Europa forscht für die Zukunft

Horizont 2020 Europa forscht für die Zukunft

Das Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizont 2020" der EU steht am Start. Es ist mit 77 Milliarden Euro das weltweit größte in sich geschlossene Programm dieser Art. Davon werden in den nächsten sieben Jahren Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Europa profitieren.

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Professor Laurenz Thomsen von der Jacobs University in Bremen stellt im OceanLab der Privatuni den Versuchsaufbau zu einem Algen-Bioreaktor vor.

Horizont 2020: Mehr Geld für Forschung in Innovation in Europa

Foto: picture-alliance/ dpa

"Wir brauchen Forschung und Innovation, um uns auf dem Weltmarkt zu behaupten", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka auf der nationalen Auftaktveranstaltung in Berlin. "Aber wir haben als Europa auch eine Verantwortung für die Lösung der globalen Weltprobleme. Für die Zukunft muss die EU noch mehr eine Zukunftsunion werden", fügte sie hinzu.

Wie wichtig Forschung und Innovation sind, machte Wanka daran deutlich, dass in Europa zwar nur sieben Prozent der Menschen leben, diese aber für 30 Prozent der Wissensproduktion und 25 Prozent der weltweiten Industrieproduktion verantwortlich sind. Dieser Stand müsse gehalten werden, um Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern, so Wanka.

Mehr Mittel, neue Schwerpunkte

Horizont 2020 hat gegenüber dem Vorgängerprogramm 27 Prozent mehr Fördervolumen. Für Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus Deutschland ergibt sich daraus eine realistische Chance, jährlich bis zu 1,5 Milliarden Euro aus Brüssel einzuwerben.

Das neue Programm ermöglicht die Förderung von Forschung und Innovation von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung. Dabei stärkt Horizont 2020 zum einen den Europäischen Forschungsrat, der exzellente Grundlagenforschung fördert.

Zum anderen ist das Programm deutlich stärker auf die Anwendung der Forschungsergebnisse ausgerichtet. Das dürfte zum Beispiel deutschen Fachhochschulen - mit ihrer hohen Anwendungsorientierung in der Forschung und ihren hervorragenden Kontakten zu Unternehmen - gute Chancen beim Wettbewerb um Fördergelder eröffnen.

Auch für kleine und mittlere Unternehmen wurden verbesserte Fördermöglichkeiten geschaffen.

Neu an Horizont 2020 ist auch die stärkere Unterstützung von Ländern, die bisher in den Forschungsrahmenprogrammen unterrepräsentiert waren. Sie werden durch Partnerschaften mit starken Ländern enger einbezogen. Antrags- und Verwaltungsverfahren wurden vereinfacht.

Gesellschaftliche Herausforderungen meistern

Sieben gesellschaftspolitisch vorrangige Aufgabengebiete stehen künftig im Fokus von Forschung und Innovation:

  • Gesundheit, demografischer Wandel und Wohlergehen,

  • Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit,

  • sichere, saubere und effiziente Energie,

  • intelligenter, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr,

  • Klimaschutz, Umwelt, Ressourceneffizienz und Rohstoffe,

  • Europa in einer sich verändernden Welt – integrative, innovative und reflektierende Gesellschaften,

  • sichere Gesellschaften.

Wanka unterstrich noch einmal das Ziel der EU, nicht Staaten, sondern Menschen einander näher zu bringen. Genau dies sei ein wesentlicher Aspekt der Forschung, da hier Menschen aus ganz Europa zusammenarbeiten.