Jacken und Schuhe aus Spinnenseide

  • Bundesregierung ⏐ Startseite
  • Energie und Klimaschutz

  • Schwerpunkte

  • Themen   

  • Bundeskanzler

  • Bundesregierung

  • Aktuelles

  • Mediathek

  • Service

Nachhaltiges Wirtschaften mit Bioökonomie Jacken und Schuhe aus Spinnenseide

Kleidung wird überwiegend aus umweltschädlichen Materialien hergestellt. Eine Lösung: Ressourcen aus der Natur verwenden, die biologisch abbaubar sind - etwa Spinnenfäden, aus denen Jacken oder Sportschuhe entstehen. Diese Art des genauso innovativen wie nachhaltigen Wirtschaftens nennt sich Bioökonomie. 

1 Min. Lesedauer

01:22

Video Nachhaltige Produkte durch Bioökonomie

Jacken und Sportschuhe aus Spinnenseide – was zunächst skurill klingt, ist schon jetzt Realität. Der Sportartikelhersteller Adidas hat Spinnenseide zum Beispiel für die Herstellung von Laufschuhen verwendet, weitere Hersteller von Bekleidung haben den umweltschonenden Rohstoff bereits für die Produktion von Funktionsjacken eingesetzt.

Denn: Spinnenseide ist zehnmal dünner als menschliches Haar, doch zwanzigmal stärker als Stahl und gleichzeitig elastischer als Gummi. Mit diesen Eigenschaften eignet sich der Naturstoff ideal für Sporttextilien und Funktionskleidung. Und das Beste daran: Die Textilien sind rein naturbasiert und vollständig biologisch abbaubar.

Person mit einer Jacke, daneben der Schrisftzug: Jacken aus Spinnenseide

Aus künstlich hergestellter Spinnenseide werden bereits Jacken und Sportschuhe produziert. Natürliches Vorbild für die Biopolymerfaser ist der Faden der Gartenkreuzspinne.

Foto: BMBF

Künstliche Spinnenseide

Da sich die Tiere zur Produktion von Spinnenseide nicht in großen Mengen züchten und "melken" lassen, haben sich Forscher damit beschäftigt, Spinnenseideproteine künstlich herzustellen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat zum Beispiel die AMSilk GmbH in Martinsried zusammen mit Materialforschern aus Bayreuth und der Technischen Universität München Bakterien so manipuliert, dass sie die Spinnenseideproteine herstellen können.

Zudem wurde ein Verfahren entwickelt, um diese Moleküle zu Fasern zu verarbeiten. Natürliches Vorbild für die Biopolymerfaser ist der Faden der Gartenkreuzspinne. Die Biotechfasern "Biosteel" wurden erstmals 2013 gesponnen. Diese eignen sich besonders für die Herstellung von Textilien im Bereich Sport sowie im Bereich der Medizin.

Bioökonomie ist die wissensbasierte Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren für ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem bereitzustellen. Das Ziel ist eine biobasierte, an natürlichen Stoffkreisläufen orientierte, nachhaltige Wirtschaftsform.

Bioökonomiestrategie der Bundesregierung

Textilien aus Spinnenseide herzustellen ist nur eine von vielen Möglichkeiten, die sich im Bereich der Bioökonomie umsetzen lässt. Die Bioökonomiestrategie der Bundesregierung stellt ein breites Spektrum an Zielen auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen und in allen wirtschaftlichen Sektoren. Dabei geht es unter anderem um die nachhaltige Erzeugung, Verarbeitung und Nutzung biobasierter Rohstoffe. Und auch bei dem Wissenschaftsjahr 2020 steht das Thema Bioökonomie im Fokus.