:07:49,852 --> 00:07:57,530 der nicht von Mengen, sondern von Qualitätswettbewerb und zwar Produkt wie Produktionsqualität geprägt ist. 83 00:07:57,531 --> 00:08:01,647 Und dabei werden die Verbrauchermehrkosten pro Kopf, 84 00:08:01,648 --> 00:08:09,732 sie werden allenfalls einen Bruchteil dessen ausmachen, was derzeit bereits als Lebensmittelverschwendung anfällt. 85 00:08:09,733 --> 00:08:14,905 Wertschätzung von Landwirtschaft und Ernährung und ökologische 86 00:08:14,906 --> 00:08:19,859 verantwortliche Wertschöpfung gehören zusammen. 87 00:08:19,860 --> 00:08:27,474 Ich bedanke mich für ihr Interesse, ich bedanke mich persönlich für diese äußerst lehrreichen Monate. 88 00:08:27,475 --> 00:08:34,425 Wann schon darf man als Historiker, als Fachmann fürs Vergangene eine Zukunftskommission leiten? 89 00:08:34,426 --> 00:08:43,039 Es ist mir wirklich eine Ehre, Ihnen liebe Frau Merkel, den Abschlussbericht der Zukunftskommission übergeben. 90 00:08:53,226 --> 00:08:56,783 BKIN MERKEL: Den nehme ich gerne in die Hand und hoffe, dass man uns beide sieht. 91 00:08:56,784 --> 00:09:03,389 Das tut man und halte ihn auch gerne in die Kamera und verbindet das mit einem großen Dank. 92 00:09:03,390 --> 00:09:07,389 Lieber Herr Professor Strohschneider, meine Damen und Herren, 93 00:09:07,390 --> 00:09:09,390 ich richte einen großen Dank an Sie alle. 94 00:09:09,391 --> 00:09:16,250 Ich bin vollkommen baff, dass Sie in 365 Tagen 100 oder mehr Sitzungen durchgeführt haben. 95 00:09:16,251 --> 00:09:24,270 Sie müssen ja fast permanent getagt haben. Das ist eine unglaubliche Leistung. 96 00:09:24,271 --> 00:09:34,244 Ich halte diesen Tag für einen bedeutsamen Tag in der Geschichte der Landwirtschaft in Deutschland 97 00:09:34,245 --> 00:09:38,391 – bedeutsam, weil mit dem heute vorgelegten Abschlussbericht 98 00:09:38,392 --> 00:09:43,054 mögliche Wege für die Landwirtschaft der Zukunft aufgezeigt werden. 99 00:09:43,055 --> 00:09:48,321 Es wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert; 100 00:09:48,322 --> 00:09:53,678 und sicherlich sind die Diskussionen jetzt noch nicht abgeschlossen. 101 00:09:53,679 --> 00:09:56,565 Oft wurde aber auch gar nicht miteinander gesprochen. 102 00:09:56,566 --> 00:09:58,946 Das ist in dieser Kommission gelungen. 103 00:09:58,947 --> 00:10:04,204 Damit ist sozusagen die Einsetzung der Zukunftskommission Landwirtschaft 104 00:10:04,205 --> 00:10:10,563 schon ein Erfolg gewesen, weil sie nicht nach dem dritten oder vierten Mal auseinander gerannt sind, 105 00:10:10,564 --> 00:10:14,198 sondern in der großen Mehrheit doch zusammen geblieben sind. 106 00:10:14,199 --> 00:10:20,847 Die Kommission hat ja dann im letzten Jahr im September begonnen, 107 00:10:20,848 --> 00:10:26,632 die Handlungsempfehlungen auszuarbeiten und sie haben es ist ihnen gelungen, 108 00:10:26,633 --> 00:10:31,523 die verschiedensten Anliegen und Interessen in den Blick zu nehmen. 109 00:10:31,524 --> 00:10:34,526 Sie haben es eben gesagt, Herr Professor Strohschneider: 110 00:10:34,527 --> 00:10:37,651 Die Landwirtschaft soll sich wirtschaftlich rentieren. 