Gemeinsam für eine faire Verteilung von Impfstoffen

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G20-Gipfel Gemeinsam für eine faire Verteilung von Impfstoffen

Beratungen per Videoschalte: Kanzlerin Merkel und Finanzminister Scholz haben am Wochenende am virtuellen G20-Gipfel teilgenommen. Im Mittelpunkt stand die Bewältigung der Corona-Pandemie. Doch auch Klima- und Naturschutz sowie Nachhaltigkeit waren Schwerpunkte der Diskussion. Die wichtigsten Themen im Überblick.

3 Min. Lesedauer

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Olaf Scholz, Bundesminister der Finanzen, bei der Abschluss-PK zum G20-Gipfel.

Bundeskanzlerin Merkel und Bundesfinanzminister Scholz fassen die Gipfel-Ergebnisse zusammen.

Foto: Bundesregierung/Bergmann

Die gemeinsame Abschlusserklärung atme den Geist der multilateralen Zusammenarbeit, lobte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag zum Ende des virtuellen G20-Gipfels. "Und das ist, glaube ich, in dieser Zeit sehr wichtig", so Merkel auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz. Die Beratungen der Staats- und Regierungschefs fanden wegen der Corona-Pandemie als Videokonferenz statt. 

Die Pandemie und die mit ihr verbundene weltweite Rezession standen im Zentrum der zweitägigen Gespräche. Das Coronavirus sei eine globale Herausforderung, die nur von allen beantwortet werden könne, betonte Merkel. EU-Ratspräsident Charles Michel habe einen weltweiten Pandemie-Bekämpfungs-Vertrag vorgeschlagen, als "Lehre aus dem, was wir im Augenblick erleben". Diesen Vorschlag unterstütze sie, sagte Merkel.

Im Wortlaut: die Abschlusserklärung PDF, 550 KB, barrierefrei des G20-Gipfels vom 22. November 2020

Hoffnung auf Impfstoffe

"Glücklicherweise gibt es jetzt Hoffnung auf Impfstoffe", so Merkel weiter. Insofern stelle sich die Frage nach einer gerechten Verteilung sehr konkret: Es sei von Bedeutung, dass sich nicht nur Europa Impfstoffe sichere, sondern "dass dies auch insgesamt für die Länder der Welt wichtig ist". Merkel hob den Wert der internationale Impfstoff-Initiative Covax hervor. Sie soll unter anderem einen weltweit fairen Zugang zu Impfungen ermöglichen. Deutschland habe sich schon finanziell beteiligt, es fehlten aber noch "erhebliche" Mittel. Bereits am Samstag hatte die Kanzlerin in einem Videogrußwort für den Gipfel um weitere Unterstützung für Covax geworben.

Klima, Nachhaltigkeit - andere Schwerpunkte als bei früheren Gipfeln 

"Es war es interessant zu sehen“, sagte Merkel, "wie im Vergleich zu früheren Gipfeln das Thema Umwelt, das Thema Nachhaltigkeit und das Thema Leben im Einklang mit der Natur und nicht basierend auf dem Raubbau der Natur - egal ob es um Klimaschutz, um Korallenriffe oder um die Frage der Biodiversität geht - doch von fast allen, egal, wo sie herkamen, angesprochen und deutlich gemacht worden ist." 

Der Klimaschutz war einer der Diskussionsschwerpunkte des Gipfels: Alle Staaten abgesehen von den USA hätten sich dazu bekannt, die Ziele des Pariser Klimaabkommens weiter zu verfolgen, sagte Merkel. "Wir werden daran arbeiten, unsere Zielverpflichtungen auch von europäischer Seite aus zu verbessern."

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Video Kanzlerin Merkel zu neuen Schwerpunkten der G20

Wirtschaft stärken, Zunahme an Armut bekämpfen

Die Abhängigkeit der Wirtschaft von der Corona-Pandemie sei beim Gipfeltreffen deutlich zutage getreten. Das spiegele sich auch in der Abschlusserklärung wider, sagte Merkel. "Es ist zum ersten Mal seit langem, dass wir wieder eine Zunahme an Armut haben auf der Welt." Dem müsse man sich entschieden entgegenstellen.

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hob die "koordinierte Aktion" der G20-Staaten in der Corona-Pandemie hervor: So hätten die Regierungen "sehr, sehr große Summen mobilisiert, um Beschäftigung und Arbeitsplätze in der Krise zu sichern". Es sei außerdem schön zu beobachten, dass ein Mittel wie die Kurzarbeit, "das in Deutschland seinen Ausgangspunkt genommen hat, bis heute in vielen Ländern eine große Rolle spielt", so der Finanzminister.

Was bedeutet G20?
In der "Gruppe der 20", kurz: G20, haben sich die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer zusammengeschlossen, um sich regelmäßig über globale Themen auszutauschen. Sie repräsentieren mehr als 85 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung, drei Viertel des Welthandels und rund zwei Drittel der Weltbevölkerung. Die Präsidentschaft wechselt jährlich, in diesem Jahr liegt sie bei Saudi-Arabien.

Wer gehört zur G20?
Die G20-Mitgliedstaaten sind: die USA, China, Japan, Deutschland, Frankreich, Brasilien, das Vereinigte Königreich, Italien, Russland, Kanada, Indien, Australien, Mexiko, Südkorea, Indonesien, Türkei, Saudi-Arabien, Argentinien und Südafrika. Zudem zählt die Europäische Union zu den G20-Mitgliedern und vertritt die übrigen EU-Länder. Spanien ist als ständiges Gastland dabei.