Lösungen für Ernährungs- und Klimakrise finden

Treffen der G7-Entwicklungsminister Lösungen für Ernährungs- und Klimakrise finden

Die G7 Entwicklungsministerinnen und -minister kamen unter Leitung von Bundesministerin Svenja Schulze in Berlin zusammen. Sie beschlossen dabei ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit. Weitere Themen waren die Folgen des Klimawandels sowie eine globale Geschlechtergerechtigkeit.

Bundesestwicklungsministerin Svenja Schulze spricht auf einer Pressekonferenz im Rahmen des G7 Treffens der Entwicklungsminister.

Das von Bundesministerin Svenja Schulze vorgeschlagene Bündnis für globale Ernährungssicherheit hat jetzt die Unterstützung der G7-Staaten.

Foto: IMAGO/photothek/Xander Heinl

Bundesentwicklungsministerin Schulze hat ihre Amtskolleginnen und -kollegen aus den G7-Staaten zu einem zweitägigen Treffen in Berlin begrüßt. Im Rahmen des deutschen G7-Vorsitzes haben die Ministerinnen und Minister über gemeinsame entwicklungspolitische Antworten auf die aktuellen Herausforderungen beraten. Im Fokus stand dabei der Kampf gegen die Ernährungskrise.

Bündnis für globale Ernährungssicherheit

Die durch den russischen Angriffskrieg von Hungersnot bedrohten Länder müssen bestmöglich versorgt werden. Zur Gewährleistung der Ernährung der Menschen weltweit, braucht es neben zusätzlicher Finanzierung eine enge Koordination der Maßnahmen der einzelnen Länder. Deshalb verständigten sich die G7-Staaten auf ein neues Bündnis für globale Ernährungssicherheit. Langfristig sollen die Strukturen aber so verändert werden, „dass Entwicklungsländer sich zukünftig stärker selbst versorgen können“, so Schulze. 

Zu Beginn des Treffens forderte die Ministerin Russland auf, den Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. Dieser Krieg habe nicht nur gravierende Folgen für die Ukraine, sondern auch für Nahost und Afrika. „Die schrecklichen Folgen von Russlands Angriffskrieg gehen weit über die Ukraine hinaus. Darum schaut Deutschland in dieser Zeit nicht nur nach Osten, sondern auch nach Süden“, betonte Schulze. „Die Ärmsten leiden am meisten darunter“.

Das globale Bündnis ist offen für alle: Neben der Weltbank, den G7-Staaten und der EU-Kommission zählen bereits die UN Global Crisis Response Group, Norwegen, Dänemark, die Afrikanische Union, das UNWPF und der IFAD zu den Unterstützern. Aber auch die Privatwirtschaft und zivilgesellschaftliche Organisationen können sich beteiligen.

Mehr Engagement für den Klimaschutz

Für den Kampf gegen den Klimawandel beschlossen die G7 Entwicklungsministerinnen und -minister die Energiewende-Partnerschaften, sogenannte „Just Energy Transition Partnerships“, mit Entwicklungsländern auszubauen. Diese sollen private und öffentliche Finanzierung in großem Umfang für konkrete Investitionen mobilisieren, etwa für einen sozial gerecht gestalteten Kohleausstieg, für den Ausbau erneuerbarer Energien oder für die Schaffung neuer Jobs in den vom Wandel besonders betroffenen Regionen. Die G7 hielten außerdem im Bereich der Klimaschäden und –verluste mehr Engagement fest. Dabei geht es beispielsweise um Unwetterkatastrophen in Entwicklungsländern als Folge des Klimawandels. Das gemeinsame Ziel ist ein Schutzschirm gegen Klimarisiken, schon bevor die Krise eintritt – etwa mit Versicherungen oder sozialen Sicherungssystemen.

Gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit

Erstmalig bekennen sich die G7-Entwicklungsministerinnen und -minister zu einer feministischen Entwicklungspolitik. Ziel ist, Strukturen und Rollenbilder aufzubrechen, um die Geschlechterungleichheit auf Dauer zu beseitigen. „Länder mit starken Frauen und Mädchen sind stärkere Gesellschaften, die besser für die globalen Herausforderungen gewappnet sind,“ so Schulze.

Die Ministerinnen und Minister berieten außerdem über die Verschuldung der Entwicklungs- und Schwellenländer. Neben den Vertreterinnen und Vertretern der G7 nahmen der diesjährige G20-Vorsitz Indonesien, Indien und Senegal sowie der Leiter des VN-Entwicklungsprogramms UNDP Achim Steiner und Weltbank-Direktor David Malpass als Gäste an Teilen des Treffens teil. Der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal wurde virtuell zur Sitzung zu den Folgen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine zugeschaltet.

Zum 1. Januar 2022 hat Deutschland den Vorsitz der G7 übernommen. Der G7-Vorsitz wechselt jährlich zwischen den Mitgliedern. Den G7 gehören die Demokratien Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA an. Außerdem ist die Europäische Union bei allen Treffen vertreten. Der Vorsitz wechselt jährlich zwischen den Mitgliedern. Die G7 gelten als Plattform, um wichtige Impulse für die Lösung von globalen Problemen zu erarbeiten – auf der Basis gemeinsamer Werte. Am 1. Januar 2023 wird Japan den Vorsitz der G7 übernehmen.