MOSAiC trotzt Virus-Pandemie

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Klimaforschung in der Arktis MOSAiC trotzt Virus-Pandemie

Während weltweit fast alle Forschungsexpeditionen aufgrund der Corona-Pandemie beendet werden mussten, läuft die einjährige MOSAiC-Expedition in der Arktis weiter. Problemlos? Nein - nötig waren Flexibilität, Kreativität und ein enormer Teamgeist.

2 Min. Lesedauer

drei Die deutschen Forschungsschiffe Polarstern, Sonne und Maria S. Merian.

Treffen in Spitzbergen: die drei deutschen Forschungsschiffe Polarstern, Sonne und Maria S. Merian.

Foto: Alfred-Wegener-Institut/ Leonhard Magerl, CC-BY 4.0

Die Corona-Pandemie drohte zum vorzeitigen Ende der Arktis-Expedition MOSAiC zu werden. Die Flug-, Reise- und Einreise-Einschränkungen sowie unterschiedliche Quarantänebestimmungen hatten die ursprünglichen Planungen für den letzten Personalwechsel der Expedition zunichte gemacht.

Das deutsche Forschungsschiff Polarstern hat sich für ein Jahr im ewigen Eis einfrieren lassen und driftet - angedockt eine riesige Eisscholle - durch die Arktis. Das internationale Forscherteam aus 20 Nationen sammelt dabei vielfältige Informationen zum Klima.

Drei deutsche Forschungsschiffe in Spitzbergen

Eigentlich sollte neues Personal und Material über eine eigens im Eis angelegte Landebahn per Flugzeug zur Polarstern gebracht werden. Weil der Flugverkehr durch Corona nahezu zum Erliegen kam, musste ein Alternativplan her. "Mit dem unbedingten Willen und vereinten Kräften ist es gelungen, einen Alternativplan für den Wechsel vom dritten auf den vierten Forschungsabschnitt zu realisieren", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in einer Pressekonferenz mit der Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Professorin Antje Boetius.

Mit Hilfe der beiden deutschen Forschungsschiffe Sonne und Maria S. Merian, die in Folge der Pandemie-Maßnahmen vorzeitig von ihren Reisen nach Deutschland zurückgekehrt waren, wurden das Austauschpersonal sowie Unmengen an Material und Versorgungsgütern nach Spitzbergen dirigiert.

Die Polarstern hatte sich von ihrer Eisscholle gelöst und war ebenfalls nach Spitzbergen gereist. Unter Beachtung aller Quarantäne-Bestimmungen konnte so der Personalaustausch vorgenommen werden. Mit frischen Kräften und neuem Proviant ist die Polarstern nun wieder auf dem Weg in die Arktis, um die Expedition im Arktischen Ozean fortzuführen.

Datensammeln an der Eisscholle wird fortgesetzt

Von den Herausforderungen der vergangenen Wochen berichteten der Expeditionsleiter Professor Markus Rex und der Fahrtleiter Professor Torsten Kanzow per Videoschalte. Corona spiele nun keine Rolle mehr. "Wir machen weiter bis Mitte Oktober und sind sicher und virenfrei unterwegs zu unserer Eisscholle", sagte Rex.

Kanzow, der den dritten Abschnitt der Expedition geleitet hatte, betonte, dass man sich immer wieder auf neue Situationen einstellen musste. Den Corona-bedingten Unsicherheiten über den weiteren Expeditionsverlauf seien Schiffsbesatzung und  Wissenschaftler vor allem durch den hervorragenden Teamgeist erfolgreich entgegengetreten.

"Es geht weiter trotz aller Widrigkeiten", freute sich die Bundesforschungsministerin. So könne auch im vierten Expeditionsabschnitt ein Datenschatz geborgen werden, der - auch für kommende Generationen - wertvolle Erkenntnisse über das Klima in der Arktis liefern werde.