111 00:10:37,652 --> 00:10:41,976 Sie soll in ländlichen Räumen hinreichend Ein- und Auskommen garantieren. 112 00:10:41,977 --> 00:10:48,722 Dieser betriebswirtschaftliche Aspekt ist ganz wichtig, denn Landwirte wollen keine Almosenempfänger sein, 113 00:10:48,723 --> 00:10:53,288 sondern brauchen einen betriebswirtschaftlichen Rahmen, in dem sie wirtschaften können. 114 00:10:53,289 --> 00:10:58,804 Andererseits soll die Landwirtschaft hohen gesellschaftlichen Ansprüchen genügen 115 00:10:58,805 --> 00:11:02,395 – mit Blick auf das Tierwohl, auf Klima-, Natur- und Umweltschutz und nicht 116 00:11:02,396 --> 00:11:06,066 zuletzt mit Blick auf die Produktion hochwertiger und 117 00:11:06,067 --> 00:11:10,271 trotzdem erschwinglicher oder kostengünstiger Nahrungsmittel. 118 00:11:10,272 --> 00:11:22,391 Das gleicht der Quadratur des Kreises. Viele Positionen schienen auf den ersten Blick unvereinbar zu sein. 119 00:11:22,392 --> 00:11:29,355 Daraus erklären sich auch die Kontroversen, die es gibt. 120 00:11:29,356 --> 00:11:37,502 Es war also jedermann und jederfrau in dieser Kommission bewusst, was auf sie zukommt. 121 00:11:37,503 --> 00:11:42,392 Sie haben sich in einem vielschichtigen, emotions- und konfliktgeladenen Spannungsfeld 122 00:11:42,393 --> 00:11:45,418 von Agrar-, Umwelt- und Gesellschaftspolitik bewegt. 123 00:11:45,419 --> 00:11:51,449 Wahrscheinlich mussten Sie auch deshalb so oft tagen, damit Sie nie den Spannungsbogen verlieren. 124 00:11:51,450 --> 00:11:57,487 Vor diesem Hintergrund möchte ich Ihnen allen, die Sie sich in diese Arbeit eingebracht haben, 125 00:11:57,488 --> 00:12:03,522 ganz ausdrücklich dafür danken, dass Sie sich auf dieses Abenteuer eingelassen haben. 126 00:12:03,523 --> 00:12:07,996 Der Dank gilt natürlich auch dem Vorsitzenden, Herrn Professor Strohschneider, 127 00:12:07,997 --> 00:12:13,939 der mit seiner langjährigen Erfahrung als Wissenschaftsmanager sicherlich 128 00:12:13,940 --> 00:12:22,113 auch den Blick auf die Geschichte, in der es schon viele scheinbar unlösbare Konflikte gab, eingebracht hat. 129 00:12:22,114 --> 00:12:28,126 Ich bedanke mich auch bei jedem anderen – natürlich auch bei der Geschäftsstelle. 130 00:12:28,127 --> 00:12:34,057 Sie haben es geschafft, einen gemeinsamen Bericht vorzulegen. 131 00:12:34,058 --> 00:12:41,208 Dass dieser Bericht einstimmig verabschiedet werden konnte, ist schon eine Riesensache. 132 00:12:41,209 --> 00:12:46,418 Als wir uns zwischenzeitlich einmal trafen, war ich mir nicht so sicher, wie das Ganze ausgehen wird. 133 00:12:46,419 --> 00:12:51,984 Wenn wir da ein Halbe-halbe-Votum gehabt hätten – die einen so, die anderen so –, 134 00:12:51,985 --> 00:12:55,049 dann wären wir auch nicht weitergekommen. 135 00:12:55,050 --> 00:13:07,103 Es ist Ihnen aber gelungen voranzukommen und die Erwartungen zu erfüllen – oder mich sogar positiv zu überraschen, 136 00:13:07,104 --> 00:13:15,431 denn ich war mir eben nicht ganz sicher, dass das gelingen würde. Das heißt, Sie haben es geschafft, 137 00:13:15,432 --> 00:13:22,692 dass niemals eine Position absolut gesetzt wurde, sondern dass der Einigungsdruck 138 00:13:22,693 --> 00:13:33,058 doch kreativ und konstruktiv seine Wirkung entfaltet hat, obwohl jeder seinen Standpunkt einbringen konnte. 