Innovationen für den Klimaschutz
Die Treibhausgas-Emissionen im Industriesektor sollen bis zum Jahr 2030 auf 140 Millionen Tonnen sinken. Ausgehend vom Ausstoß im Jahr 1990, der 284 Millionen Tonnen betrug, bedeutet das eine Verringerung um rund die Hälfte. Ein geringerer Energie- und Ressourcenverbrauch sowie klimafreundliche Produktionstechniken sollen dabei helfen, Treibhausgase einzusparen.

Mit mehr erneuerbarer Energie, mehr Energieeffizienz und neuen Produktionsverfahren wird unsere Industrie klimafreundlicher.
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Die Grafik beschreibt das Ziel, mehr klimafreundliche Technologien zu entwickeln und einzusetzen damit der CO2-Ausstoß der Industrie sinkt.
Dieser betrug im Jahr 1990 284 Millionen Tonnen. Er soll bis 2030 auf 140 Millionen Tonnen sinken.
Maßnahmen des Klimaschutzprogramms: Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Dekarbonisierung und Batteriefabriken in Deutschland und Wasserstofftechnologien fördern.
Foto: Bundesregierung
Weniger CO2-Emissionen bei der Produktion
Für eine klimaschonendere Industrie ist es wichtig, CO2-intensive Energieträger und Einsatzstoffe durch erneuerbare, allen voran erneuerbaren Strom und künftig auch stärker grünen Wasserstoff, zu ersetzen. Produktionsverfahren werden sich ändern und Sprunginnovationen nötig sein, um die Emissionen einiger Industriebranchen zu reduzieren. So ist beispielsweise der Einsatz von Wasserstoff vielversprechend, um den CO2-Ausstoß in der Stahlindustrie zu mindern. Mit ihrer Wasserstoffstrategie will die Bundesregierung Deutschland zum weltweit führenden Ausrüster für moderne Wasserstofftechnologien machen. Staatliche Förderung speziell für die Einführung von Wasserstofftechnologien in der Industrie wird aus dem Programm "Wasserstoffeinsatz in der Industrieproduktion" bereitgestellt.
Für die Stahlindustrie knüpft das Handlungskonzept Stahl an das Klimaschutzprogramm 2030 an. Die Bundesregierung hat es gemeinsam mit der Stahlindustrie erarbeitet. Das Ziel ist eine CO2-arme und perspektivisch CO2-freie Stahlindustrie am Standort Deutschland.

Die Bundesregierung fördert Forschung und Entwicklung von klimafreundlichem Wasserstoff. Wasserstofftechnologien sind die Zukunft für viele Anwendungen etwa in der Industrie.
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Die Grafik zeigt, wie klimafreundlicher Wasserstoff gewonnen werden kann und wie die Bundesregierung Forschung und Entwicklung von Wasserstofftechnologie fördert.
Das Motto lautet: Unser Wasserstoff der Zukunft ist grün.
Um Wasserstoff – in Klammern: Symbol für das molekulare Element H2 – zu gewinnen, braucht es Energie. Aber Wasserstoff ist nicht gleich Wasserstoff.
Es gibt drei Arten H2:
H2 – in Klammern grün – wird mit erneuerbarer Energie gewonnen.
H2 – in Klammern blau – wird klimaneutral gewonnen.
H2 – in Klammern grau – wird mit konventioneller Energie gewonnen.
So fördert die Bundesregierung klimafreundlichen Wasserstoff:
Sieben Milliarden Euro für Wasserstofftechnologien in Deutschland.
Zwei Milliarden Euro für internationale Partnerschaften im Kontext von Wasserstoff.
Foto: Bundesregierung
Auch das nationale Dekarbonisierungsprogramm unterstützt die Entwicklung von klimafreundlichen Produktionsprozessen in der Industrie. Bis 2023 stehen rund eine Milliarde Euro zur Verfügung, um innovative Projekte zu verwirklichen, um Treibhausgasemissionen zu verringern, die bei der Produktion entstehen. Im November 2019 gründete sich zudem das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien. Es berät energieintensive Industriebetriebe zu Fragen rund um die CO2-Minderung in ihren Prozessen.
Mit dem Klimaschutzprogramm 2030 hat die Bundesregierung zudem ein Förderprogramm "CO2-Vermeidung und -Nutzung in Grundstoffindustrien" beschlossen. Es unterstützt den Einsatz von CCUS-Technologien (Carbon Capture Usage bzw. Storage) in Grundstoffindustrien sowie die schnellere und vollständige Einrichtung von CCUS-Prozessketten in diesem Sektor. CCUS bzw. CCS-Technologien dienen dazu, CO2-Emissionen nicht in die Atmosphäre zu entlassen, sondern sie zu nutzen oder zu speichern.
Technologische Kompetenz fördern
Mit dem Ausbau erneuerbarer Energieträger wird Energie zunehmend dezentral erzeugt. Der Bedarf an mobilen und stationären Stromspeichern wächst. Ziel der Bundesregierung ist es, die großen Wertschöpfungspotentiale der Batteriezellenfertigung auch in Deutschland und Europa zu erschließen. Die industrielle Fertigung von Batteriezellen für mobile und stationäre Energiespeicher bildet deshalb einen Schwerpunkt im Energie- und Klimafonds: Die Bundesregierung stellt hier bis zu drei Milliarden Euro an Investitionsmitteln bereit. Damit soll die technologische Kompetenz zur Batteriezelle mit ihrer gesamten Wertschöpfungskette am Standort Deutschland gebündelt und in nachhaltiger Weise gestärkt werden.
Energie effizienter nutzen
Weniger Energie zu verbrauchen, nutzt dem Klimaschutz. Die Bundesregierung will den Primärenergieverbrauch deshalb senken. Ein Instrument ist das Förderpaket "Energieeffizienz und Prozesswärme aus erneuerbaren Energien in der Wirtschaft". Das Programm unterstützt Investitionen in energiesparsame Produktionsabläufe. Außerdem erschließt es hohe CO2-Einsparpotenziale durch die Nutzung industrieller Abwärme, zum Beispiel für die klimafreundliche Versorgung kommunaler Fernwärmenetze.
Neue Werkstoffe für eine emissionsarme Industrie
Die Bundesregierung hilft Unternehmen und Forschungsinstituten dabei, Lösungsansätze für eine material- und ressourceneffiziente Industrie zu entwickeln und umzusetzen. Neben der Förderung von Forschung und Innovationen geht es vor allem darum, innovative und neue Technologien sowie innovative Konstruktions- und Fertigungstechniken in den Markt einzuführen und sie zu verbreiten. Entscheidend ist, dass die Einsparung von Treibhausgasen bereits beim Produktdesign mitgedacht wird und Stoffkreisläufe geschlossen werden. Ein Beispiel für solch eine Zukunftstechnologie ist der Leichtbau, der über das Technologietransfer-Programm Leichtbau gefördert wird.