1 00:00:00,350 --> 00:00:08,308 BK´in Merkel: Meine Damen und Herren, guten Morgen! Wir haben nach sehr langer Sitzung einen guten 2 00:00:08,308 --> 00:00:14,913 Abschluss gefunden, und darüber bin ich sehr froh. Emmanuel Macron, der französische Präsident, und ich, 3 00:00:14,913 --> 00:00:22,402 wir sitzen heute hier bei Ihnen. Wir können sagen, dass wir zwischen dem 18. Mai, unserer gemeinsamen 4 00:00:22,402 --> 00:00:31,707 Initiative, und dem 21. Juli einen wichtigen Weg zurückgelegt haben, in dem Europa gezeigt hat, dass es 5 00:00:31,707 --> 00:00:39,403 bereit ist, neue Wege in einer ganz besonderen Situation zu gehen. Ich denke, das ist notwendig. 6 00:00:39,403 --> 00:00:44,942 Außergewöhnliche Ereignisse - denn das ist die Pandemie, die uns alle erreicht hat - erfordern auch 7 00:00:44,942 --> 00:00:48,632 außergewöhnliche neue Methoden. 8 00:00:48,632 --> 00:00:53,695 Es hat auch außergewöhnlich lange gedauert. Nur unsere Vorgänger in Nizza haben wohl noch einige Minuten 9 00:00:53,695 --> 00:00:58,755 länger gebraucht. So wurde heute jedenfalls gesagt; ich habe es nicht nachgeprüft. 10 00:00:58,755 --> 00:01:03,832 Aber wir haben damit die Weichen für die finanziellen Grundlagen der Europäischen Union für die nächsten 11 00:01:03,832 --> 00:01:10,900 sieben Jahre gestellt und gleichzeitig eine Antwort auf die größte Krise seit Bestehen der Europäischen 12 00:01:10,900 --> 00:01:19,995 Union gegeben, und zwar in Form des Wiederaufbaufonds. Die Grundstruktur dieses Wiederaufbaufonds, wie sie von 13 00:01:19,995 --> 00:01:25,034 der Kommission vorgeschlagen wurde, ist erhalten geblieben. Viele unserer Vorschläge aus der 14 00:01:25,034 --> 00:01:32,461 deutsch-französischen Initiative sind darin eingegangen. Das Gesamtvolumen von 750 Milliarden Euro ist 15 00:01:32,461 --> 00:01:40,815 erhalten geblieben. Die Zuschüsse sind mit 390 Milliarden Euro etwas weniger und die Garantien etwas mehr geworden. 16 00:01:40,815 --> 00:01:49,846 Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir jetzt auch in der Lage sind, Berechenbarkeit herzustellen. Ich möchte 17 00:01:49,846 --> 00:01:56,882 dem Team von Charles Michel, dem Ratspräsidenten, und dem Team von Ursula von der Leyen und ihr selbst, der 18 00:01:56,882 --> 00:02:00,225 Kommissionspräsidentin, natürlich ganz herzlich danken. 19 00:02:00,225 --> 00:02:08,340 Der Haushalt ist auf die Zukunft Europas ausgerichtet. Er ist aber auch darauf ausgerichtet, dass der 20 00:02:08,340 --> 00:02:14,682 Binnenmarkt in der schwersten wirtschaftlichen Krise der Europäischen Union weiterhin funktionieren kann und 21 00:02:14,682 --> 00:02:21,535 dass die Länder, die von der Pandemie in besonderer Weise betroffen sind, ihre Wiederaufbauleistungen 22 00:02:21,535 --> 00:02:28,962 verbessern können. Die Zuschüsse, die wir geben können, aber auch die Garantien sind an Reformen, 23 00:02:28,962 --> 00:02:36,361 Weiterentwicklungen und zwei große Zukunftsaufgaben geknüpft: 30 Prozent der Ausgaben werden für 24 00:02:36,361 --> 00:02:40,909 Klimafragen und auch für Digitalisierung ausgegeben. 25 00:02:41,304 --> 00:02:47,097 Es gab eine lange Diskussion darüber, wie man es nachvollziehbar machen kann, dass die Reformen wirklich 26 00:02:47,097 --> 00:02:53,332 durchgeführt werden. Dabei wird auf der einen Seite natürlich die Kommission eine wichtige Rolle spielen, 27 00:02:53,332 --> 00:02:56,751 aber auch die Mitgliedsstaaten werden das überprüfen. 28 00:02:56,751 --> 00:03:04,192 Ich will noch einmal zusammenfassen, dass es heute natürlich vor allen Dingen darum ging, Entschlossenheit zu 29 00:03:04,192 --> 00:03:09,535 zeigen. Das war nicht einfach. Die Tatsache, dass wir so viele Tage gebraucht haben, zeigt auch, dass wir aus 30 00:03:09,535 --> 00:03:15,079 verschiedenen Richtungen gekommen sind. Aber das, was für mich zählt, ist, dass wir uns zum Schluss 31 00:03:15,079 --> 00:03:21,221 zusammengerauft haben und dass wir jetzt auch alle davon überzeugt sind, aus dem, was wir beschlossen haben, 32 00:03:21,221 --> 00:03:22,688 auch wirklich etwas zu machen. 33 00:03:23,079 --> 00:03:28,565 Wir werden jetzt natürlich mit dem Europäischen Parlament noch einmal sehr schwierige Diskussionen haben. 34 00:03:28,565 --> 00:03:33,867 Dabei wird auch die Präsidentschaft, die Deutschland als rotierende Präsidentschaft gerade innehat, 35 00:03:33,867 --> 00:03:40,940 eine wichtige Rolle spielen. Ich hoffe, dass unsere Kolleginnen und Kollegen im Europäischen Parlament auch 36 00:03:40,940 --> 00:03:47,270 gesehen haben, dass wir um eine gute Lösung gerungen haben, und dass wir dann auch in gute Diskussionen mit 37 00:03:47,270 --> 00:03:50,053 dem Europäischen Parlament kommen. 38 00:03:50,053 --> 00:03:54,786 Ich bin sehr erleichtert. Im Februar haben wir es nicht geschafft; jetzt haben wir es geschafft. Das ist, 39 00:03:54,786 --> 00:04:02,086 denke ich, ein wichtiges Signal auch über Europa hinaus, dass diese ganz besondere Struktur, dieses ganz 40 00:04:02,086 --> 00:04:07,210 besondere Gebilde, die Europäische Union, bestehend aus 27 Mitgliedsstaaten und mit sehr sicherlich 41 00:04:07,210 --> 00:04:15,015 verschiedenen Hintergründen kommend, doch gemeinsam handeln kann und Handlungsfähigkeit bewiesen hat. 42 00:04:15,015 --> 00:04:17,616 Das ist ein gutes Signal. 43 00:04:21,990 --> 00:04:29,113 P Macron: Vielen Dank, Frau Bundeskanzlerin, liebe Angela. Lassen Sie mich zunächst mein Beileid angesichts 44 00:04:29,113 --> 00:04:39,125 des Dramas auf der A7 in Frankreich aussprechen. Ich möchte den Angehörigen der fünf Kinder, die ihr Leben 45 00:04:39,125 --> 00:04:44,346 verloren haben, mein Beileid aussprechen. Ich denke aber auch an die anderen Opfer, die noch in Lebensgefahr schweben. 