139 00:13:33,059 --> 00:13:37,609 Ein Hoffnungsschimmer, als wir damals miteinander diskutiert haben, war schon, 140 00:13:37,610 --> 00:13:49,863 dass Frau Muus von der Landjugend und Frau Rapior von der Jugend im Bund für Umwelt und Naturschutz so wunderbar 141 00:13:49,864 --> 00:13:57,829 ihre Rollen getauscht hatten und die Anliegen des jeweils anderen sehr nachvollziehbar darstellen konnten. 142 00:13:57,830 --> 00:14:02,383 Die Welt auch einmal mit den Augen eines anderen zu sehen und zu verstehen – 143 00:14:02,384 --> 00:14:15,894 das hat vielleicht auch Sie alle ein bisschen bereichert und damit den Grund für eine mögliche Einigung gelegt. 144 00:14:15,895 --> 00:14:21,073 Jede Perspektive hat ja ihre Berechtigung und ist nicht frei erfunden. 145 00:14:21,074 --> 00:14:25,994 Wir sind uns, denke ich, einig: Landwirtschaft ist unverzichtbar, um unsere Ernährung zu gewährleisten, 146 00:14:25,995 --> 00:14:29,873 natürlich gerade auch mit Blick auf die wachsende Weltbevölkerung. 147 00:14:29,874 --> 00:14:36,430 Eine intakte Umwelt mit funktionierenden Ökosystemen ist Voraussetzung für das Überleben auf unserem Planeten. 148 00:14:36,431 --> 00:14:43,295 Wirtschaftliches Handeln, Konsum und Ressourcenverbrauch müssen sich in diesem Rahmen bewegen. 149 00:14:43,296 --> 00:14:51,708 Landwirtschaft gerade auch als größter Flächennutzer ist ohne Auswirkungen auf die Umwelt nicht denkbar. 150 00:14:51,709 --> 00:14:55,469 Aber Ernährungssicherung ist ohne leistungsfähige Landwirtschaft auch nicht denkbar. 151 00:14:55,470 --> 00:15:03,434 Was ist ökonomisch angemessen, was ist ökologisch erforderlich und was ist für jede Seite zumutbar? 152 00:15:03,435 --> 00:15:08,682 Wie lässt sich also der gordische Knoten durchschlagen, sodass landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland 153 00:15:08,683 --> 00:15:13,941 eine Zukunft haben und wir zugleich den Schutz natürlicher Lebensgrundlagen verbessern können? 154 00:15:13,942 --> 00:15:19,963 – Ihr Kommissionsbericht liefert Antworten darauf. Er zeigt auch zeitliche Perspektiven auf. 155 00:15:19,964 --> 00:15:25,587 Wir haben ja immer wieder gefragt, ob uns die GAP daran hindere, diese Perspektiven zu entwickeln. 156 00:15:25,588 --> 00:15:33,241 Indem Sie das jetzt zu einer Übergangsphase deklarieren und sagen, wir müssten die Direktzahlungen umwandeln, 157 00:15:33,242 --> 00:15:39,312 ist das natürlich auch eine zeitliche Perspektive, die schon weit in die Zukunft reicht. 158 00:15:39,313 --> 00:15:45,808 Im Sinne von Nachhaltigkeit brauchen wir einen umfassenden Transformationsprozess. 