Stuttgart - Workshop 4
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„Kommunen sind die Vorreiter für Umweltschutz und Nachhaltigkeit,“ betonte Jörg Mayer-Ries vom Bundesumweltministerium. Städte und Gemeinden würden immer wichtiger. Dem müsse die Politik Rechnung tragen. Die Teilnehmer des Workshops diskutierten sehr engagiert über die vielfältigen Aufgaben der Kommunen. Sie waren einig, dass Aufgaben nicht einfach auf sie abgewälzt werden dürfen. Neue Aufgaben müssen mit zusätzlichen Finanzmitteln übertragen werden.
Ein zentrales Thema war die Flüchtlingssituation. Der starke Zuzug von Menschen sei eine große Herausforderung. Er könne aber auch eine Chance sein, wenn kostengünstige Bauweisen und gute Standards angewendet würden. Zudem müsse eine Durchmischung mit der bestehenden Bevölkerung erreicht werden.
„Ökonomie, Ökologie und Soziales müssen in Einklang gebracht werden,“ stellte Werner Spec fest. Spec ist Oberbürgermeister in Ludwigsburg und schilderte seine Erfahrungen. Es sei wichtig, Kommunen zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen.
Schwerpunkte der Diskussion waren:
Kostengünstiges UND qualitatives Bauen für alle (auf dem Hintergrund der Flüchtlingskrise)
Neue Konzepte für integrierte, nachhaltige Stadt- und Gemeindeentwicklung
Stadt-Umland-Relationen neu koordinieren
Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte
Mehr Bewusstseinsbildung für Nachhaltigkeit >> Erster Lernort: Stadt/Schule
Pinnwand:
Wohnen für Flüchtlinge als Chance nutzen, nachhaltig und kostengünstig zu bauen. Neue Methoden, modular.
Die aktuelle Flüchtlingssituation darf nicht zum nicht nachhaltigen Bauen führen
Qualitativ hochwertige Holzhäuser bauen
Die nachhaltige Stadtentwicklung wird überlagert durch die aktuelle Flüchtlingssituation (Beispiel Konstanz)
Durchmischung ist essentiell – 50% Flüchtlinge / 50% Einheimisch
Förderrichtlinie – die mittelbare Belegung in BW abschaffen
Kommunales Wachstum neu berechnen und qualitative Siedlungskonzepte fördern Ökologie/Mobilität
Beim Flächenbedarf den globalen Blick haben – wieviel Fläche wird durch den Bau und Lebensstil der Bewohner verursacht
Nicht die Fehler der 50er wiederholen (schlechte Standards in der Peripherie die nie saniert werden)
Stadt-Umlandbeziehungen stärken – Konkurrenzdenken entgegenwirken
Baden-Württemberg hat auch heute viel Stärke in der Fläche zu bieten – mit guter Verkehrsinfrastruktur und Glasfaseranschluss wäre noch mehr möglich
Graue Energien in den Gebäuden berücksichtigen (Beispiel: Strohballenbau enthält 1/100 der Energie eines konventionellen Betonbaus
Ökologischer Fußabdruck eines Bewohners ist derzeit um den Faktor 1000 größer als die zum wohnen verwendete Fläche
Potenziale in den ländlichen Ortskernen nutzen statt diese dem Weggang/demographischen zu opfern
Landflucht als Folge des fossilen Zeitalters; eine postfossile (Land-) Wirtschaft und Arbeiten 4.0 (Telearbeit) könnte auch einen umgekehrten Trend auslösen
Infrastruktur dezentraler gestalten – Pflanzenkläranlage nutzt Nährstoffe im Kreislauf und ersetzt für eine Neubausiedlung Rohre und Klärwerke
Stadtseilbahnen (urbane Seilbahnen) bauen, urbane Seilbahnen ins Bundes GVFG aufnehmen
Steuern, die die Städte je Einwohner erhalten, stehen einer sinnvollen „Verteilung“ zwischen den Kommunen im Weg
Verwaltung und Politik will Bürgerschaft wirklich hören
Übergreifende Stadt-Umland Koordination und finanzieller Ausgleich
Siedlungswachstum durch Flüchtlinge nachhaltig entwickeln mit Durchmischung
Wandel zu opfern
Wäre es möglich den Stellplatznachweis aufzuheben – Tiefgaragen machen das Bauen teuer und durch den Beton zum Klimakiller
Carsharing ersetzt Individualverkehr
Integrierte nachhaltige Stadtkonzepte
Städte nicht alleine lassen