46 00:04:44,550 --> 00:04:54,033 Im Anschluss an die Worte der Frau Bundeskanzlerin möchte ich mich zunächst natürlich bei Präsident 47 00:04:54,033 --> 00:05:02,237 Charles Michel und Kommissionspräsidentin von der Leyen für ihr Engagement und ihre Arbeit bedanken, aber 48 00:05:02,237 --> 00:05:08,954 natürlich auch für die Arbeit ihre Teams. Natürlich möchte ich mich auch bei Ihnen, liebe Frau 49 00:05:08,954 --> 00:05:13,925 Bundeskanzlerin, als amtierende Ratspräsidentin bedanken. 50 00:05:14,209 --> 00:05:22,406 Sie haben es bereits gesagt: Dieser Gipfel war nicht nur einer der längsten in der Geschichte, sondern 51 00:05:22,406 --> 00:05:27,783 vielleicht sogar der längste. Er ist ein noch größerer Erfolg. Nach mehreren Monaten, in denen wir uns gar 52 00:05:27,783 --> 00:05:35,843 nicht persönlich treffen konnten, war es ein Gipfel, dessen Folgen wirklich historisch sein werden. 53 00:05:35,843 --> 00:05:45,489 Wir haben zum ersten Mal die Möglichkeit geschaffen, gemeinsam Kredite aufzunehmen und einen solidarischen 54 00:05:45,489 --> 00:05:51,924 Aufbaufonds auf die Beine zu stellen. Das Ziel, das wir uns gesetzt hatten - 750 Milliarden Euro insgesamt -, 55 00:05:51,924 --> 00:06:00,373 hat schließlich die Zustimmung aller gefunden. Ein Teil, 390 Milliarden Euro - die Frau Bundeskanzlerin hat 56 00:06:00,373 --> 00:06:06,378 es bereits erwähnt -, umfasst Zuschüsse. Das ist wirklich ein großer Betrag, der es den Mitgliedsländern 57 00:06:06,378 --> 00:06:11,800 ermöglicht, zu einem beträchtlichen Teil ihre eigenen nationalen Pläne zu finanzieren. Das bleibt etwas 58 00:06:11,800 --> 00:06:20,140 hinter dem deutsch-französischen Plan vom 18. Mai zurück. Aber der Weg, den wir in den zwei Monaten 59 00:06:20,140 --> 00:06:24,092 zurückgelegt haben, ist in der europäischen Geschichte nur eine kurze Zeit. 60 00:06:24,092 --> 00:06:28,094 Viele Kollegen haben gesagt, dass sie teilweise vom deutsch-französischen Vorschlag vom 18. Mai überrascht waren. 61 00:06:28,094 --> 00:06:34,625 In zwei Monaten konnten wir einen Konsens für diesen noch nie dagewesenen Aufbaufonds ausbauen, damit 62 00:06:34,625 --> 00:06:44,653 dieser wirklich umgesetzt wird. Das hat natürlich Kompromissbereitschaft und viel Anstrengung erfordert. 63 00:06:44,653 --> 00:06:48,613 Ich bedanke mich bei allen Kollegen, die sich daran beteiligt haben. 64 00:06:48,613 --> 00:06:54,507 Mit diesem Wiederaufbaufonds können wir das europäische Budget für die nächsten drei Jahre fast verdoppeln. 65 00:06:54,507 --> 00:06:59,733 Diesen Weg, den wir zurückgelegt haben, muss man sich einmal vor Augen führen. Bei dem Punkt, 66 00:06:59,733 --> 00:07:09,716 an dem wir im Februar noch nicht weitergekommen sind, ging es um ein Prozent des europäischen Bruttoeinkommens. 67 00:07:09,716 --> 00:07:16,332 Aber jetzt haben wir einen Haushalt und den Aufbauplan, bei dem es um fast zwei Prozent des europäischen 68 00:07:16,332 --> 00:07:18,203 Bruttoeinkommens geht. 69 00:07:18,203 --> 00:07:22,864 Diese langen Verhandlungen waren natürlich von Schwierigkeiten, Widersprüchen und unterschiedlichen 70 00:07:22,864 --> 00:07:27,936 Sichtweisen von Europa geprägt. Ich freue mich aber, dass wir uns gemeinsam mit der Bundeskanzlerin immer 71 00:07:27,936 --> 00:07:35,892 für Zusammenarbeit und einen ehrgeizigen Plan eingesetzt haben, was unsere gemeinsame Arbeit im Laufe der 72 00:07:35,892 --> 00:07:41,059 letzten vier Tage, aber auch in den letzten Wochen, Monaten und auch Jahren anging. Wenn Deutschland und 73 00:07:41,059 --> 00:07:43,800 Frankreich an einem Strang ziehen, können sie nicht alles schaffen. 74 00:07:43,800 --> 00:07:46,936 Aber wenn sie sich nicht einig sind, dann gelingt nichts. 75 00:07:46,936 --> 00:07:56,051 Während dieser zwei Monate ist es uns wirklich gelungen, viele Hindernisse zu überwinden. Dieser Plan, 76 00:07:56,051 --> 00:08:02,590 dieses Budget, bezieht sich auf die verschiedenen Herausforderungen in der Gesundheitspolitik und in der 77 00:08:02,590 --> 00:08:11,652 Wirtshaft, also auf all die Herausforderungen, vor denen wir stehen. Wenn wir das nicht getan hätten, hätte 78 00:08:11,652 --> 00:08:15,373 das bedeutet, in wenigen Monaten und Jahren noch viel mehr Geld ausgeben zu müssen. 79 00:08:15,373 --> 00:08:19,734 Jetzt noch zu anderen Bereichen, in denen wir auch wichtige Ergebnisse erzielt haben. 80 00:08:19,734 --> 00:08:29,497 Einmal geht dabei um ein Budget von 30 Prozent für klimaverwandte Ausgaben; der Green Deal wurde ja vor 81 00:08:29,497 --> 00:08:33,590 wenigen Monaten verabschiedet. Wir haben uns auch für die traditionellen Politikbereiche wie die Agrarpolitik 82 00:08:33,590 --> 00:08:43,466 eingesetzt, die stabilisiert wurde. Hierbei geht es um Nahrungsmittelsicherheit und Souveränität. Die 83 00:08:43,466 --> 00:08:48,371 Kohäsionspolitik wird beibehalten. Das Budget für alle Zukunftspolitiken ist, wie die Bundeskanzlerin 84 00:08:48,371 --> 00:08:51,058 bereits gesagt hat, erhöht worden. 85 00:08:51,963 --> 00:08:58,776 Abschließend möchte ich hervorheben, was das Wichtigste ist. Es geht um eine wichtige Etappe, die wir hier 86 00:08:58,776 --> 00:09:07,621 dank mehrerer Monate und auch Jahre gemeinsamer Arbeit und Engagement erreicht haben. Die Etappe Meseberg im 87 00:09:07,621 --> 00:09:17,640 Jahr 2018 war im Grunde die Grundlage für dieses gemeinsame Engagement. Der Aufbaufonds, der auf dieser 88 00:09:17,640 --> 00:09:24,278 europäischen Solidarität basiert, ist wirklich auch für Europa eine historische Veränderung. Es ist das 89 00:09:24,278 --> 00:09:34,528 erste Mal, dass wir diese gemeinsame Haushaltskapazität auf dieser Ebene für neue Projekte und mit der 90 00:09:34,528 --> 00:09:43,456 Perspektive von zusätzlichen Eigenmitteln auf die Beine stellen. Es ist ein Ziel der Solidarität und der 91 00:09:43,456 --> 00:09:49,462 Verantwortlichkeit. Es gibt natürlich auch einen Zeitplan für die Rückzahlungen. Nicht alles soll auf den 92 00:09:49,462 --> 00:09:58,963 Schultern der zukünftigen Generationen verbleiben. Das wird es uns ermöglichen, die verschiedenen sozialen 93 00:09:58,963 --> 00:10:01,514 und ökologischen Herausforderungen der Zukunft anzugehen. 