159 00:15:45,809 --> 00:15:53,439 Er hat begonnen und muss energisch weitergeführt werden. Sie haben auch klar benannt, 160 00:15:53,440 --> 00:15:57,099 dass das nicht ohne weitere finanzielle Unterstützung gehen wird. 161 00:15:57,100 --> 00:16:02,655 Wenn dieser Transformationsprozess aber auch im Sinne der Umwelt ehrlich und redlich ist, 162 00:16:02,656 --> 00:16:08,068 dann wird auch das Jammern weniger und sich mit Blick auf den europäischen Haushalt die Meinung ändern, 163 00:16:08,069 --> 00:16:13,459 die Landwirtschaftspolitik fresse unser ganzes Geld auf. 164 00:16:13,460 --> 00:16:17,606 Stattdessen wird man sagen: Wir haben ein großes Nachhaltigkeitsprojekt, 165 00:16:17,607 --> 00:16:23,300 das Ernährungssicherung und Umweltschonung miteinander verbindet. 166 00:16:23,301 --> 00:16:31,633 Nun darf ich schon voraussagen: Dieser Kommissionsbericht ist prima, aber er gibt meinen Nachfolgern 167 00:16:31,634 --> 00:16:37,406 auch noch ein bisschen Arbeit mit, auch denen von Julia Klöckner und Svenja Schulze; 168 00:16:37,407 --> 00:16:39,878 wer auch immer dann an der jeweiligen Stelle sitzen wird. 169 00:16:39,879 --> 00:16:47,662 Denn es müssen verlässliche finanzielle Rahmenbedingungen geschaffen werden, 170 00:16:47,663 --> 00:16:51,560 sonst wird sich niemand auf diesen Transformationsprozess einlassen. 171 00:16:51,561 --> 00:16:58,257 Allerdings sage ich ganz offen: Wir haben es, liebe Svenja Schulze, auch beim Kohleausstieg gesehen; 172 00:16:58,258 --> 00:17:06,168 auch dort wäre die Einigung auf einen Transformationsprozess ohne finanzielle Zusagen in großer Höhe nicht gelungen. 173 00:17:06,169 --> 00:17:10,013 Es muss der Gesellschaft also auch etwas wert sein. 174 00:17:10,014 --> 00:17:16,015 Natürlich – auch das sagt die Kommission – geht es nicht nur um politische Rahmenbedingungen, 175 00:17:16,016 --> 00:17:21,173 sondern auch um Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn es darum geht, 176 00:17:21,174 --> 00:17:24,289 die Arbeit von Bäuerinnen und Bauern zu schätzen. 177 00:17:24,290 --> 00:17:29,894 Diese Wertschätzung muss man dann eben auch in gewisser Weise finanziell abbilden. 178 00:17:29,895 --> 00:17:34,983 Das entbindet uns natürlich nicht davon, auch das Konsumverhalten und 179 00:17:34,984 --> 00:17:37,791 die Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen. 180 00:17:37,792 --> 00:17:42,473 Ich denke, dass es durch die Einigkeit in der Kommission gelungen ist, die Möglichkeit zu schaffen, 181 00:17:42,474 --> 00:17:46,044 dass darüber auch eine gesamtgesellschaftliche Debatte geführt werden kann, 182 00:17:46,045 --> 00:17:49,348 die nicht von vornherein gleich wieder kontrovers ist. 183 00:17:49,349 --> 00:17:58,381 Natürlich muss die Politik Verantwortung übernehmen, um diesen geeigneten Rahmen zu schaffen. 184 00:17:58,382 --> 00:18:03,321 Die Arbeit insgesamt hat also kein Ende gefunden, aber erst einmal die Arbeit der Kommission. 185 00:18:03,322 --> 00:18:10,893 Es sind wegweisende und hilfreiche Impulse. Wir werden versuchen, sie auch in Europa bekannt zu machen. 186 00:18:10,894 --> 00:18:15,566 Ich bitte alle, die in europäischen Gremien arbeiten, das zu tun. 187 00:18:15,567 --> 00:18:25,757 Denn die Lösungsoptionen sind skizziert und müssen langfristig in die Tat umgesetzt werden. 188 00:18:25,758 --> 00:18:30,196 Natürlich wird es Aufgabe der Politik sein, Maßnahmen zu ergreifen. 