Dr. Thomas Gerboth

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Sehr geehrte Damen und Herren,
 
es freut mich sehr, Ihnen meine Stellungnahme zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie schicken zu können.


Überbetonung von Wirtschaft

Es ist auffallend, dass bei der Aufzählung von Soziologie, Ökologie und Wirtschaft letztere immer an erster Stelle steht.
„… in ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension …“ (S. 11)
„… für Wirtschafts-, Sozial- und Ökosysteme …“ (S. 13)
„… ökonomische, soziale und politische Gestaltungskraft …“  (S. 15)
„… wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Herausforderungen …“ (S. 15)
„… unsere Volkswirtschaften, unsere Gesellschaften und unsere Lebensweise …“ (S. 17)


Dieses Ranking schreibt der Wirtschaft eine zu hohe Bedeutung zu. Sie sollte nicht vor den anderen Aspekten stehen. Hat die Beantwortung der Sozialen Frage nicht einen höheren Wert als Wirtschaftswachstum?

Besonders auffällig wird die Überbetonung der Wirtschaftsfrage beim Nachhaltigkeitsziel Nr. 8. Hier steht  in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie „Wirtschaftswachstum“ vor „menschenwürdige Arbeit“, obwohl im Original der UN die Reihenfolge anders herum ist.  (S. 164)

Ist Wirtschaftswachstum wirklich ein Ziel oder nicht vielmehr „nur“ ein Befähiger für ausreichend Arbeitsplätze? Sind die Folgen des Wirtschaftswachstums nicht zu oft konträr zu anderen Zielen, wie Luftbelastung, Gewässerqualität, Ressourcenschonung und Umweltschutz, Verteilungsgerechtigkeit sowie Flächeninanspruchnahme?
Vorschlag:  Wirtschaft an letzte Stelle setzen im oft zitierten Dreiklang oder zumindest eine Abwechslung in der Reihenfolge.
 
weitere Anmerkungen:
CORONA  wird zu sehr betont.  Auch wenn die Pandemie die aktuelle Weltlage stark prägt, sollte sie im Zeitrahmen der Nachhaltigkeit (2030, 2050)  –  hoffentlich  –  an Bedeutung verlieren. (S. 8, 9, 11, 15, 16, 21ff.)
Bei der Flächeninanspruchnahme beim Nachhaltigkeitsziel Nr. 11 sollten „Wohnbau“ und „Öffentliche Einrichtungen“  nicht mit „Industrie und Gewerbe“ vermengt werden. Hier sollten unterschiedliche Zielwerte verfolgt werden. (S. 211)
                                                                                                                                              
 
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Thomas Gerboth