Rückenwind für die Umweltpolitik

Jugendstudie "Zukunft? Jugend fragen!" Rückenwind für die Umweltpolitik

Der Kampf gegen den Klimawandel und Umweltschutz sind Themen, die für viele junge Menschen von großer Bedeutung sind. Was Jugendliche bewegt und was sie von Politik und Gesellschaft erwarten - diesen Fragen widmet sich die Studie "Zukunft? Jugend fragen!". Die Ergebnisse wurden nun auf einer Jugendkonferenz diskutiert.

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Schülerinnen und Schüler auf einer Demonstration für mehr Klimaschutz.

Junge Menschen fordern mehr Einsatz für den Umwelt- und Klimaschutz. 

Foto: mauritius images / Christian Mang / imageBROKER

Was sind die zentralen Ergebnisse der Studie?

Die Studie "Zukunft? Jugend fragen!" lässt Schlüsse darauf zu, dass Umwelt- und Klimaschutz unter 14- bis 22-Jährigen das wichtigste gesellschaftliche Thema ist. Die Befragten wurden gebeten, ausgewählte Probleme nach ihrer Bedeutung einzuschätzen. Den Bereich "Umwelt- und Klimaschutz" stuften die Jugendlichen zu 45 Prozent als "sehr wichtig" ein, gefolgt vom Zustand des Bildungswesens und Fragen sozialer Gerechtigkeit. Die befragten Jugendlichen zeigen eine hohe Bereitschaft, sich auch künftig für den Klimaschutz zu engagieren. Als Hauptgrund nennen sie die große Bedeutung des Themas für die eigene Zukunft.

"Klima- und Umweltschutz spielen für die große Mehrheit der Jugendlichen eine wichtige Rolle. Vor allem erkennen auch viele, dass Klima- und Umweltschutz sozial gerecht gestaltet werden müssen. Dieses Bewusstsein der Jugend wird der Umweltpolitik in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten viel Rückenwind geben." – Bundesumweltministerin Svenja Schulze zu den Ergebnissen der Jugendstudie.

Wer kann das Klima schützen?

Die Studie geht auch der Frage nach, wer einen wichtigen Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland leisten kann. Das Ergebnis: Jeder soll sich zunächst an die eigene Nase fassen – "jede und jeder Einzelne" sind nach Ansicht der Jugendlichen die mit Abstand wichtigsten Akteure im Umwelt- und Klimaschutz. Daneben sehen die Befragten vor allem die Industrie und die Bundesregierung in der Pflicht.

Leisten wir genug, um Klima und Umwelt zu bewahren?

Das bisherige Engagement für Umwelt- und Klimaschutz sehen die Jugendlichen eher kritisch. Mit den Leistungen der relevanten Akteure sind sie größtenteils unzufrieden. Demnach engagieren sich einzelne Bürgerinnen und Bürger zu 75 Prozent "eher nicht genug" oder "nicht genug". Der Beitrag der Industrie wird nur zu 15 Prozent positiv bewertet – knapp die Hälfte halten ihn für "nicht genug". Zu 22 Prozent stimmen die Befragten der Aussage zu, dass die Bundesregierung "genug" oder "eher genug" für den Umwelt- und den Klimaschutz leistet. Umweltverbänden sowie der Wissenschaft stellen die Befragten noch ein eher positives Zeugnis aus.    

Wer wurde befragt?

Die Ergebnisse basieren auf einer Repräsentativbefragung von über 1.000 jungen Menschen zwischen 14 und 22 Jahren. Durchgeführt wurden die Online-Befragungen in zwei Wellen im April und Mai 2019.

Die Studie "Zukunft? Jugend fragen!" zielt darauf ab, gemeinsam mit jungen Menschen wichtige gesellschaftliche und aktuelle Themen zu diskutieren. Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt gaben die Untersuchung beim Institut für ökologische Wirtschaftsforschung in Auftrag. Um die Studie zu konzipieren, umzusetzen und zu reflektieren, war und ist ein Jugendbeirat mit zehn jungen Menschen zwischen 15 und 22 Jahren miteingebunden. Nach der ersten Untersuchung dieser Art, die im Jahr 2018 veröffentlicht wurde, handelt es sich bereits um die zweite Jugendstudie.