189 00:18:30,197 --> 00:18:34,830 Jetzt haben wir eine fundierte Entscheidungsgrundlage dafür. 190 00:18:34,831 --> 00:18:42,266 Deshalb noch einmal einen ganz herzlichen Dank an alle, die sich in die Kommissionsarbeit eingebracht haben. 191 00:18:42,267 --> 00:18:46,253 – Wir werden ja gleich noch einige Mitglieder der Kommission hören. 192 00:18:46,254 --> 00:18:56,431 – Aus meiner Perspektive war es jedenfalls der Mühe wert. Ich hoffe, Sie sehen es auch so. Danke für Ihren Einsatz. 193 00:18:58,931 --> 00:19:02,979 Ich übergibt dann wieder anderen Strohschneider, der glaube ich, sagt er jetzt spricht, 194 00:19:02,980 --> 00:19:07,731 wir haben jetzt drei Wortbeiträgen glaube ich. 195 00:19:07,732 --> 00:19:12,506 Herr Schwarz für den Bauernverband, Herr Hengstenberg, Präsident Lebensmittelverband und 196 00:19:12,507 --> 00:19:15,012 Herr Niebert vom Naturschutzring. 197 00:19:15,013 --> 00:19:19,506 Dann würde ich gerne die beiden Ministerinnen noch mal kurz zu Wort kommen lassen. 198 00:19:19,507 --> 00:19:21,778 Und dann machen wir ein schönes Foto. 199 00:19:21,779 --> 00:19:25,944 Herr Prof. Strohschneider: Ja, Herr Schwarz, guten Morgen, bitteschön. 200 00:19:25,945 --> 00:19:30,807 Herr Schwarz: Guten Morgen in die Runde sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrte Ministerinnen, 201 00:19:30,808 --> 00:19:35,301 vielen Dank für die Einsetzung der Zukunftskommission. 202 00:19:35,302 --> 00:19:40,499 Es war ein großer Gedanke und ein guter Weg, der dort beschritten worden ist. 203 00:19:40,500 --> 00:19:46,183 Dieser Bericht, der von allen Beteiligten einstimmig beschlossen worden ist, 204 00:19:46,184 --> 00:19:53,018 ist die Grundlage für einen politischen Diskurs über die Landwirtschaft, dafür danke ich allen Beteiligten. 205 00:19:55,042 --> 00:19:59,883 In ihrer Unterschiedlichkeit: Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, Gartenbauverband und Land schafft Verbindung. 206 00:19:59,884 --> 00:20:07,859 Aber ich danke auch den Vertretern der Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbändenfür dieses Ergebnis. 207 00:20:07,869 --> 00:20:17,023 Der Wunsch an die Politik, egal wer zukünftig regiert, ist diesen Faden aufzunehmen und konstruktiv weiterzuentwickeln. 208 00:20:17,024 --> 00:20:25,705 Die gemeinsame Ergebnisse sind zielführend und geben unseren Betrieben eine Perspektive. 209 00:20:25,706 --> 00:20:32,471 Alle Teilnehmer der Kommission haben deutlich gemacht das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, 210 00:20:32,472 --> 00:20:39,098 den Transformationsprozess der Landwirtschaft zu unterstützen und auch zu finanzieren. 211 00:20:39,099 --> 00:20:44,995 Der Bericht ist die klare Übereinkunft, dass bei allem Willen zur Veränderung 212 00:20:44,996 --> 00:20:51,593 hin zu mehr Nachhaltigkeit der betriebswirtschaftliche Aspekt immer zu bedenken ist. 213 00:20:51,594 --> 00:20:58,022 Es ist enorm wichtig, dass auf unseren Höfen Geld ankommt, damit wir mehr Umweltschutz machen können. 214 00:20:58,023 --> 00:21:02,778 Und zu guter Letzt, ich möchte Ihnen Professor Strohschneider herzlich danken. 