Jahresbericht 2015/2016

Virenforscher beim Internationalen Institut für Insektenforschung in Nairobi
Foto: Ute Grabowsky/photothek.net
Deutschland ist nach den USA und Großbritannien der drittgrößte Geber für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit weltweit. Der Haushalt des BMZ hat sich seit 2005 von 3,98 Milliarden auf 8,54 im Haushalt 2017 mehr als verdoppelt.
Das trägt der wachsenden Bedeutung von Entwicklungspolitik bei der Bewältigung globaler Herausforderungen Rechnung, nicht zuletzt bei der Fluchtursachenbekämpfung. Entwicklungszusammenarbeit unterstützt gezielt die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilisierung von Entwicklungsländern und verschafft den Menschen dadurch Bleibe- und Zukunftsperspektiven.
Besonderes Augenmerk galt 2016 der dramatischen Situation im Umfeld der Syrien- und Irakkrise. Dort wurde das Engagement in den vergangenen drei Jahren nahezu vervierfacht. Dabei war es ein wichtiges Ziel, Kindern und Jugendlichen eine Schul- und Ausbildung zu ermöglichen und damit das Entstehen einer "verlorenen Generation" zu verhindern.
Weitere Themen, die im Zentrum der deutschen Entwicklungszusammenarbeit standen, waren der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung, die Anpassung an den Klimawandel sowie die Verankerung sozialer und ökonomischer Mindeststandards in globalen Lieferketten.
Mit der VN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung hat sich die Weltgemeinschaft im September 2015 einen neuen und umfassenden Handlungsrahmen gegeben: einen "Weltzukunftsvertrag". Die 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda verknüpfen die früheren Millennium-Entwicklungsziele mit der Nachhaltigkeitsagenda von Rio+20 zu einem umfassenden Konzept von wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. Die Agenda 2030 gilt universell, d.h. für Entwicklungs-, Schwellen- und Industriestaaten gleichermaßen, und betrifft alle Politikfelder auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Die Bundesregierung setzt sich in verschiedenen Foren für eine ambitionierte Umsetzung der Agenda 2030 ein und hat bereits im Juli 2016 vor dem ersten High Level Political Forum der UN über ihre Umsetzungsschritte berichtet.
Die Zukunftscharta "EINEWELT – Unsere Verantwortung" hat wichtige inhaltliche Impulse für die Umsetzung der Agenda 2030 gesetzt. Diese Themen wurden mit der Zukunfts-Tour 2015 und 2016 in alle deutschen Bundesländer getragen. Die Charta ist auf Initiative der Bundesregierung gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, politischen Stiftungen, Kirchen, Kommunen, Ländern, Wirtschaft und Medien erarbeitet worden.