94 00:10:22,581 --> 00:10:32,596 Frage: Herr Präsident, Frau Bundeskanzlerin, guten Morgen! Diese Einigung ist in Ihren Augen eine historische 95 00:10:32,596 --> 00:10:39,028 Einigung. Den frugalen Ländern wurden große Zugeständnisse gemacht. Bedauern Sie es nicht, dass Sie so weit 96 00:10:39,028 --> 00:10:41,185 gehen mussten, um eine Einigung erzielen zu können? 97 00:10:44,974 --> 00:10:50,923 BK´in Merkel: Nein, das bedaure ich nicht. Ich glaube, dass man sehen muss, dass eine Gruppe von 98 00:10:50,923 --> 00:10:58,624 Ländern am Anfang nicht von dieser neuen Methode der Zusammenarbeit begeistert war. Man hätte sich Garantien 99 00:10:58,624 --> 00:11:06,371 vorstellen können, aber nicht die Zuschüsse. Dass wir jetzt zu einem Ergebnis gekommen sind, dass wir etwas 100 00:11:06,371 --> 00:11:12,123 mehr Zuschüsse als Garantien haben, empfinde ich als eine richtige Antwort auf die Herausforderungen, 101 00:11:12,123 --> 00:11:19,293 vor denen wir durch die Pandemie stehen. Das bedeutet dann auch Kompromissbereitschaft. Insofern sind wir diese 102 00:11:19,293 --> 00:11:27,062 Kompromisse eingegangen. Sie sind verantwortbar. Sie haben dazu geführt, dass wir insgesamt richtig handeln 103 00:11:27,062 --> 00:11:32,517 konnten. Gerade die Länder, die vielleicht auch Zugeständnisse bekommen haben, zahlen natürlich auch einen 104 00:11:32,517 --> 00:11:40,267 großen Teil dieser Zuschüsse in die Regionen, die stärker betroffen sind. 105 00:11:40,267 --> 00:11:46,232 Es ist also ein Kompromiss, der natürlich auch durchaus Schmerzen bereitet. Deutschland hat sich entschieden, 106 00:11:46,232 --> 00:11:54,935 an diesem Kompromiss nicht voll teilzunehmen, damit wir das ganze Budget nicht sprengen. Das ist als größte 107 00:11:54,935 --> 00:11:58,859 Volkswirtschaft unser Beitrag dazu. Aber alles in allem ist das sehr verantwortbar. 108 00:12:01,779 --> 00:12:10,582 P Macron: Die Nettozahler-Länder über einem bestimmten Level haben um Rabatte gebeten. Diese Diskussion gab 109 00:12:10,582 --> 00:12:18,893 es natürlich. Dabei ging es darum, dass es immer Nettozahler und Nettoempfänger geben wird. Wir sind 110 00:12:18,893 --> 00:12:28,058 Nettozahler, was diesen Haushalt angeht. Diese Unterschiede gab es immer, 111 00:12:28,058 --> 00:12:30,934 aber es wurde immer versucht, diese etwas aufzufangen. 112 00:12:30,934 --> 00:12:39,213 Unser Ehrgeiz war es ja, dass ein Kompromiss möglich sein sollte, und dafür war das einfach nötig. Die Frau 113 00:12:39,213 --> 00:12:48,141 Bundeskanzlerin hat es bereits gesagt: Man muss sich daran erinnern, wo wir herkommen. Vor wenigen Tagen 114 00:12:48,141 --> 00:12:54,090 sagten noch einige Partner: Wir sind gegen den Grundsatz einer gemeinsamen Kreditaufnahme. Ich denke, dass 115 00:12:54,090 --> 00:13:00,183 das jetzt gelungen ist, ist wirklich der historisch wichtigste Fortschritt bei dieser Einigung. 116 00:13:00,183 --> 00:13:05,683 Zweitens. Viele, die das akzeptiert haben, haben gesagt: Auch wenn wir jetzt gemeinsam Kredite aufnehmen, 117 00:13:05,683 --> 00:13:13,746 können wir es nicht akzeptieren, dass wir hier Zuschüsse geben. Sie waren komplett gegen Zuschüsse. Aber 118 00:13:13,746 --> 00:13:20,952 jetzt haben das alle akzeptiert. Abschließend waren sie nur für sehr geringe Beträge, also vielleicht für 119 00:13:20,952 --> 00:13:30,619 Null. Nach zwei Tagen und Nächten waren wir noch bei 150 Milliarden Euro, und jetzt sind wir mit diesen 390 120 00:13:30,619 --> 00:13:33,525 Milliarden Euro schon sehr nahe an der angestrebten Summe. 121 00:13:33,525 --> 00:13:39,120 Ich habe keinerlei Zweifel, dass die Kompromisse, die eingegangen worden sind, um die übermäßigen Beiträge 122 00:13:39,120 --> 00:13:50,087 der einen zu begrenzen und um die ganze europäische Familie hinter diesem Projekt zu vereinen, 123 00:13:50,087 --> 00:13:53,808 verhältnismäßig sind, und dass diese Kompromisse notwendig waren, um das Wichtigste zu erreichen, nämlich 124 00:13:53,808 --> 00:13:57,618 diesen Aufbauplan auf einem guten Niveau zum jetzigen Zeitpunkt der Krise zu beschließen. 125 00:14:12,870 --> 00:14:19,056 Frage: Guten Morgen, bonjour! Eine Frage an die Frau Bundeskanzlerin. Können Sie uns hier heute Morgen 126 00:14:19,056 --> 00:14:24,557 zusagen, dass es mit dem neuen Rechtsstaatsmechanismus möglich sein wird, Ländern wie Ungarn und Polen 127 00:14:24,557 --> 00:14:30,900 EU-Mittel zu kürzen, wenn diese zum Beispiel die Pressefreiheit oder die Unabhängigkeit der Justiz einschränken? 128 00:14:30,900 --> 00:14:36,415 Können Sie uns vielleicht auch sagen, was Ungarn konkret tun muss, damit sich die deutsche 129 00:14:36,415 --> 00:14:40,976 Ratspräsidentschaft dafür einsetzt, dass das Artikel-7-Verfahren beendet wird? 130 00:14:40,976 --> 00:14:46,933 Wenn ich darf, noch eine Frage an den Herrn Präsidenten. Können Sie uns sagen, warum es Ihnen nicht gelungen 131 00:14:46,933 --> 00:14:54,495 ist, die Bundeskanzlerin davon zu überzeugen, auf den deutschen Rabatt zu verzichten? 