Ozeane, marine Arten und Ökosysteme schützen 

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Tag des Meeres am 8. Juni Ozeane, marine Arten und Ökosysteme schützen 

Meere sind die am wenigsten geschützten Gebiete der Erde. Dabei leisten sie einen wichtigen Beitrag für das weltweite Ökosystem. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, die deutschen und die weltweiten Meere zu schützen. Warum dies wichtig ist und was die Bundesregierung hierfür tut, lesen Sie in den Fragen und Antworten.

3 Min. Lesedauer

Ein Korallenriff

Die Bundesregierung setzt sich für den Schutz der Weltmeere ein.

Foto: Tracey Jennings / Ocean Image Bank

Warum ist es wichtig, die Meere zu schützen?

Die Weltmeere bedecken mehr als 70 Prozent der Erde. Sie spielen eine entscheidende Rolle für das weltweite Ökosystem. Die Ozeane regulieren das Klima, indem sie Sauerstoff produzieren und CO2 speichern. Meere sind aber auch ein Hort biologischer Vielfalt, sie liefern Rohstoffe, Nahrungsmittel sowie Wirkstoffe für Arzneimittel. Außerdem dienen sie als Verkehrswege und bieten wertvollen Erholungsraum.

Weltweit decken 3,2 Milliarden Menschen mehr als 20 Prozent ihres Bedarfs an tierischem Eiweiß durch Fisch. Der Fischereisektor bildet die Existenzgrundlage von mehr als zehn Prozent der Weltbevölkerung. Der größte Teil dieser Menschen lebt in Entwicklungs- und Schwellenländern. Leider stehen die Meere wegen Umweltverschmutzung, Überfischung und dem Klimawandel unter Druck.

Wozu ist ein Meeresnaturschutzabkommen für die Hohe See nötig?

Bereits seit Jahren unterstützt Deutschland Partnerländer darin, ihre Küsten- und Meeresgebiete unter Schutz zu stellen, nachhaltig zu bewirtschaften und langfristig finanziell abzusichern. Wie viele andere Länder auch tritt Deutschland darüber hinaus dafür ein, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meeresgebiete unter Naturschutz gestellt werden.

Ein VN-Abkommen zum Meeresnaturschutz soll her. Zumal marine Arten und Ökosysteme durch immense menschliche Einflüsse ernsthaft bedroht sind. Denn auf Hoher See gibt es derzeit kaum einheitliche globale Regeln, wie die biologische Vielfalt der Meere geschützt werden können. Umso wichtiger ist es, dass Meeresschutzgebiete benannt werden, in denen sich Arten und Lebensräume durch weniger oder keine menschliche Nutzung besser erholen oder stabilisieren können. Dann würden sie auch widerstandsfähger gegenüber etwaigen Belastungen.

Die Verhandlungen für das Abkommen zum Schutz der Meeresnatur laufen seit 2018 und sollen bald abgeschlossen werden; am besten noch in 2022. Das geplante Abkommen soll im Einzelnen Folgendes regeln:

  • Einrichten von Meeresschutzgebieten 
  • Umweltverträglichkeitsprüfungen von menschlichen Aktivitäten, die einen wesentlichen Enfluss auf die Meeresumwelt der Hohen See haben
  • Umgang mit genetischen Ressourcen mariner Tiere und Pflanzen der Hohen See
  • Unterstützung zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Biodiversität für ärmere Länder des globalen Südens 

Wie engagiert sich Deutschland darüber hinaus für den weltweiten Meeresschutz?

Daneben fördert die Bundesregierung ressortübergreifend verschiedene Projekte, um Meeresgebiete besser zu erforschen, nachhaltige Fischerei zu stärken, Mangroven zu schützen und Meeresmüll zu vermeiden.

Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen bildet neben der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und der Biodiversitätskonvention die völkerrechtliche Grundlage. Deutschland hat sich darin zum Schutz der Ozeane verpflichtet.

Ein toter Thunfisch in einem riesigen Ball alter Netze im Ozean.

Die Bundesregierung engagiert sich weltweit für die Vermeidung von Plastikmüll und den Schutz der Meere.

Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Was tut die Bundesregierung für die deutschen Meeresgebiete?

In der sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone der deutschen Nord- und Ostsee ist der Bund für Schutzgebiete zuständig. Dort sind mittlerweile sechs Meeresgebiete als Naturschutzgebiete ausgewiesen. Insgesamt sind in den deutschen Meeresgebieten etwa 45 Prozent der Fläche unter Schutz gestellt.

Um das Wattenmeer zu schützen, arbeiten Dänemark, Deutschland und die Niederlande seit 1978 eng zusammen. Seit 2018 bis 2022 hat Deutschland die Präsidentschaft dieser „Trilateralen Wattenmeerzusammenarbeit“ inne. Dank grenzüberschreitender Maßnahmen ist es den Partnerstaaten zum Beispiel gelungen, die Bestände von Seehunden und Kegelrobben zu stabilisieren. Inzwischen sind es 27.492 Seehunde und 6.538 Kegelrobben – so viele wie lange nicht mehr.

Deutschland hat im Juli 2020 für zwei Jahre den Vorsitz der Helsinki-Kommission übernommen. Hier sind die Anrainerstaaten der Ostsee zusammengeschlossen und arbeiten für den Schutz des Meeres. Für Deutschland sind die zentralen Umweltprobleme der Meeresmüll, die Munitionsaltlasten, die Überversorgung mit Nährstoffen sowie der Unterwasserlärm.

Was unternimmt die Bundesregierung gegen Meeresmüll?

Die Bundesregierung engagiert sich weltweit für die Vermeidung von Plastikmüll und den Schutz der Meere. Aktionspläne gegen die Verschmutzung der Meere wurden bereits vereinbart. Die Bundesregierung unterstützt Partnerländer bis 2023 mit rund 50 Millionen Euro, um Abfallsammel- und Verwertungstechnologien aufzubauen.

Deutschland fördert beispielsweise den Ausbau von kostenlosen Entsorgungsstellen für Schiffsabfälle in den Häfen. Es fördert die Beseitigung von Müll auf dem Meeresgrund. Und es hat ein internationales Förderprogramm gestartet, um Lösungen zu finden, wie die Mengen an Plastikmüll reduziert und Abfall- und Kreislaufmanagementsysteme aufgebaut werden können.