215 00:21:02,779 --> 00:21:11,439 Für eine großartige Arbeit und ein herausragendes Engagement, vielen Dank. 216 00:21:15,616 --> 00:21:17,616 Herr Prof. Strohschneider: Vielen Dank, Herr Schwarz. 217 00:21:17,617 --> 00:21:22,853 Herr Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings, bitteschön. 218 00:21:22,854 --> 00:21:27,068 Prof. Dr.Niebert: Vielen Dank, Herr Strohschneider! Und vielen Dank Frau Dr. Merkel. 219 00:21:27,069 --> 00:21:31,325 Ich möchte noch einmal kurz zurückblicken auf die Anfänge der Kommission. 220 00:21:31,326 --> 00:21:36,791 Die Kommission kommt ja aus einer Zeit, in der viele Landwirte sich aufgerieben fühlten zwischen 221 00:21:36,792 --> 00:21:41,546 auf der einen Seite gesellschaftlichen Ansprüchen, ökologischen Notwendigkeiten und 222 00:21:41,547 --> 00:21:47,191 der ökonomischen Tragfähigkeit ihre eigenen Betriebe. Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, 223 00:21:47,192 --> 00:21:55,274 dass sie damals den Mut hatten, tatsächlich (unverständlich) ins Leben zu rufen, dass das nicht unumstritten war. 224 00:21:55,275 --> 00:21:58,937 Ich glaube, dass das Kommissionsergebnis durchaus einmalig ist und zwar nie 225 00:21:58,938 --> 00:22:02,876 (Unverständlich) 226 00:22:02,877 --> 00:22:07,380 Nur einmalig so in der letzten Zeit von der Regierung eingesetzt wurden. 227 00:22:07,381 --> 00:22:12,515 Und zwar ist uns da etwas gelungen, was eben keine Kompromissfindung ist, wo es darum geht, 228 00:22:12,516 --> 00:22:16,084 dass der Eine mindestens genauso viele Kröten schlucken muss, wie der Andere. 229 00:22:16,085 --> 00:22:21,459 Was für die Umweltseite natürlich schon mal gar nicht geht aufgrund des Naturschutzstatus von Kröten. 230 00:22:21,460 --> 00:22:28,009 Nein, es ist uns gelungen, tatsächlich nicht die Position, sondern die Sache ins Zentrum zu stellen. 231 00:22:28,010 --> 00:22:34,000 Und ich glaube, das war das Geheimnis dieser Kommission, nämlich das gemeinsame Interesse daran, den Klimawandel zu bremsen. 232 00:22:34,001 --> 00:22:39,101 den Verlust der Artenvielfalt zu bremsen und eine ökonomische tragfähige Landwirtschaft 233 00:22:39,102 --> 00:22:45,435 sowohl für den Einzelnen als auch für die Gesellschaft zusammenzustellen. Haben wir alle Probleme gelöst? 234 00:22:45,436 --> 00:22:48,221 Nein, ich glaube, das haben wir nicht. Aber wir haben Wege aufgezeigt, 235 00:22:48,222 --> 00:22:53,913 wie sich die Probleme in der nächsten Legislaturperiode und auch darüber hinaus lösen lassen können. 236 00:22:53,914 --> 00:22:59,080 indem wir wirksame Marktmechanismen beschrieben haben und auch eine Steuerung 237 00:22:59,081 --> 00:23:04,944 des Verbraucherverhaltens beschrieben haben, also zur Seite von Fehlanreize. 238 00:23:04,945 --> 00:23:10,950 Ich möchte mich bedanken bei Werner Schwarz, einmal stellvertretend für die landwirtschaft Seite 239 00:23:10,951 --> 00:23:13,388 für den Mut, den den ihr bewiesen habt. 240 00:23:13,389 --> 00:23:17,421 Ich möchte mich aber auch bei der Umweltseite bedanken, dass wir gemeinsam 241 00:23:17,422 --> 00:23:22,274 über so manches Stöckchen gesprungen sind und stärker in die Kooperation gegangen sind. 242 00:23:22,275 --> 00:23:25,957 Ich möchte mich ganz besonders bedanken bei der Geschäftsstelle, die es geschafft hat, 243 00:23:25,958 --> 00:23:30,867 die durchaus institutionalisierten Konflikte auch außen vor zu halten. 