Eine Arche für Kinder

Claudia Roth im Kindermuseum ANOHA Eine Arche für Kinder

Mit der Kinderwelt ANOHA bietet das Jüdische Museum Berlin kleinen Besucherinnen und Besuchern einen Ort, an dem sie spielerisch auf Entdeckungsreise gehen und einfach nur Kinder sein können. Wie wichtig das gerade für geflüchtete Kinder ist, erfuhr Kulturstaatsministerin Roth bei ihrem heutigen Besuch.

Claudia Roth und Museumsdirektorin Hetty Berg in der Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin

Claudia Roth mit Hetty Berg in der Kinderwelt ANOHA: „Geschützte Räume sind wichtiger denn je", so die Kulturstaatsministerin.

Foto: Svea Pietschmann/Jüdisches Museum Berlin

Es sind jüdische Kinder aus verschiedenen Ländern und Sprachräumen, die sich heute mit großer Neugier und Entdeckungslust in der Ausstellung tummelten. Einige von ihnen sind erst vor kurzem aus der Ukraine geflohen. Seit ein paar Tage oder Wochen besuchen sie die Willkommensklasse der Masorti Grundschule in Berlin.

Die meisten dieser Kinder haben Traumatisches erlebt: Sie und ihre Familien waren gezwungen, vor dem Krieg zu fliehen und ihre Heimat zu verlassen. Sie wurden aus ihrer vertrauten Lebenswelt gerissen, viele wissen nicht, wie es ihren Familiengehörigen und Freunden in der Ukraine geht.

Roth: Geschützte Räume sind wichtiger denn je

Umso wichtiger sei es, ihnen hier in Deutschland geschützte Räume zu bieten, betonte Claudia Roth. Sie wünsche sich, dass sie sich hier nun sicher und auch ein Stück weit zu Hause fühlen könnten, wandte sich Roth an die Kinder.

Die Kinderwelt ANOHA ist ein Ort, an dem dieser Wunsch zumindest für ein paar Stunden in Erfüllung gehen kann: Eine große hölzerne Arche im Zentrum des Museums bietet nicht nur den dort versammelten Tieren Schutz, die aus den verschiedensten Materialien von Künstlerinnen und Künstlern gestaltet wurden. Auch die Kinder finden hier einen geschützten und zugleich beschützenden Raum, der mit Spielstationen, einer Wasserstrecke oder einem Weltenpuzzle ganz auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist.

Für eine gerechtere und heilere Welt

Die Arche im Zentrum der Ausstellung wirft aber auch Fragen auf: Wie wollen wir Menschen auf der Erde zusammenleben? Wie können wir die Natur schützen? Wir können wir mit unseren Ängsten umgehen? Anliegen des ANOHA ist es zu zeigen, wie wichtig Vielfalt und gegenseitig Wertschätzung trotz aller Unterschiede sind. „Gemeinsam wollen wir uns eine gerechtere und heilere Welt ausdenken und im ANOHA auch schaffen.“

Das Jüdische Museum Berlin mit seiner Kinderwelt ANOHA ist das größte jüdische Museum Europas. Es wird jedes Jahr mit rund 20 Millionen Euro aus dem Bundeskulturhaushalt finanziert. Auftrag der Stiftung Jüdisches Museum Berlin ist es, jüdisches Leben in Berlin und Deutschland zu erforschen, zu vermitteln und einen Ort der Begegnung zu schaffen.


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