SÜDWIND e.V. Institut für Ökonomie und Ökumene

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Sehr geehrte Damen und Herren,
als VertreterInnen der Zivilgesellschaft im Steuerungskreis des Textilbündnisses möchten wir auf den aus unserer Sicht unzureichenden Indikator zum SDG 8 "Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum" hinweisen. Dort nennen Sie für das Unterziel 8.6 "Globale Lieferketten: Menschenwürdige Arbeit weltweit ermöglichen" als Indikator lediglich "Anzahl der Mitglieder des Textilbündnisses".

Wir sehen die Bezugnahme auf das Textilbündnis grundsätzlich als problematisch an. Zwar befasst sich das Textilbündnis mit dem Thema menschenwürdiger Arbeit. Bisher fehlt allerdings ein Nachweis, dass die Aktivitäten des Bündnisses tatsächlich zu Verbesserungen in Richtung menschenwürdiger Arbeit in globalen Lieferketten beigetragen haben.

Hinzu kommt, dass der rein quantitative Indikator der Anzahl der Textilbündnis-Mitglieder keine qualitative Aussagekraft über positive Auswirkungen für die Beschäftigten in den Lieferketten hat. Da außerdem in letzter Zeit nur kleinere Unternehmen neu beitreten, ist ein größerer Einfluss auf strukturelle Änderungen in globalen Lieferketten durch eine wachsende Mitgliederzahl nicht zu erwarten.

Sinnvoll wäre hingegen, einen Indikator zu formulieren, der den notwendigen Smart Mix von verbindlicher Regelung (Gesetz) und freiwilligem Engagement (Textilbündnis) enthält. Dies könnte zum Beispiel durch einen kombinierten Indikator "Verabschiedung eines wirksamen Lieferkettengesetzes und Umsetzung eines effektiven Reviewprozesses im Textilbündnis, der aufzeigt, dass die zweijährigen Maßnahmenpläne (road maps) der Unternehmen im Bündnis für nachhaltige Textilien der Analyse der festgestellten Risiken in ihrer Lieferkette entsprechen" erfolgen.


Mit freundlichen Grüßen,
Dr. Sabine Ferenschild, SÜDWIND-Institut
Dr. Gisela Burckhardt, Femnet
Berndt Hinzmann, INKOTA-netzwerk
Johannes Norpoth, Koordinator der Zivilgesellschaft im Textilbündnis