244 00:23:30,868 --> 00:23:34,198 Und ich möchte mich natürlich Gedanken, Herr Strohschneider bei Ihnen. 245 00:23:34,199 --> 00:23:40,059 Manchmal hilft der Blick zurück, ja, den Blick in die Zukunft, um so klarer zu halten. 246 00:23:40,060 --> 00:23:44,141 Und Frau Merkel, auch wenn ich viel Kritik immer mal wieder im Detail 247 00:23:44,142 --> 00:23:47,418 an der Politik der Bundesregierung in dieser Legislatur hatte. 248 00:23:47,419 --> 00:23:53,212 Ich finde die Einsetzung und die Durchführung dieser Kommission ist ein wirkliches Glanzstück, 249 00:23:53,213 --> 00:23:56,745 was auch Sie sich mit auf die Fahnen schreiben können, Dankeschön. 250 00:23:56,746 --> 00:23:58,843 BKIN MERKEL: Dankeschön, Nur kurze Zwischenbemerkung. 251 00:23:58,844 --> 00:24:06,749 Herr Strohsteiner wies mich gerade darauf hin, dass sie einerseits gleich zum Dinner irgendwohin gehen könnten, 252 00:24:06,750 --> 00:24:09,581 aber andererseits in einem Strandkorb sitzen. 253 00:24:09,582 --> 00:24:16,293 Und dass dieser Strandkorb auch ganz unweit meines Wahlkreises ist, nämlich in Graal-Müritz. 254 00:24:16,294 --> 00:24:23,895 Mein Wahlkreis endet dann mit dem Ende des Darß. Es ist ein kleines bisschen weiter Richtung Rostock. 255 00:24:23,896 --> 00:24:27,985 Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Urlaub und danke für Ihre Worte. 256 00:24:27,986 --> 00:24:35,014 Eine interessante Kombination. Sind sie schon aufgefallen? 257 00:24:35,015 --> 00:24:38,809 Prof. Dr.Niebert: Die Kinder sitzen hinter dem Strandkorb, dass ist richtig. 258 00:24:38,810 --> 00:24:40,691 BKIN MERKEL: Wunderbar, dankeschön. 259 00:24:40,692 --> 00:24:43,994 Herr Prof. Strohschneider: Dankeschön Herr Niebert. Philipp Hengstenberg, 260 00:24:43,995 --> 00:24:50,094 bis vor kurzem Präsident des Lebensmittelverbandes Deutschland. Herr Hengstenberg bitteschön. 261 00:24:50,095 --> 00:24:57,597 Phillipp Hengstenberg: Herr Strohschneiderr, vielen Dank für die doch nicht ganz unwichtige Korrektur über meinen Status. 262 00:24:57,598 --> 00:25:04,578 Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, sehr geehrte Ministerinnen, vielen Dank für die Gelegenheit, 263 00:25:04,579 --> 00:25:11,499 hier heute auch noch einige wenige Worte zur Zukunftskommission und ihre Arbeit sagen zu dürfen. 264 00:25:11,500 --> 00:25:17,604 Ich denke, Herr Strohschneider und auch die Vorredner konnten zeigen, 265 00:25:17,605 --> 00:25:23,735 dass wir in der Zukunftskommission Landwirtschaft ein sehr ganzheitliches Bild eines zukünftigen Ernährung- und 266 00:25:23,736 --> 00:25:32,731 Landwirtschaftsystems gezeichnet haben. Aus meiner Sicht haben wir damit einen guten Baukasten, 267 00:25:32,732 --> 00:25:40,937 denen man sicherlich noch feiner machen kann, für die Agrarklima und Umweltpolitik entwickelt. 