132 00:14:59,450 --> 00:15:05,086 BK´in Merkel: Ich glaube, dass der deutsche Rabatt zu dem Gleichgewicht dazugehört. Es bedurfte auch 133 00:15:05,086 --> 00:15:11,741 gar keiner Überzeugungen, dass wir jedenfalls bei der Rabatterhöhung nicht das Gleiche gefordert haben wie 134 00:15:11,741 --> 00:15:18,023 alle anderen. Ich will aber, um eine deutsche Spezialität zu nennen, sagen, 135 00:15:18,023 --> 00:15:21,389 dass wir für die neuen Bundesländer einiges tun konnten. 136 00:15:21,389 --> 00:15:29,014 Sie wissen ja, dass ein Rechtsakt im Rat beraten wird, den die Kommission vorgeschlagen hat. Dieser Rechtsakt 137 00:15:29,014 --> 00:15:37,665 muss mit einer qualifizierten Mehrheit verabschiedet werden. An diesem Rechtsakt muss jetzt weitergearbeitet 138 00:15:37,665 --> 00:15:43,890 werden. Wir haben gesagt, dass wir uns auch im Europäischen Rat mit dieser Frage beschäftigen werden, wenn 139 00:15:43,890 --> 00:15:49,117 es dort noch Fragen zu beantworten gibt, und wir müssen jetzt einmal schauen. 140 00:15:49,117 --> 00:15:58,526 Wir haben uns hier in unseren Schlussfolgerungen dazu bekannt, dass wir auf der einen Seite die Prinzipien der 141 00:15:58,526 --> 00:16:04,572 Finanzen in der Europäischen Union akzeptieren und schützen und auf der anderen Seite auch die Prinzipien 142 00:16:04,572 --> 00:16:13,324 des Respekts für den „rule of law“, also für die Einhaltung der Gesetze und Grundrechte. Darauf nehmen 143 00:16:13,324 --> 00:16:20,636 wir auch Bezug. Ich lehne es aber ab, gleich von vornherein ein oder zwei Länder herauszugreifen, die dann 144 00:16:20,636 --> 00:16:26,406 unter diesen Rechtsakt fallen. Er ist ganz allgemein gemacht und soll auch der besseren und transparenten 145 00:16:26,406 --> 00:16:33,990 Verwendung von Finanzen dienen. Welche Schritte jetzt genau die ungarische Regierung zu gehen hat, um dieses 146 00:16:33,990 --> 00:16:38,880 Artikel-7-Verfahren dahin zu bringen, dass es im Rat dann auch abgestimmt werden kann, 147 00:16:38,880 --> 00:16:42,179 das ist ja die Aufgabe, werden wir jetzt im Detail durchgehen. 148 00:16:42,179 --> 00:16:46,887 Die Initiative muss natürlich von Ungarn ausgehen. Ungarn möchte, das hat Ministerpräsident Orban mir 149 00:16:46,887 --> 00:16:52,428 gesagt, dass das nicht so eine Hängepartie ist. Wir werden Ungarn dabei unterstützen. Aber die 150 00:16:52,428 --> 00:16:56,948 entscheidenden Wege müssen natürlich von Ungarn vorgegeben werden. 151 00:16:58,449 --> 00:17:05,573 P Macron: Was den Rabatt angeht, kann man bedauern, dass das Prinzip der Rabatte im Haushalt beibehalten 152 00:17:05,573 --> 00:17:12,349 wurde. Dann hätte man die ganze Philosophie ändern müssen und hätte im Februar damit beginnen müssen. Wir 153 00:17:12,349 --> 00:17:18,302 haben uns aber jetzt auf die Prioritäten konzentriert, nämlich auf die Krise und den Aufbauplan. 154 00:17:18,302 --> 00:17:29,291 Die gesamten Rabatte, also auch für Deutschland, war Teil dieser Verhandlungsbox. Bei Deutschland hat sich da 155 00:17:29,291 --> 00:17:35,137 nichts geändert. Die gesamte Arbeit, die wir im Laufe dieser vier Tage und Nächte gemeinsam mit der 156 00:17:35,137 --> 00:17:41,855 Bundeskanzlerin geleistet haben, bestand darin, andere Länder davon zu überzeugen. Ich sage Ihnen jetzt nur 157 00:17:41,855 --> 00:17:47,196 eine Tatsache: Deutschland hat akzeptiert, den Rabatt nicht zu erhöhen. Das bedeutet: Deutschland hat 158 00:17:47,196 --> 00:17:53,739 akzeptiert, dass der Betrag, den man zurückbekommt, sinkt. Auch Frankreich hat akzeptiert, 159 00:17:53,739 --> 00:17:57,054 für den Rabatt der anderen aufzukommen. 160 00:17:57,460 --> 00:18:03,882 Die Realität der Diskussion der letzten Jahre bestand darin, dass Deutschland, Frankreich, Italien und andere 161 00:18:03,882 --> 00:18:13,145 Länder akzeptiert haben, eine Transferdynamik in Richtung der größten Nettozahler zu finanzieren, um sie 162 00:18:13,145 --> 00:18:17,708 davon zu überzeugen, dass das ein guter Haushalt ist und auch etwas zu kompensieren, 163 00:18:17,708 --> 00:18:20,008 was für sie nicht so attraktiv schien. 164 00:18:20,008 --> 00:18:27,354 Man sieht daran nicht nur diese europäische Solidarität, sondern es geht auch um etwas ganz Wichtiges, 165 00:18:27,354 --> 00:18:35,114 nämlich gemeinsam auf der Grundlage unserer Initiative Geld aufzunehmen und wirklich Transfer- und 166 00:18:35,114 --> 00:18:40,864 Solidaritätsmechanismen zu haben, die es vorher gar nicht gab. Das war das Wichtigste. Das war auch wirklich 167 00:18:40,864 --> 00:18:47,477 nur möglich, weil wir beide akzeptiert haben, das auch zu finanzieren. Das wollte ich an dieser Stelle noch 168 00:18:47,477 --> 00:18:50,759 einmal in Erinnerung rufen, was den deutschen Rabatt angeht. 169 00:19:02,136 --> 00:19:09,050 Frage: Guten Morgen, Herr Präsident, guten Morgen, Frau Bundeskanzlerin! Herzlichen Glückwunsch zu dieser Einigung! 170 00:19:09,050 --> 00:19:14,458 Herr Präsident, Sie sagen, dass dieser Kampf um mehr Solidarität auch der Versuch war, zu verstehen, ob 171 00:19:14,458 --> 00:19:29,019 Europa ein politisches Projekt oder nur ein Markt ist. Manche haben den Eindruck, dass dieser Sieg quasi 172 00:19:29,019 --> 00:19:39,319 dadurch leidet, dass man hier viele Konzessionen machen muss. Was antworten Sie darauf, dass es bei manchen 173 00:19:39,319 --> 00:19:42,133 vielleicht Enttäuschungen gibt? 174 00:19:42,133 --> 00:19:49,799 Haben Sie den Eindruck, dass Europa und seine Partner sich dessen bewusst sind, was man tun muss, um wirklich 175 00:19:49,799 --> 00:19:54,115 zu einer geopolitischen Macht zu werden? 