Sicher online bezahlen

Gegen den Datenmissbrauch Sicher online bezahlen

Fürs Online-Bezahlen gilt seit November 2015 eine neue Regel: Zur Sicherheit des Online-Käufers muss der Online-Händler dessen Identität doppelt prüfen. Beispielsweise muss neben einem Passwort zusätzlich eine - zuvor aufs Handy geschickte - TAN-Nummer angegeben werden.

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Frau mit Kreditkarte am Laptop beim Einkaufen.

Achtung! Aufgrund der großen Beliebtheit des Bezahlens mit Kreditkarte gibt es hier auch besonders viel Betrug.

Foto: Bundesregierung/Stutterheim

Wer mit Kreditkarte, Lastschriftverfahren oder Überweisung sowie ab einem Betrag von 30 Euro online bezahlt, muss sich inzwischen über zweierlei Wege identifizieren. Einer Vorgabe der europäischen Bankenaufsicht folgend soll damit das Online-Bezahlen sicherer gemacht werden.

Komfort und Sicherheit abwägen

Neben der herkömmlichen Zahlweise per Rechnung oder per Nachnahme bieten Online-Shops diverse elektronische Formen an. Allen elektronischen Formen ist gemeinsam, dass sie für den Käufer zwar bequem, aber nicht völlig risikolos sind. Denn das Geschäft mit gestohlenen sensiblen Daten ist zu lukrativ. Kriminelle werden deswegen immer wieder versuchen, die Sicherheitsvorkehrungen zu durchbrechen, um sensible Daten abzuschöpfen.

Wichtig: Wägen Sie Komfort und Sicherheit gegeneinander ab, bevor Sie sich für eine Zahlungsmethode entscheiden!

Eine der gängigsten Formen der Zahlung ist per Kreditkarte. Neben der Kreditkartengesellschaft, der Kartennummer und der Sicherheitsnummer muss der Käufer neuerdings noch zusätzlich etwas angeben. Das soll verhindern, dass Unbefugte eine gestohlene Kreditkarte für Online-Kauf missbrauchen können.

Wegen der weit verbreiteten Zahlweise mit der Kreditkarte gibt es auch zugleich die meisten Versuche zu betrügen. Phisher, zum Beispiel, treten mit gefälschten Internetseiten auf, die bekannten Standard-Online-Shops ähnlich aussehen. So versuchen sie, ahnungslose Internetnutzer dazu zu bewegen, ihre Kreditkartendaten preiszugeben. Andere Kriminelle wiederum hacken die Datenbanken von Online-Händlern und stehlen auf diese Weise die sensiblen Daten.

Zum Vorteil für den Kreditkarteninhaber: Bei strittigen Abbuchungen ist die Kreditkartengesellschaft in der Pflicht nachzuweisen, dass sie berechtigt dazu war. Weil das aber nicht leicht ist, bekommt der Kreditkarteninhaber das Geld im unberechtigten Falle zumeist erstattet.

Wie vertrauenswürdig ist der Online-Shop?

Aber: Wer ein Produkt im Internet kaufen will, sollte zuallererst prüfen, wie vertrauenswürdig der anbietende Online-Shop ist. Gibt der Händler eine vollständige Adresse an? Können Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen lesen? Informiert die Seite über den Umgang mit Daten, das Widerrufsrecht, das Rückgaberecht? Gibt es neben der elektronischen auch eine herkömmliche Zahlungsmöglichkeit? Gibt es eine E-Mail-Bestätigung des Bestellvorganges?

Oftmals zeigen Online-Shops ein Gütesiegel an. Es soll auf einen Blick auf die Seriosität hinweisen. Doch nicht alle Gütesiegel stellen gleich hohe Anforderungen an die Sicherheit der Kundendaten. Anerkannt hohe Qualitätskriterien erfüllen zumindest vier Gütesiegel: Trusted Shops, TÜV Süd Safer Shopping, Internet Privacy Standards und Geprüfter Online-Shop.

Die Button-Lösung

Die seit 2012 geltende sogenannte Button-Lösung schützt den "Online-Stöbernden" vor unbeabsichtigten Kaufvorgängen. Dazu muss eine entsprechende Schaltfläche eindeutig beschriftet sein, zum Beispiel mit "zahlungspflichtig bestellen" oder auch einfach "kaufen". Zusätzlich müssen Gesamtpreis und Produktmerkmale klar verständlich und gut sichtbar anzeigt werden.

Alle Daten nur verschlüsselt mitteilen

Sensible Daten, die man für den Bezahlvorgang an ein Online-Shop übermittelt, sollten immer verschlüsselt sein. Vertrauenswürdige Online-Anbieter bieten dafür entsprechende Fenster an. Dabei erscheint zum Beispiel die Meldung "Sie haben ein geschütztes Dokument angefordert" oder "Sie sind im Begriff, sich Seiten über eine sichere Verbindung anzeigen zu lassen".

Dass die Datenverbindung besonders geschützt ist, erkennt man übrigens in der Adresszeile des Browsers an dem "s" hinter dem "http". Zusätzlich zeigt ein Schloss-Symbol am Ende der Adresszeile oder auch am unteren Rand des Bildschirms auf den Verschlüsselungsmodus.

Sicheres Online-Shoppen steht und fällt nicht zuletzt damit, dass man sein elektronisches Gerät frei von jeglichen Schadprogrammen hält. Nichts geht somit über regelmäßige Sicherheits-Updates.