Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung

Vorausschauend und branchenübergreifend Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung

Derzeit sind 1,2 Millionen Stellen nicht besetzt. In einigen Berufen und Regionen sind Fachkräfte besonders rar. Um den Bedarf auch künftig zu decken, hat das Bundeskabinett eine Fachkräftestrategie beschlossen. Es geht darum, alle inländischen und ausländischen Potenziale auszuschöpfen.


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Fachkräftestrategie

Wirtschaftlicher Fortschritt und Arbeitsplätze, Wohlstand und soziale Sicherung hängen davon ab, dass es genügend Fachkräfte gibt.

Foto: Bundesregierung

In vielen Berufsfeldern werde eine "Fachkräfteklemme" schon jetzt als ein Wachstumshemmnis wahrgenommen, so Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. Es fehlen vor allem IT-, Technikfachleute, Handwerker und Pflegekräfte.

"Wir müssen alles, was notwendig ist, dafür tun, um den Fachkräftebedarf im Inland zu decken", sagte Heil bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Fachleute aus Inland, EU und Drittstaaten gewinnen

Die Bundesregierung hat daher eine vorausschauende und branchenübergreifende Fachkräftestrategie entwickelt. Im Zentrum stehen inländische und europäische Fachkräftepotenziale. Dritte Säule ist das Fachkräfteeinwanderungsgesetz .

Wirtschaftlicher Fortschritt und Arbeitsplätze, Wohlstand und soziale Sicherung hängen davon ab, dass es genügend Fachkräfte gibt – bei einer immer älter werdenden Bevölkerung.

In Deutschland gibt es viel Potenzial

In Deutschland sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um mehr Menschen zu qualifizieren und Arbeit besser zu organisieren. Dazu gehört etwa, dass sich Jugendliche bereits in der Schule beruflich orientieren, damit ihnen der Übergang in Ausbildung und Studium gelingt. Oder, dass Frauen nach Familienphasen wieder in den Beruf zurückkehren und in Vollzeit wechseln können.

Die Bundesregierung wird dafür fortlaufend konkrete Maßnahmen erarbeiten - zusammen mit Ländern, Sozialpartnern, Kammern und der Bundesagentur für Arbeit.

Brückenteilzeit und gute Kinderbetreuung

Sie hat bereits Verbesserungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf den Weg gebracht: Mit dem Brückenteilzeitgesetz sind seit 1. Januar 2019 befristete Teilzeit und Rückkehr in Vollzeit möglich. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat eine Initiative gestartet, um mehr Kita-Erzieherinnen und Erzieher gewinnen.

In der Pflege verbessert der Bund die Arbeitsbedingungen:  Die Pflegeausbildung wird attraktiver, zusätzliche Pflegestellen werden finanziert und weitere Verbesserungen mit der Konzertierten Aktion Pflege vorbereitet.

Qualifizierung für alle Beschäftigten fördern

Mit dem Qualifizierungschancengesetz öffnet die Bundesregierung seit 1. Januar 2019 die Weiterbildungsförderung für alle Beschäftigten. Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen sich für neue Anforderungen und digitale Arbeit qualifizieren können. Die Unternehmen können Lohnkostenzuschüsse erhalten, wenn sie Mitarbeiter für die Weiterbildung freistellen.

Zweieinhalb Millionen Fachkräfte aus der EU

Deutschland ist eines der Hauptzielländer für Fachkräfte aus der Europäischen Union. Heute arbeiten rund zweieinhalb Millionen Menschen aus anderen EU-Staaten bei uns. Doch darauf kann sich Deutschland nicht verlassen. Denn auch in anderen EU-Ländern wird die Bevölkerung immer älter und die jungen Fachkräfte werden in ihrer Heimat benötigt.

Deshalb muss Deutschland mehr tun, um für europäische Fachkräfte attraktiv zu bleiben. Die Bundesregierung will den Spracherwerb und die Anerkennung von Abschlüssen aus anderen EU-Ländern weiter erleichtern.