176 00:19:54,643 --> 00:20:01,289 P Macron: Ich würde nicht sagen, dass dieser Sieg oder diese Einigung irgendwie dadurch beschmutzt worden 177 00:20:01,289 --> 00:20:09,394 wäre, dass wir Zugeständnisse gemacht haben. Wir sind 27, die wir um den Tisch sitzen. Es ist uns gelungen, 178 00:20:09,394 --> 00:20:14,675 gemeinsam einen Haushalt aufzustellen. Welcher andere politische Raum auf der Welt ist dazu in der Lage? 179 00:20:14,675 --> 00:20:17,660 Wo wird das gemacht? Nirgendwo! 180 00:20:17,660 --> 00:20:23,196 Ja, es ist sehr mühsam. Es dauert lange. Es ist auch nicht perfekt, weil wir natürlich immer wieder an den 181 00:20:23,196 --> 00:20:29,705 Stellschrauben drehen müssen. Aber es gibt keine Perfektion, weil es viele unterschiedliche Auffassungen und 182 00:20:29,705 --> 00:20:37,019 Herangehensweisen und auch unterschiedliche Philosophien gibt. Ich hatte an der Sorbonne auch von Dingen 183 00:20:37,019 --> 00:20:39,988 gesprochen, die zwischen den einzelnen Ländern quasi unübersetzbar sind. 184 00:20:39,988 --> 00:20:49,644 Gemeinsam mit Angela Merkel ist es uns in diesen vier Tagen gelungen, hier wirklich weiterzukommen. Wir haben 185 00:20:49,644 --> 00:20:56,767 in den Diskussionen immer gesehen, was die Sichtweisen der anderen sind. Es ist gelungen, eine Lösung zu 186 00:20:56,767 --> 00:21:02,039 finden. Was für mich davon bleibt, ist Folgendes: Wir sind zu einer Einigung über etwas gekommen, was für 187 00:21:02,039 --> 00:21:07,673 viele nicht nur nicht natürlich war, sondern sie waren komplett dagegen. Es wurde also ein langer Weg 188 00:21:07,673 --> 00:21:13,095 zurückgelegt. Es war ein politischer, persönlicher und philosophischer Weg. Ganz offen gesagt: Ich glaube, 189 00:21:13,095 --> 00:21:20,767 es ist uns gelungen, sie zu überzeugen, dass der historische Augenblick, den wir gerade in Europa erleben, 190 00:21:20,767 --> 00:21:24,661 erfordert, dass man auch über sich hinauswächst. 191 00:21:24,661 --> 00:21:31,298 Wir haben einen Haushalt geschaffen. So ist es im politischen Leben, in der Wirtschaft und im Menschlichen: 192 00:21:31,298 --> 00:21:37,924 Man muss die Mittel finden, um diese Dinge alle einfließen zu lassen. Jeder geht einmal einen Schritt auf den 193 00:21:37,924 --> 00:21:47,236 anderen zu. Man muss ihnen dann quasi auch etwas anderes dafür anbieten. Wir wollten bei manchen Ländern 194 00:21:47,236 --> 00:21:53,049 Zugang zu bestimmten Mechanismen haben. Wir wollten hier zum Beispiel einen Kompromiss in Sachen Governance 195 00:21:53,049 --> 00:21:59,172 finden, worüber wir noch gar nicht gesprochen haben. Das wird manchmal über Geld ausgeglichen, und dafür 196 00:21:59,172 --> 00:22:06,485 ist ja auch das Geld da. Das ist ein Tauschmittel, das es uns ermöglicht, dass zwei Menschen untereinander 197 00:22:06,485 --> 00:22:12,297 einen Austausch betreiben. Das ist nicht perfekt, aber es gibt auch keine perfekte Welt. 198 00:22:12,297 --> 00:22:19,379 Es ist uns gelungen, hier voranzukommen. Kompromisse führen natürlich dazu, dass das, was am Ende 199 00:22:19,379 --> 00:22:25,508 herauskommt, nicht zu hundert Prozent das Gleiche ist wie das, mit dem Sie in die Verhandlungen hineingegangen 200 00:22:25,508 --> 00:22:34,453 sind. Historisch gesehen werden dieser Haushalt und die Dynamik, die wir ins Leben gerufen haben, aber 201 00:22:34,453 --> 00:22:38,359 ermöglichen, in den verschiedenen Ländern nationale Aufbaupläne zu finanzieren. Im Falle Frankreichs sind 202 00:22:38,359 --> 00:22:47,424 es 40 Milliarden Euro. Das wird es den Ländern ermöglichen, hier wirklich voranzukommen, das wird das Leben 203 00:22:47,424 --> 00:22:55,814 unserer Mitbürger ändern. Da sieht man die europäische Solidarität. Das ist für mich das wichtigste, 204 00:22:55,814 --> 00:22:58,347 und ich habe hier keinerlei Reue. 205 00:23:01,110 --> 00:23:05,983 BK'IN DR. MERKEL: Ich möchte vielleicht nur hinzufügen: Im Augenblick ist global der Multilateralismus 206 00:23:05,983 --> 00:23:13,451 wirklich unter Druck. Europa hat mit 27 Mitgliedstaaten gezeigt, dass es in einem solchen Moment, in dem wir 207 00:23:13,451 --> 00:23:18,892 vor einer ungeahnten Herausforderung stehen und diese Herausforderung hat sich ja noch gar nicht voll 208 00:23:18,892 --> 00:23:23,781 entfaltet; was das für unsere Wirtschaften bedeutet, wird sich in den nächsten Monaten ja erst noch zeigen 209 00:23:23,781 --> 00:23:31,282 , in der Lage war zu handeln. Jeder muss dann auch für sich alleine entscheiden, ob man in einer besonderen 210 00:23:31,282 --> 00:23:38,314 Situation besondere Wege geht. Wir haben uns am 18. Mai dafür entschieden - auch von ganz unterschiedlichen 211 00:23:38,314 --> 00:23:44,942 Vorstellungen her kommend -, diesen besonderen Weg gemeinsam einzuleiten und haben dann mit sehr viel 212 00:23:44,942 --> 00:23:53,235 Unterstützung der Kommission immer zusammengearbeitet. Das erfüllt mich insoweit mit Zufriedenheit, als wir 213 00:23:53,235 --> 00:23:56,405 auch andere davon überzeugen konnten, diesen Weg weiter zu gehen. 214 00:23:56,405 --> 00:24:02,941 Es gab Fragen - zum Beispiel die Frage der Governance und die Frage, wie man nun von der Mitgliedstaatenseite 215 00:24:02,941 --> 00:24:09,628 verfolgen wird, wie das Geld ausgegeben wird und dass es gut ausgegeben wird -, hinsichtlich derer ich am 216 00:24:09,628 --> 00:24:12,709 Anfang dachte: Na, kann man das überhaupt schaffen, kann man diese unterschiedlichen Sichtweisen überhaupt 217 00:24:12,709 --> 00:24:20,436 überbrücken? Es ist dann tagelang mit großer Intensität und auch viel Kreativität daran gearbeitet 218 00:24:20,436 --> 00:24:23,607 worden, das kann mit wirklich sagen. Es ist aber gelungen, und mit diesem Gelingen können wir, glaube ich, 219 00:24:23,607 --> 00:24:28,703 auch ein Stück Hoffnung und Mut schöpfen, dass wir die nächste Wegstrecke, 220 00:24:28,703 --> 00:24:31,891 die vor der Europäischen Union liegt, auch gut bewältigen können. 