Die Gelder können fließen

Weg frei für Gute-Kita-Gesetz Die Gelder können fließen

5,5 Milliarden Euro stellt der Bund den Ländern bis 2022 zur Verfügung, um die Qualität der Kitas bundesweit zu verbessern. Nachdem alle Bundesländer mit der Bundesregierung einen Vertrag geschlossen haben, geht es nun um die konkrete Umsetzung durch die Länder.

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Foto zeigt zwei Geschwister in der Kita.

Der Bund stellt die Mittel zur Verfügung, die Länder sorgen dafür, dass das Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird: bei den Kindern. 

Foto: imago images/MITO

"Frühkindliche Bildung ist eine nationale Zukunftsaufgabe. Darum sind wir alle in der Pflicht, die Kommunen, die Länder und der Bund", betonte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey am Freitag in Berlin. Nachdem nun alle Bundesländer in einem Vertrag mit dem Bund festgelegt haben, wie sie die Mittel des Bundes investieren wollen, geht es an die konkrete Umsetzung: "Es ist nun Aufgabe der Länder die 5,5 Milliarden Euro bis 2022 gut umzusetzen. Die Länder haben Maßnahmen ausgewählt, die zur Situation vor Ort passen. Jetzt wird das Gesetz in der Praxis mit Leben erfüllt", so Giffey.

Mit dem Gute-Kita-Gesetz will die Bundesregierung die Qualität der frühen Bildung dauerhaft verbessern und bestehende Unterschiede zwischen den Bundesländern ausgleichen. Außerdem werden Eltern bei den Gebühren entlastet. 5,5 Milliarden Euro stellt der Bund den Ländern dafür bis 2022 zur Verfügung.

Mehr Qualität und weniger Gebühren

Der Bund stellt die Mittel zur Verfügung, die Länder sorgen dafür, dass sie dort ankommen, wo sie gebraucht werden: bei den Kindern und Familien, den Kitas und Fachkräften. Aus den geschlossenen Verträgen zeigt sich:

  • Die meisten Mittel fließen in die Verbesserung der Qualität:
    Die Länder investieren rund zwei Drittel der Gute-Kita-Mittel in die Weiterentwicklung der Betreuungs-Qualität in Kitas und Kindertagespflege und ein Drittel in die Beitragsfreiheit. Die Schwerpunkte: Elf Länder möchten die Betreuungsschlüssel verbessern, zehn Länder setzen auf Initiativen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu binden, acht Länder werden die Kitaleitungen stärken und sechs Länder die Kindertagespflege weiterentwickeln.
  • Motivierte und qualifizierte Fachkräfte 
    Sie sind entscheidend für gute Qualität. Im Handlungsfeld "Qualifizierte Fachkräfte" setzen zehn Länder insgesamt 420 Millionen Euro ein – zum Beispiel in zukunftsfähige Ausbildungsmodelle, eine bedarfsgerechte Unterstützung durch Fachberatung oder in gute Fort- und Weiterbildungsangebote.  
  • Keine Gebühren für Kinder aus Familien mit geringen Einkommen
    Schon seit August 2019 sind Familien, die zum Beispiel Kinderzuschlag beziehen oder Wohngeld erhalten, bundesweit von Elternbeiträgen befreit. Außerdem müssen die Beiträge überall sozial gestaffelt werden. Zusätzlich nutzen elf Länder Mittel aus dem Gute-Kita-Gesetz für weitere Maßnahmen, um Familien bei den Gebühren zu entlasten und ihren Kindern Zugang zu guter frühkindlicher Bildung zu ermöglichen.

Da jedes Bundesland eine andere Kita-Landschaft hat, hat der Bund mit allen Ländern individuelle Vereinbarungen abgeschlossen. Jedes Bundesland konnte selbst entscheiden, in welche Bereiche verstärkt investiert werden soll. So ist sichergestellt, dass genau die Maßnahmen gefördert werden, die am besten an landesspezifische Bedarfe anknüpfen. Möglich sind Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern, wie beispielsweise ein verbesserter Betreuungsschlüssel, Weiterqualifizierung der Erzieherinnen und Erzieher, Sprachförderung für Kinder mit Sprachdefiziten oder auch längere Öffnungszeiten. Diese Instrumente wurden gemeinsam mit den Ländern festgelegt.

Fachkräfteoffensive für mehr Erzieher

Zusätzlich zum Gute-Kita-Gesetz unterstützt das Bundesfamilienministerium im Bundesprogramm "Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher"  die Länder mit 160 Millionen Euro dabei, mehr Nachwuchskräfte für die frühkindliche Bildung zu gewinnen und bereits ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher im Beruf zu halten. Die hohen Standards, die das Bundesprogramm setzt, sind auch ein wichtiges Signal, dass der Erzieherberuf attraktive Rahmenbedingungen bieten muss, um zusätzliche Fachkräfte zu gewinnen.

Insgesamt werden mit dem Gute-Kita-Gesetz und der Fachkräfteoffensive rund 580 Millionen Euro eingesetzt, um die Ausbildung und die Arbeitsbedingungen von Kita-Fachkräften zu verbessern.