Bund koordiniert Aufnahme ukrainischer Waisenkinder

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Anlaufstelle in Betrieb Bund koordiniert Aufnahme ukrainischer Waisenkinder

Das Bundesfamilienministerium unterstützt Länder und Kommunen bei der Unterbringung von ukrainischen Waisenkindern. Dafür hat jetzt eine Melde- und Koordinierungsstelle ihren Betrieb aufgenommen. Laut Bundesfamilienministerin Spiegel muss dafür gesorgt werden, dass die Waisenkinder „gut bei uns aufgenommen und sicher und geborgen untergebracht werden“.

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Waisenkinder

Die Bundesregierung will geflüchtete Waisenkinder aus der Ukraine in bestehenden Gruppen in Deutschland unterbringen.

Foto: picture alliance/dpa/TASS/Sergei Karpukhin

Hunderttausende Menschen aus der Ukraine suchen derzeit Schutz in Deutschland. Darunter sind auch zahlreiche Kinder und Jugendliche aus Waisenhäusern und Kinderheimen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern. Um sie zu unterstützen, hat das Bundesfamilienministerium jetzt eine bundesweite
Melde- und Koordinierungsstelle eingerichtet.

Gruppen sollen zusammenbleiben

Ein wichtiges Ziel ist laut Bundesfamilienministerin Anne Spiegel, „dass diese Kinder und Jugendlichen als Gruppe zusammenbleiben und auch nicht von den vertrauten Betreuerinnen und Betreuern getrennt werden“. Die Koordinierungsstelle sorge dafür, dass „diese Jungen und Mädchen, die auf der Flucht teils Schreckliches durchgemacht haben, ihren Bedürfnissen entsprechend untergebracht werden können“, betonte Spiegel.

Dabei würden auch schwere Erkrankungen und psychische Beeinträchtigungen der Kinder und Jugendlichen besonders beachtet.

Unterstützung täglich per Telefon

Die Koordinierung des Bundes ruht auf zwei Säulen. Zum einen gibt es eine Meldestelle, die vom Verein SOS-Kinderdorf betrieben wird. Sie steht Einrichtungen, Organisationen und Privatpersonen zur Verfügung, die Kinder aufnehmen und unterbringen können. Dabei werden Informationen zum Verteilverfahren und zu weiteren Ansprechpartnern und Ansprechpartnerinnen vermittelt. An die Meldestelle können sich auch alle wenden, bei denen Gruppen geflüchteter Kinder und Jugendliche direkt und ungeplant ankommen.

Die „SOS-Meldestelle“ ist ab sofort unter der Telefonnummer 0800/1260612 täglich zwischen 8 und 19 Uhr erreichbar.

Verteilung auf Bundesländer

Eine weitere Säule der bundesweiten Koordinierung ist eine zentrale Stelle beim Bundesverwaltungsamt. Sie registriert Aufnahmen und Kapazitäten in den Bundesländern und stellt die gerechte Verteilung sicher. Zudem kümmert sie sich um die gemeinsame Unterbringung, Versorgung und Betreuung der Gruppen mit ihren Begleitpersonen.

„Das Bundesverwaltungsamt koordiniert bereits die bundesweite Aufnahme unbegleiteter ausländischer Minderjähriger und bringt Erfahrung und Expertise beim Schutz der betroffenen Kinder mit“, erklärte Ministerin Spiegel.

Sie hob hervor, dass in Deutschland bislang mindestens 400 ukrainische Waisenkinder aufgenommen worden seien. Laut dem Verein SOS-Kinderdorf wachsen knapp 100.000 Mädchen und Jungen in Heimen in der Ukraine auf.