221 00:24:41,420 --> 00:24:52,044 Frage: Guten Morgen, Frau Bundeskanzlerin, guten Morgen, Herr Präsident! Ich habe zwei Fragen. 222 00:24:52,044 --> 00:25:00,576 Frau Bundeskanzlerin, zu Ihrer Rolle als Ratspräsidentin: Wir haben ja gesehen, dass es in diesem 223 00:25:00,576 --> 00:25:05,935 Europäischen Rat, der ja die erste wirklich größere Frage nach dem Brexit besprochen hat, vielleicht ganz 224 00:25:05,935 --> 00:25:11,263 andere Konstellationen gab. Gab es Momente, in denen Sie lieber nicht Ratspräsidentin gewesen wären? 225 00:25:11,263 --> 00:25:18,262 Herr Präsident, Sie haben am Anfang gesagt, die historischste Dimension dieser Einigung sei, dass gemeinsame 226 00:25:18,262 --> 00:25:25,750 Schulden aufgenommen werden. Können Sie uns erklären, warum Sie das so sehen? 227 00:25:28,214 --> 00:25:32,328 BK'IN DR. MERKEL: Von meiner Seite aus habe ich mich gefreut, dass wir in unserer Ratspräsidentschaft gleich 228 00:25:32,328 --> 00:25:38,039 ein wichtiges Projekt bearbeiten konnten und dass ich unseren Ratspräsidenten Charles Michel auch gemeinsam 229 00:25:38,039 --> 00:25:46,319 mit Emmanuel Macron unterstützen konnte. Wir haben hier Hand in Hand gearbeitet. Das Projekt der 230 00:25:46,319 --> 00:25:51,694 Europäischen Union war noch nie allein ein deutsch-französisches Projekt - das wird jetzt beschrieben, 231 00:25:51,694 --> 00:25:56,258 als wäre es etwas ganz besonderes, dass diesmal noch andere Mitgliedstaaten etwas gemacht hätten. Was immer 232 00:25:56,258 --> 00:26:01,321 richtig ist: Wenn Deutschland und Frankreich sich nicht einig sind, braucht man sich um die Einigung insgesamt 233 00:26:01,321 --> 00:26:06,289 gar nicht zu bemühen; jedenfalls liegt sie dann in weiter Ferne. 234 00:26:06,289 --> 00:26:10,322 Dass andere Mitgliedstaaten - und jeder ist gleichberechtigt, ob er klein oder groß ist - in dieser 235 00:26:10,322 --> 00:26:15,475 Europäischen Union eine Rolle spielen, ist klar, und dass es bestimmte Gruppen gibt, die die Dinge anders 236 00:26:15,475 --> 00:26:22,757 sehen, ist auch klar. Natürlich hat sich nach dem Austritt Großbritanniens auch die Balance innerhalb der 237 00:26:22,757 --> 00:26:28,602 Europäischen Union verändert. Wenn wir uns einmal an die finanzielle Vorausschau vor sieben Jahren erinnern: 238 00:26:28,602 --> 00:26:34,888 Damals spielte sozusagen die Sichtweise von David Cameron eine ganz große Rolle. Großbritannien gibt es 239 00:26:34,888 --> 00:26:39,820 heute nicht, damit treten andere Mitgliedstaaten vielleicht mehr in den Vordergrund. Mit dieser Dynamik 240 00:26:39,820 --> 00:26:46,381 müssen wir lernen umzugehen. Es ist aber immer ein Einstimmigkeitsbeschluss bei dem Deutschland und 241 00:26:46,381 --> 00:26:51,037 Frankreich eine wichtige Rolle, aber eben nur eine wichtige Rolle spielen. 242 00:26:54,585 --> 00:27:01,182 P Macron: Zur gemeinsamen Schuldenaufnahme: Was man hier sehen muss, ist, dass bislang der EU-Haushalt ein 243 00:27:01,182 --> 00:27:08,459 sehr reduzierter Haushalt war, weil er nur ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts betrug, bei dem es nur wenige 244 00:27:08,459 --> 00:27:15,681 Mittel gab, die zugewiesen wurden. Es gab dann natürlich den Beitrag eines jeden Landes, und jeder schaute, 245 00:27:15,681 --> 00:27:21,896 wie viel er zurückbekam. Es war bisher also ein relativ kleiner Haushalt, bei dem wenig vergemeinschaftet 246 00:27:21,896 --> 00:27:27,866 wurde. Jetzt ist es wirklich das erste Mal, dass wir entscheiden, ein Aufbauprogramm aufzulegen, unter das wir 247 00:27:27,866 --> 00:27:34,247 unsere Garantien setzen, um auf die Märkte zu gehen. Das ist insofern historisch, als wir uns gegenseitig 248 00:27:34,247 --> 00:27:42,494 solidarisch das Vertrauen geben, um nach außen um das Vertrauen der Märkte für unsere gemeinsamen Projekte 249 00:27:42,494 --> 00:27:54,316 zu werben. Das ist der erste Punkt. Das haben wir auch in der Griechenlandkrise gemacht, und zwar sehr gezielt für Kredite. 250 00:27:54,316 --> 00:28:01,661 Der zweite Punkt, an dem man das Historische an dieser Einigung sieht, ist, dass wir dieses Geld nutzen, um es 251 00:28:01,661 --> 00:28:07,507 anderen zu leihen, aber auch, um echte Transferleistungen die berühmten Grants, von denen so viel 252 00:28:07,507 --> 00:28:15,601 gesprochen wurde zu machen. Das ändert ja alles, denn wir schaffen damit eine Haushaltsleistung in der 253 00:28:15,601 --> 00:28:24,710 Europäischen Union und in der Eurozone, da wir beschließen, dass wir das Geld, das wir von den Märkten 254 00:28:24,710 --> 00:28:31,037 bekommen, prioritär in die Sektoren bzw. Regionen und Länder lenken, die es am dringendsten brauchen. 255 00:28:31,037 --> 00:28:42,129 Das ist auch die Philosophie des 18. Mai, die von der Kommission auch aufgenommen worden ist. Das heißt, das ist 256 00:28:42,129 --> 00:28:46,087 im Herzen der Haushaltsfunktion: legitime Transferleistungen, die anhand objektiver wirtschaftlicher Kriterien 257 00:28:46,087 --> 00:28:54,159 bewertet werden, die auch von der Kommission übernommen wurden. Die Rückzahlung wird natürlich noch an 258 00:28:54,159 --> 00:29:03,537 einen Verteilungsschlüssel gebunden sein, in Abhängigkeit von der Größe der jeweiligen Volkswirtschaft. Es 259 00:29:03,537 --> 00:29:10,211 müssen also nicht unbedingt diejenigen, die das Geld bekommen, es auch komplett zurückzahlen; das wird also 260 00:29:10,211 --> 00:29:14,903 gerecht aufgeteilt. Darüber hinaus gibt es noch die Eigenmittel, die wir über die nächsten Jahre aufbauen 261 00:29:14,903 --> 00:29:18,113 wollen. Das heißt, das werden wir noch vertiefen können. 