Artenreichtum in der Oranienbaumer Heide ausgezeichnet

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Wiederherstellung von Ökosystemen Artenreichtum in der Oranienbaumer Heide ausgezeichnet

Mit Konikpferden und Heckrindern wurde die Verbuschung der Oranienbaumer Heide bekämpft und seltenen Arten ein neuer Lebensraum geboten. Nun wurde die Weidelandschaft als eines der wieder artenreichsten Gebiete Sachsen-Anhalts ausgezeichnet .

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Konik-Pferde stehen in einem Naturschutzgebiet bei Schneetreiben.

Konikpferde: Tierische Biotoppfleger

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Bundesumweltministerin Steffi Lemke zeichnete das Weideprojekt Oranienbaumer Heide als eines der zehn hervorragenden UN-Dekaden-Projekte zur Wiederherstellung von Ökosystemen aus. Anlässlich der Preisverleihung betonte sie, dass gesunde Ökosysteme und deren Funktionen unsere natürlichen Lebensgrundlagen darstellen. „Deshalb müssen wir Ökosysteme und Natur dringend erhalten und wiederherstellen. Die Weidelandschaften in der Oranienbaumer Heide sind ein gutes Beispiel dafür, wie das gelingen kann.“

Im Rahmen des UN-Dekade-Projektwettbewerbs werden regelmäßig Leuchtturmprojekte ausgezeichnet, die Ökosysteme wiederherstellen, erhalten oder pflegen. Ziel des Wettbewerbes ist es, weitere Aktivitäten zur Renaturierung von Ökosystemen in Deutschland anzuregen. Der Preis wird vom Bundesumweltministerium und dem Bundesamt für Naturschutz durchgeführt.

Die Oranienbaumer Heide liegt bei Dessau und ist Teil des Biosphärenreservates Mittelelbe. Der ehemalige Truppenübungsplatz ist heute eines der artenreichsten Gebiete Sachsen-Anhalts. 

Wie Heckrinder und Konikpferde helfen

Vor Projektbeginn 2008 war die Artenvielfalt in der Oranienbaumer Heide stark zurückgegangen. Grund dafür war unter anderem, dass sich in der Heide Bäume und Sträucher stark ausgebreitet hatten. Daher wurden umfangreiche Maßnahmen zur Entbuschung durchgeführt. Außerdem wurde ein Beweidungsprojekt initiiert: Auf 800 Hektar weiden nun ganzjährig Heckrinder und Konikpferde. Dies wirkt der Verbuschung entgegen und schafft gesunde Lebensräume.

Die Artenvielfalt dieser Heidelandschaft wurde somit effektiv erhöht. Zuerst zeigte sich das in der Pflanzen-, dann auch in der Tierwelt. Aus einer artenarmen Landschaft wurde so ein Vorzeigeprojekt mit Blick auf den Artenreichtum. So haben zum Beispiel seltene Vogelarten wie der Wiedehopf, der Ziegenmelker und die Weidelerche neuen Lebensraum gefunden.

„Wir brauchen eine Trendumkehr“

Ministerin Lemke hob die besondere Bedeutung hervor, dass ein besonderes Ökosystem in der Oranienbaumer Heide wiederhergestellt wurde: „Solche Projekte will ich in Deutschland in die Fläche bringen, denn die Weltnaturkonferenz von Montreal hat deutlich gemacht, dass wir beim Biodiversitätsverlust eine Trendumkehr brauchen. Nur so können wir unsere natürlichen Lebensgrundlagen sichern."