150.000 beim Tag der offenen Tür

Einladung zum Staatsbesuch 150.000 beim Tag der offenen Tür

Großer Andrang: Rund 150.000 Gäste nutzten die Gelegenheit, sich über die Arbeit der Bundesregierung zu informieren und Kabinettsmitglieder persönlich zu treffen. Besonders beliebt: Der Rundgang mit der Kanzlerin.

3 Min. Lesedauer

Impressionen vom Tag der offenen Tür im Bundespresseamt

Zahlreich strömen Besucher ins Kanzleramt

Foto: Bundesregierung/Steins

Das Bundeskanzleramt, die 14 Ministerien und das Bundespresseamt hatten am Wochenende ihre Türen geöffnet. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag in diesem Jahr auf der Europapolitik.

Der Blick hinter die Kulissen war spannend: Wie arbeiten die Ministerien? Woran arbeitet der Minister? Nun war die Gelegenheit, mehr zu erfahren – im Idealfall von einem Regierungsmitglied persönlich. Zehn Ministerinnen und Minister waren vor Ort anzutreffen.

Rundgang mit der Kanzlerin

Ein Highlight erwartete die Gäste am Sonntagnachmittag: Die Bundeskanzlerin lud zu ihrem traditionellen Rundgang durch Kanzleramt und Kanzlerpark ein. Hunderten Gästen erklärte sie, wie ein Staatsbesuch abläuft, zeigte die Galerie ehemaliger Bundeskanzler und führte durch den Garten.

Dort nutze sie die Gelegenheit, sich bei den vielen ehrenamtlich tätigen Bürgern zu bedanken. "Wir sind gerade dadurch so ein starkes Land, dass wir auch so viele Menschen haben, die sich ehrenamtlich engagieren", sagte Merkel.

Prominente Talkgäste

Auch in diesem Jahr hatten viele prominente Persönlichkeiten die Einladung zu Bühnengesprächen angenommen. Im Bundeskanzleramt diskutierte der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer über die Nachhaltigkeit. Bassbariton Thomas Quasthoff sprach über aktuelle Kulturfragen. Wirtschaftsminister Philipp Rösler empfing Vicky Leandros und Johannes B. Kerner zum Bühnentalk.

Attraktionen für Groß und Klein

Kleiner Junge mit Stetoskop und junger Mann im Arztkittel, der ein Kuscheltier in der Hand hält

Bei den kleinen Gästen beliebt: Die Teddy-Klinik im Gesundheitsministerium

Foto: Bundesregierung/Steins

Die zahlreichen Diskussionsrunden mit Ministern und Fachleuten stießen auf großes Interesse bei den Besuchern. Außenminister Guido Westerwelle beantwortete in einem Bürgergespräch Fragen zu Europa. Über seine Auffassung von Stabilitätspolitik sprach Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in seinem Ministerium.

Aber auch für die kleinen "Staatsgäste" gab es spannende Programmpunkte: Sie konnten beispielsweise ihre kranken Kuscheltiere in der Teddy-Klinik im Gesundheitsministerium behandeln lassen. Dort lud auch Thomas Dold, der "Herr der Stufen", zur Mitmach-Aktion im Treppenlaufen ein.

Im Umweltministerium begeisterte ein Tierstimmen-Imitator. Nach dem Motto "Runter vom Gas" trat das Verkehrsministerium mit Unfallsimulatoren gegen Leichtsinn im Verkehr an. Was ein perfekter Blumenstrauß ist, zeigte der Deutsche Meister der Floristen, Jürgen Herold, im Landwirtschaftsministerium.

Bundespresseamt informierte über "Chancen"

Impressionen vom Tag der offenen Tür im Bundespresseamt

Regierungssprecher Seibert beantwortet Fragen aus dem Publikum

Foto: Bundesregierung/Steins

Wer wissen wollte, wie über die Arbeit der Bundesregierung informiert wird, war im Bundespresseamt richtig. Dort begrüßte Regierungssprecher Steffen Seibert am Samstag seine Gäste. Die Informationsstände im Bundespresseamt deckten alle Bereiche des Lebens ab, so Seibert. Fragen zum Energiesparen oder der Rente - "für jeden müsste was dabei sein". Zudem verwies der Regierungssprecher auf das umfangreiche Beratungsangebot zu den Chancen, die sich in Deutschland böten: zu Ausbildung, Studium und Bundesfreiwilligendienst. "

Twittern mit dem Regierungssprecher

Dass der Regierungssprecher twittert, ist inzwischen vielen Menschen bekannt. 110.000 Follower habe er, erzählte Seibert. Im Vergleich zu Präsident Obama sei er damit aber nur ein "mittelgroßer Twitterer". Um über die Arbeit der Regierung zu informieren, sei sein Twitter-Account inzwischen eine wichtige Kommunikationsplattform.

Bürgerinnen und Bürgern konnten Regierungssprecher Seibert auf Twitter Fragen stellen. Unter dem Hashtag #tdot13 konnten sie Tweets absetzen.

Die Medien unterrichtet die Bundesregierung drei Mal in der Woche in der Bundespressekonferenz - "eine tolle demokratische Einrichtung", so Seibert. Der Regierungssprecher und die Sprecherinnen und Sprecher der Ministerien stellen sich dort den Fragen der Journalisten.

Gegen Lampenfieber bei seinem Auftritt in der Bundespressekonferenz hat Seibert ein Rezept: gute Vorbereitung. "80 Prozent gut vorbereitet, und der Rest ist das, was es spannend macht". Keiner könne 90 Minuten "druckreif" sprechen, sagte Seibert.

Einen Eindruck von der Bundespressekonferenz konnten sich die Besucher anschließend selbst machen: Am Samstagnachmittag fand dort eine Pressekonferenz mit dem Regierungssprecher und den Ministeriumssprechern statt. Doch statt der Medienvertreter waren Bürgerinnen und Bürger diesmal eingeladen, Fragen zu stellen.