262 00:29:18,113 --> 00:29:25,505 Was wir also gerade strukturieren, ist eine gemeinsame Solidarität, und das ist wirklich außergewöhnlich 263 00:29:25,505 --> 00:29:30,349 und eine echte Haushaltsfunktion, die Europa brauchte, um eine geopolitische Macht zu werden, wie in einer 264 00:29:30,349 --> 00:29:36,223 vorherigen Frage angesprochen wurde, und um den Euro wirklich als eine internationale Währung zu 265 00:29:36,223 --> 00:29:43,426 konsolidieren; denn das ist nur dann möglich, wenn diese Haushaltsfunktion auch dahintersteht. Aus all diesen 266 00:29:43,426 --> 00:29:50,204 Gründen ist das jetzt wirklich ein Moment großer Veränderungen für die Europäische Union und auch für die Eurozone. 267 00:29:59,147 --> 00:30:07,188 Frage: Guten Morgen! Ich würde gerne wissen, ob die Frage der Eigenmittel ebenfalls debattiert worden 268 00:30:07,188 --> 00:30:14,923 ist. Viele waren ja nicht für Eigenmittel. 269 00:30:14,923 --> 00:30:26,817 Zweite Frage: Glauben Sie, dass es in der Frage der CO2-Neutralität möglich sein wird, die Ziele für 2023 270 00:30:26,817 --> 00:30:31,428 zu erreichen? Da gilt es ja noch einige zu überzeugen. 271 00:30:35,243 --> 00:30:41,365 BK'IN DR. MERKEL: Wir haben uns hier jetzt erst einmal auf die Plastikabgabe geeinigt - das war ja schon im 272 00:30:41,365 --> 00:30:48,472 Februar diskutiert worden. Ansonsten steht uns bei den Eigenmitteln schon noch ein weiterer Weg bevor. Das ist 273 00:30:48,472 --> 00:30:52,336 zum Teil auch nicht so ganz einfach, weil bestimmte Steuereinnahmen - zum Beispiel in Deutschland 274 00:30:52,336 --> 00:30:59,241 ETS-Einnahmen - sozusagen schon in den nationalen Haushalten verbucht sind. Wir haben aber zum Beispiel den 275 00:30:59,241 --> 00:31:04,504 Anspruch, eine Digitalsteuer zu entwickeln - hoffentlich auf internationaler Basis -, und hier wird man dann 276 00:31:04,504 --> 00:31:12,282 auch verstärkt über Eigenmittel sprechen. Insofern ist das etwas, was in den nächsten Jahren noch 277 00:31:12,282 --> 00:31:18,613 ausgearbeitet werden muss. Es wird auf der Tagesordnung bleiben. Ein Einstieg ist geschafft, und trotzdem 278 00:31:18,613 --> 00:31:20,086 bleibt da noch einige Arbeit zu tun. 279 00:31:22,503 --> 00:31:27,064 P Macron: Ich teile voll und ganz, was die Bundeskanzlerin hierzu gesagt hat. Der Grundsatz der Eigenmittel 280 00:31:27,064 --> 00:31:37,365 wurde jetzt auch im Haushalt aufgenommen. Die Plastikabgabe wurde bereits angesprochen. Sobald eine Einigung 281 00:31:37,365 --> 00:31:43,219 zur Digitalabgabe erzielt ist, können wir auch entscheiden, wie das eingesetzt werden soll. 282 00:31:43,219 --> 00:31:48,865 Sie haben es richtig gesagt: Es gibt ja andere Mechanismen, die legitim sind und die wir weiterentwickeln 283 00:31:48,865 --> 00:31:56,250 wollen, also ETS und eine „Carbon Border Tax“. Das ist aber eine andere Diskussion, die wir in den 284 00:31:56,250 --> 00:32:04,815 nächsten Monaten und Jahren noch zu führen haben werden; das ist nicht der gleiche Grundsatz, den wir jetzt 285 00:32:04,815 --> 00:32:13,471 haben. Die Grenzsteuer ist ja auch eine Notwendigkeit; das ist ganz wichtig, um das praktisch kompatibel mit 286 00:32:13,471 --> 00:32:24,489 unserer Wettbewerbsfähigkeit in der Industrie zu machen und kein Ökodumping zu ermöglichen. Die Frage, die 287 00:32:24,489 --> 00:32:30,939 dahinter steht, ist aber natürlich die Verwendung. Für viele Mitgliedstaaten sind das bereits wichtige 288 00:32:30,939 --> 00:32:37,242 Mittel auf nationaler Ebene, und damit das kollektive Eigenmittel werden, muss natürlich eine Einigung über 289 00:32:37,242 --> 00:32:42,187 die Verwendung dieser Mittel erzielt werden. Darüber gilt es in den nächsten Monaten und Jahren zu diskutieren. 290 00:33:05,143 --> 00:33:09,406 Frage: Frau Bundeskanzlerin, Herr Präsident Macron, guten Morgen! 291 00:33:09,406 --> 00:33:15,407 Herr Präsident Macron, Sie haben darüber gesprochen, wie die sparsamen Vier und Finnland die europäischen 292 00:33:15,407 --> 00:33:22,985 Projekte dadurch, dass sie ständig Kürzungen vorgeschlagen haben, in Gefahr gebracht haben. 293 00:33:22,985 --> 00:33:32,804 [Rest der Frage akustisch unverständlich, deshalb nicht gedolmetscht.] 294 00:33:32,804 --> 00:33:40,438 Frau Bundeskanzlerin, Sie haben sozusagen über die Reise gesprochen, die David Cameron gemacht hat, und 295 00:33:40,438 --> 00:33:43,563 darüber, wie er sich damals verhalten hat. Könnten Sie vielleicht noch etwas darüber sagen, wie sich die 296 00:33:43,563 --> 00:33:48,061 Dynamik entwickelt hat - wie sie sich damals entwickelt hat, aber auch wie sie sich heute entwickelt hat - und 297 00:33:48,061 --> 00:33:51,835 was das sozusagen für die Haltung Großbritanniens in der Europäischen Union bedeutet? 298 00:33:57,779 --> 00:34:03,843 BK'IN DR. MERKEL: Ich will hier nicht Geschichtsschreibung machen; darum geht es ja nicht. Ich habe lediglich 299 00:34:03,843 --> 00:34:10,532 gesagt, dass sich durch den Austritt Großbritanniens die Balance unter den 27 Mitgliedstaaten neu finden 300 00:34:10,532 --> 00:34:17,075 muss. Wir haben hier die Länder gehabt, die auch aus einer ganz speziellen Tradition zu Hause bei sich 301 00:34:17,075 --> 00:34:22,155 kommen. Was für mich zählt, ist aber, dass wir diesen neuen Weg beschreiben konnten, also dass wir einen 302 00:34:22,155 --> 00:34:27,060 Haushalt aufgestellt haben, gleichzeitig aber eben auch einen solchen Aufbaufonds zustande gebracht haben, an 303 00:34:27,060 --> 00:34:34,548 dem sich eben gerade auch diese genannten Länder in besonderer Weise beteiligen werden. Das ist gelungen. 