268 00:25:40,938 --> 00:25:49,408 Der Ökonomie, Ökologie und soziale Verantwortung miteinander verbindet und außerdem Tierwohl gleichrangig beinhaltet. 269 00:25:49,409 --> 00:25:58,294 Die Umsetzung in einen guten Fahrplan wird allerdings für alle Beteiligten eine große Herausforderung werden. 270 00:26:00,052 --> 00:26:05,944 Ich bedanke mich für die Möglichkeit, in dieser Kommission mitzuarbeiten. 271 00:26:05,945 --> 00:26:10,229 Für mich ist damit so etwas wie ein Traum in Erfüllung gegangen. 272 00:26:10,230 --> 00:26:16,385 Wenn ich viele der hier beschriebenen Zielkonflikte auch in meinem persönlichen beruflichen Leben 273 00:26:16,386 --> 00:26:22,532 wahrgenommen habe und hier meine Erfahrungen einbringen zu können, 274 00:26:22,533 --> 00:26:27,824 war mir tatsächlich ein großes Anliegen. Ich meine darüber hinaus, 275 00:26:27,825 --> 00:26:35,648 dass allen Kommissionsmitgliedern bewusst war, dass wir insbesondere beim Klimaschutz 276 00:26:35,649 --> 00:26:43,320 eine Politik des Notwendigen erarbeiten müssen und nicht nur eine Politik des Möglichen. 277 00:26:43,321 --> 00:26:49,156 Und ich bekenne frei heraus, dass war zum Teil saumäßig schwer, 278 00:26:49,157 --> 00:26:56,794 und nach meiner Überzeugung wird es entscheidend für das Gelingen des Transformationsprozesses sein, 279 00:26:56,795 --> 00:27:04,070 ob es uns gelingt, unsere heimische Produktion mit ihren höheren Standards dauerhaft wettbewerbsfähig zu erhalten 280 00:27:04,071 --> 00:27:08,156 im europäischen und im internationalen Wettbewerb. 281 00:27:08,157 --> 00:27:13,062 Sonst bestehe die Gefahr, dass wir nur eine weitere Branche outsourcen, 282 00:27:13,063 --> 00:27:17,541 wie wir das in der Vergangenheit auch schon getan haben. 283 00:27:17,542 --> 00:27:26,360 Schließen möchte ich mit einem Dank an alle Beteiligten und grüße ganz herzlich. 284 00:27:26,361 --> 00:27:36,023 BKIN MERKEL: Ja, Dankeschön für die drei Berichte und die doch unterschiedlichen Perspektiven. 285 00:27:36,024 --> 00:27:42,354 Ich würde jetzt Julia Klöckner und danach Svenja Schulze kurz das Wort geben. 286 00:27:44,350 --> 00:27:51,194 BMin Klöckner: Dankeschön! Ich grüße ganz herzlich nicht aus dem Urlaub, sondern aus dem ländlichen Raum, ich bin unterwegs bei Landwirten. 287 00:27:51,195 --> 00:27:58,437 Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, liebe Kollegin Schulze und herzlichen Glückwunsch! 288 00:27:58,438 --> 00:28:03,920 Sehr geehrter lieber Herr Professor Strohschneider und Ihren Mitgliedern. 289 00:28:03,921 --> 00:28:08,781 Ich grüße alle die Mitglieder des der ZKL. Das ist ja ein Begriff geworden, 290 00:28:08,782 --> 00:28:14,768 diese Abürzung, die Zukunftskommission Landwirtschaft wirklich herzlichen Glückwunsch zu diesem Abschlussbericht. 291 00:28:14,769 --> 00:28:22,146 Dieser einstimmige Beschluss, dieser Kompromiss denn sie gefunden haben, aber mit einer klaren Richtung 292 00:28:22,147 --> 00:28:29,377 dass ist ein wegweisendes, auch lieber Herr Strohschneider wie Sie sagen, ein historisches Signal in der Tat. 293 00:28:29,378 --> 00:28:36,187 Sie beschäftigen sich sonst eher mit der Vergangenheit. Diesmal ging es um die Zukunft.