304 00:34:34,548 --> 00:34:39,655 Das war ein weiter Weg für diese Länder. Auch für Deutschland war ja die ganze Sache eines solchen 305 00:34:39,655 --> 00:34:44,778 Wiederaufbaufonds, der auch auf einer Verschuldung der Kommission beruht, die ja dann durch die nationalen 306 00:34:44,778 --> 00:34:50,468 Parlamente ratifiziert werden muss, kein einfacher Weg. Insofern kann ich auch nachvollziehen, dass 307 00:34:50,468 --> 00:34:54,717 diejenigen, die sich damit vielleicht noch nicht wochenlang beschäftigt haben, diesen Weg erst einmal 308 00:34:54,717 --> 00:34:58,748 nachgehen mussten. Ich halte ihn jetzt aber einfach für den angemessenen Weg. 309 00:34:58,748 --> 00:35:05,531 Was zählt - egal, wer in den vergangenen Tagen welche Diskussion eingebracht hat -, ist, dass wir fähig 310 00:35:05,531 --> 00:35:12,686 sind, ein gemeinsames Ergebnis zu erreichen, das dann auch überzeugen kann, dass die auf uns zukommenden 311 00:35:12,686 --> 00:35:15,377 Aufgaben überzeugend erfüllt werden können. 312 00:35:17,561 --> 00:35:23,193 P Macron: Zu Ihrer Frage: Ich glaube, es wäre deplatziert, hier darauf zurückzukommen oder jemanden zu 313 00:35:23,193 --> 00:35:31,391 stigmatisieren. Dass es hier unterschiedliche Befindlichkeiten unter uns gibt, ist völlig legitim. Es gibt 314 00:35:31,391 --> 00:35:39,278 ein unterschiedliches Umfeld und Traditionen. Das bedeutet natürlich auch, dass noch viel Arbeit vor uns 315 00:35:39,278 --> 00:35:45,485 liegt, um an mehr Konvergenz zu arbeiten; das ist ja auch im Herzen der Europäischen Union. In den letzten 316 00:35:45,485 --> 00:35:50,559 Jahren und Jahrzehnten sind wir mit dieser fiskalischen und auch sozialen Konvergenz 317 00:35:50,559 --> 00:35:53,104 aber noch nicht ganz zum Ende gekommen. 318 00:35:53,104 --> 00:36:03,387 Jetzt zu der Gruppe der Frugalen: Die Tatsachen, dass sie wichtige Nettozahler sind und dass es hier eine 319 00:36:03,387 --> 00:36:09,466 politische Befindlichkeit bei ihnen zu Hause gibt - oft mit Koalitionsregierungen, also auch Regierungschefs, 320 00:36:09,466 --> 00:36:15,298 die natürlich auch zu Hause vor ihrem Parlament Rechenschaft ablegen müssen -, sind natürlich wichtige 321 00:36:15,298 --> 00:36:24,326 Elemente. Das Risiko, das wir hier oft eingehen, ist, dass wir den Populisten in diesen Ländern in die Hände 322 00:36:24,326 --> 00:36:32,341 spielen. Unsere Entscheidung war es also, sie an unsere Realität heranzuführen und Mechanismen zu finden, 323 00:36:32,341 --> 00:36:40,919 um ihre eigene Partei oder den eigenen Koalitionspartner überzeugen zu können. Frankreich hat nicht dieses 324 00:36:40,919 --> 00:36:47,875 System nicht, aber es gibt viele Länder, die es haben, und man muss sich hier gegenseitig helfen, die eigene 325 00:36:47,875 --> 00:36:53,467 öffentliche Meinung oder auch die Partner zu überzeugen. Die Frage der Rabatte war natürlich Teil dieser 326 00:36:53,467 --> 00:36:59,871 Dynamik, wie auch andere Fragen. Das zeigt einfach, dass es noch viele Divergenzen gibt und dass wir uns hier 327 00:36:59,871 --> 00:37:05,620 noch mehr einigen müssen. Es ist aber auch wirklich legitim, denke ich. 328 00:37:05,620 --> 00:37:11,025 Das, was wir jetzt geleistet haben, hat historischen Charakter; denn solange wir einen Haushalt haben, der auf 329 00:37:11,025 --> 00:37:17,354 nationalen Beiträgen beruht, wird sich die Frage, was man zurückbekommt, immer stellen. Wir haben einen 330 00:37:17,354 --> 00:37:23,861 Haushalt, der hier praktisch immer Probleme haben wird bzw. zu einer nationalen Debatte über die Frage, was 331 00:37:23,861 --> 00:37:31,385 man herausbekommt, führen wird. Das ist allein durch die Haushaltsdimension auch nicht leicht zu erklären. 332 00:37:31,385 --> 00:37:38,075 Ein Land, das teilweise viel beiträgt, hat vielleicht auch wirtschaftlich gesehen große Vorteile, die nicht 333 00:37:38,075 --> 00:37:46,250 bestehen würden, wenn es den Binnenmarkt nicht gäbe. Wenn man sie davon überzeugt, bekommt man auch 334 00:37:46,250 --> 00:37:55,902 Solidarität. Wenn es einem Land schlecht geht, wird es haushaltsmäßig mehr verlieren als seinen 335 00:37:55,902 --> 00:38:04,758 Nettobeitrag; denn es wird auch das verlieren, was es vom Binnenmarkt zurückbekommen hat. 336 00:38:04,758 --> 00:38:12,446 Insofern: Ich glaube, die Länder haben diesen Weg mit uns beschritten. Wenn wir das in der Zukunft auch 337 00:38:12,446 --> 00:38:20,121 weiterführen, um diese Mechanismen der Solidarität und des Transfers zu erreichen, wird es uns gelingen, 338 00:38:20,121 --> 00:38:25,402 eine gemeinsame Solidarität und Verantwortlichkeit zu haben. Wir werden sehen, was es einem jeden bringt, und 339 00:38:25,402 --> 00:38:37,243 diesen Weg beschreiten wir jetzt - langsam und teilweise mühsam, aber sicher -, und in Krisen bauen wir an 340 00:38:37,243 --> 00:38:44,057 diesem politischen Gebilde, das in der zeitgenössischen Geschichte und weltweit einzigartig ist, nämlich 341 00:38:44,057 --> 00:38:49,960 Europa. Die Europäische Union ist ein außergewöhnliches Konstrukt der Zusammenarbeit und des 342 00:38:49,960 --> 00:38:56,275 Multilateralismus auf einem Kontinent; dafür gibt es kein Pendant. Wir haben das in den letzten Tagen 343 00:38:56,275 --> 00:38:59,088 gesehen, und ich denke, wir können uns wirklich darüber freuen. 344 00:39:00,889 --> 00:39:05,306 StS Seibert: Das ist das Ende unserer Pressekonferenz. Danke, Herr Präsident, danke, Frau Bundeskanzlerin, 345 00:39:05,306 --> 00:39:10,823 danke den Journalisten und auch danke dem Technikerteam, das das hier so tadellos möglich gemacht hat. Allen 346 00:39:10,823 --> 00:39:12,574 noch einen schönen Tag! 347 00:39:12,574 --> 00:39:14,930 P Macron: Vielen Dank an alle, vielen Dank, Frau Bundeskanzlerin!